Burgdorf
Sonntag, 22.05.2022 - 17:19 Uhr

AKEB wird 50 Jahre jung

BURGDORF

In diesem Jahr wird der Aktionskreis Einkaufsstadt Burgdorf (AKEB) 50 Jahre alt. Noch heute wirken die damals entstandenen Aktionen lebendig und modern. Zu einer Zeit, als es noch wenige Werbegemeinschaften gab, setzten engagierte Einzelhändler das Ziel um, eine gemeinsame Werbung für Burgdorfs Image zu betreiben. In der Folgezeit wurde nicht nur das Einzugsgebiet der Kundschaft erheblich vergrößert, sondern schnell begannen immer mehr Filialisten, sich für die aufstrebende Einkaufsstadt zu interessieren. Heute ist Burgdorfs City der attraktive Mittelpunkt mit leistungsfähigen Spezialgeschäften zwischen Hannover, Celle und Peine.

 

Am 23. Mai 1972 wurde Paul Rohde zum Vorsitzenden der "Interessengemeinschaft Weihnachtsbeleuchtung e.V." gewählt, nachdem er seine Forderung zum Neuanfang des Vereins unter neuer Zielsetzung dargelegt hatte. Burgdorfs Image als Einkaufsstadt sollte aufpoliert werden, die gemeinsame Werbung der Geschäftsleute gefördert, das Einzugsgebiet der Kunden erheblich ausgeweitet werden.

 

Bereits am 17. Juli 1972 wurde die neue von Rohde erarbeitete Satzung des "Aktionskreises Einkaufsstadt Burgdorf e.V." beschlossen und zur Genehmigung eingereicht. Schnell erhielt der Verein ein neues Logo, das 1981 sein heutiges modernes Aussehen erhielt.

 

Sofort wurden Arbeitsausschüsse gebildet und die Aufgabe, ein Straßenfest am ersten Wochenende im Oktober und einen Weihnachtsmarkt rund ums Rathaus zu organisieren, aufgenommen. Innerhalb kürzester Zeit - mit viel persönlichem Einsatz aller Beteiligten - stand das Konzept. Es wurde ein "Oktobermarkt" im Bereich Rathaus und Mittelstraße mit viel Musik und Eigenaktionen gestartet. "Nicht einfach war, die Genehmigungen der Stadt und des Landkreises einzuholen. Ein derartiges Ansinnen war neu und wurde von den Behörden mit Argwohn aufgenommen", erinnert sich Rohde.

 

Ein nicht geahntes Engagement der Mitglieder (ihre Zahl hatte sich bereits auf 45 verdoppelt) entwickelte sich, so dass der Oktobermarkt mit seinem damals ungewöhnlich großen Programm pünktlich am Donnerstag, 5. Oktober 1972, um 10 Uhr auf dem Spittaplatz eröffnet werden konnte.

 

Die Stadt war mit Fahnen geschmückt, Bier- und Bratwurstbuden luden zum Verweilen ein. Die Geschäfte hatten vor den Türen Aktionsstände aufgebaut. Trimm-Aktion, Glücksraddrehen, Büchsenwerfen, Nagelschlagen Ringewerfen, Sonderangebote - all das lockte die Besucher in die Einkaufsstraßen. Die hannoversche Band Happy Jazz & Co. spielte vorm Rathaus und auf einem durch die Stadt ziehenden Ackerwagen. Der Burgdorfer Spielmannszug, das Fanfarencorps Wikinger, die Blue-Birds, die Spielmannszüge Schillerslage und Uetze sowie die Feuerwehrkapelle Ramlingen sorgten für Unterhaltung. Bis 1977 organisierte der AKEB das Event ehrenamtlich. Aufgrund des gestiegenen Arbeitsaufwandes war es nötig, die Planung und Durchführung in professionelle Hände zu geben. Seitdem ist der VVV im Boot.

 

Der hohe finanzielle Überschuss des Marktes war Grundstein für den später gebauten und damals attraktivsten Kinderspielplatz Burgdorfs gegenüber dem Kindergarten in der Gartenstraße. Der Platz wurde durch den Tyresoles-Konkurs und die spätere Bebauung verstümmelt.

 

Rohde initiierte 1982 als Schriftführer im AKEB und im St.-Pankratius-Förderverein den Weihnachtsmarkt auf dem Spittaplatz, der sich bis heute einer stetigen Entwicklung erfreut.

 

Vortragsveranstaltungen, Spargel- und Grünkohlessen mit Politik und Verwaltung, Stammtische, die Herausgabe eines eigenen Informationsblattes, Aktivitäten zum Langen Samstag sorgten für das Zusammenwachsen der Kaufmannschaft.

Weitere Aktionen waren der erste Flohmarkt in Burgdorf anlässlich des Oktobermarktes, "Frühlingsaktion", "Ihr Urlaub fängt in Burgdorf an", "Weihnachts-Gewinnwochen", "Sparen durch Einkauf in Burgdorf", "Schweizer Woche", "BU - Besucht Uns" (Tag der offenen Tür sonntags), "Bummelpass", "Französische Woche", "Demo, Handzettel, Plakate gegen Verkehrschaos" (z. B. 1974), Fußballturniere, Tagesfahrten in Sonderzügen mit Tanzwagen ins Blaue (z. B. 500 Gäste nach Amsterdam oder Königswinter), "Burgdorf-Messe" und viele mehr.

 

Spenden von mehreren zigtausend Mark in den ersten Jahren - zum Beispiel an das DRK (7.500 DM), die Lebenshilfe (10.000 DM), St. Pankratiuskirche (7.500 DM), Fernsehgeräte für das Altersheim - beweisen die damalige große Einsatzfreude der Kaufleute. Hinzu kommt der Bau eines heute in Resten zu erkennenden Kinderspielplatzes (1974, 60.000 DM) an der Gartenstraße, der Bau einer Terrasse am Kreisaltersheim (12.000 DM), die Anstrahlung des Rathauses mit Scheinwerfern, Glockenspiel am Rathaus und anderes.