Lehrte
Dienstag, 17.05.2022 - 09:55 Uhr

Ideen gesucht: Ein grüner Pausenhof für die Albert-Schweitzer-Schule

Region Hannover fördert Projekt in Lehrte als Klimafolgenanpassung

LEHRTE

Hitzewellen und eine ansteigende Durchschnittstemperatur gehören zu den messbaren Folgen des Klimawandels. Wenn in Städten Beton und Asphalt die Sonnenwärme absorbieren, anstatt sie zu reflektieren, gehen die Oberflächen- und Umgebungstemperaturen noch weiter hoch: Fachleute sprechen vom "Urban Heating".

 

Mit einem Muster-Projekt will die Stadt Lehrte diesem Effekt entgegenwirken. Der Rat hat jetzt beschlossen, einen Teilbereich der Schlesischen Straße als neuen Schulhof der Albert-Schweitzer-Schule zu gestalten. Wo das Pflaster weicht, wird zukünftig mehr Grün für Schatten an heißen Tagen sorgen. Auch ein Schulgarten ist vorgesehen. An der Planung beteiligt sich die Region Hannover mit rund 5.000 Euro im Rahmen ihrer Förderrichtlinie "Kommunale Klimafolgenanpassung".

 

"Schon kleinere Hitzeinseln haben besonders im Sommer Auswirkungen auf die Lebensqualität der Menschen im direkten Umfeld und auch auf die Umwelt einer Kommune", so Rike Arff, Leiterin der Klimaschutzleitstelle der Region Hannover: "Wo die Vegetation fehlt, fehlt auch der natürliche Kühleffekt der Beschattung, und die Verdunstung von Wasser aus Blättern und Boden ist geringer."

 

Der bestehende Schulhof der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) wird im Zuge des Neubaus des Schulzentrums Lehrte-Mitte in nahezu seiner gesamten Fläche für die anstehenden Bautätigkeiten genutzt werden müssen. Um dennoch einen Schulhof für die ASS bereitstellen zu können, soll ein Teilbereich der Schlesischen Straße südlich des Schulgebäudes umgewidmet werden. Dazu wird die Stadt ein Ideenkonzept in Auftrag geben, das Möglichkeiten einer klimaangepassten Gestaltung unter Berücksichtigung eines per Ratsbeschlusses geforderten Schulgarten-Bereiches sowie eines "grünen Klassenzimmers" aufzeigen soll.

 

"Der Fokus wird auf der Entsiegelung und Begrünung der Schulhoffläche liegen. Die im Konzept erarbeiteten Maßnahmen sollen langfristig die Folgen des spürbaren Klimawandels abmildern und bieten den Schülerinnen und Schülern eine Aufenthaltsmöglichkeit, die etwaigen urbanen Hitzeinseln entgegenwirkt", erläutert der Klimaschutzmanager der Stadt, Christian Helmreich. Zur Umsetzung der während der Konzepterstellung erarbeiteten Maßnahmenvorschläge ist eine weitere Zuschussförderung der Region Hannover vorgesehen und mit der Region Hannover vorabgestimmt.

 

"Mit den Mitteln nach unserer Richtlinie 'Kommunale Klimafolgenanpassung' unterstützen wir sowohl die Erstellung kommunaler Konzepte als auch die Umsetzung von Maßnahmen wie in Lehrte", so Rike Arff: "Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Kommunen sogenannte ‚blaue und grüne Infrastruktur‘ in der Region Hannover zu schaffen, zum Beispiel Überflutungsflächen für Niederschlagswasser zu planen oder die Bebauung im urbanen Raum so zu gestalten, dass Hitzeinseln verschwinden." In diesem Jahr stehen 150.000 Euro dafür bereit.

 

Die Förderrichtlinie ist ein Baustein des Klimaanpassungskonzepts der Region Hannover. Über das Programm sowie weitere Förderprogramme auf Bundes- oder Landesebene zum Klimawandel informiert die Klimaschutzleitstelle der Region auf Anfrage per Mail an Opens window for sending emailklimaschutzleitstelle(at)region-hannover.de und auf der Seite Opens external link in new windowhannover.de.