Anwohner landen bei Notruf in der Warteschleife

BURGDORF

Bei dem gestrigen Feuer auf dem Gelände der Grund- und Hauptschule in Burgdorf war die Feuerwehr erst spät am Einsatzort. Daher gingen die Brandbekämpfer davon aus, dass der Notruf erst spät abgesetzt worden sein muss und dem Feuer durch Anwohner nicht viel Beachtung geschenkt worden war. 

Ein Trugschluss, denn die Ursache lag woanders: Mehrere Anwohner teilen mit, dass sie sehr wohl den Notruf 112 gewählt hätten. Allerdings dann in der Warteschleife der Regionsleitstelle landeten. Mehrere Anwohner versuchten so gleichzeitig die Feuerwehr zu alarmieren, wie Gespräche unter Nachbarn ergaben. Und da sie in der Warteschleife der Feuerwehr nicht weiterkamen, riefen sie parallel auch bei der Polizei an. Diese erreichten sie schnell und diese versprach, die Information weiterzugeben.

Doch die vermeintliche "Abkürzung" zur Polizei, bei der nun die Lage bekannt war, führt nicht gleich dazu, dass die Meldung sofort auch bei der Feuerwehr landet. Denn auch die Polizeibeamten müssen nun nochmal zum Hörer greifen (oder dem Funkgerät) und die Regionsleitstelle informieren. Dieses können sie zwar über interne Nummern oder eben Funkkanäle machen, doch: Wenn in der Leitstelle alle Disponenten in Gesprächen sind, dann kann auch dieser zusätzliche Anruf nicht sofort entgegengenommen werden. So kommt es auch hier zu einer Verzögerung.

So kam es am gestrigen Sonntag dazu, dass viele Anwohner das Feuer melden wollten, die Regionsleitstelle aber nicht erreichten. Erst "nach etwa 10 bis 15 Minuten" sei dann auch die Feuerwehr vor Ort gewesen, teilen die Anwohner übereinstimmend mit. Es waren also andere Gründe als zunächst vermutet, die zum späten Eintreffen der Brandbekämpfer geführt hatten. Wir möchten uns für den Eindruck, dass Anwohner untätig geblieben sind, in aller Form entschuldigen.

Wie berichtet, waren auf dem Schulgelände zwei Container in Brand geraten. Bei Ankunft der Feuerwehrkräfte waren diese bereits weitestgehend abgebrannt und das Feuer drohte auf das danebenliegende Gebäude überzugreifen. Mit zwei C-Strahlrohren wurde das Feuer dann bekämpft und ein Ausbreiten verhindert. Nach Angaben der Polizei entstand allein an dem Gebäude ein Schaden in fünfstelliger Höhe.

Derweil ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung. Wie die Polizei mitteilt, konnte durch Anwohner beobachtet werden, dass sich mehrere Jugendliche kurz vor Ausbruch des Feuers fußläufig vom Schulhofgelände entfernt hätten. Daher wird nun nach weiteren zeugen gesucht, die weitere Hinweise zu den Jugendlichen geben können.

Zeugen, die Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Brandort gemacht haben oder Hinweise auf die bislang unbekannten Brandverursacher geben können, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 05136/8861-4115 mit der Polizei Burgdorf in Verbindung zu setzen.