Lehrte
Donnerstag, 28.04.2022 - 17:20 Uhr

Stephan Weil besucht "Lehrte hilft"

Stephan Weil (Mitte) zusammen mit der SPD-Landtagsabgeordneten Thordies Hanisch (rechts) und Lehrtes DRK-Vorsitzenden Achim Rüter (hinten rechts) in der Kellerboutique von "Lehrte hilft".Aufn.:

LEHRTE

Der SPD-Landesvorsitzende Stephan Weil hat in Begleitung der SPD-andtagsabgeordneten Thordies Hanisch "Lehrte hilft" besucht. Seit 2015 arbeiten das Deutsche Rote Kreuz Lehrte, St. Petri Steinwedel, Markusgemeinde Lehrte, Matthäusgemeinde Lehrte und SV Yurdumspor 88 Lehrte zusammen, um geflüchteten Menschen ein Ankommen zu ermöglichen.

 

"Ich erlebe im ganzen Land, wie glücklicherweise auf Strukturen von 2015 zurückgegriffen werden kann. Das macht uns die Aufgaben, vor denen wir jetzt stehen, leichter", so Stephan Weil.

 

"Wir profitieren an vielen Stellen aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre. Bei uns in Lehrte haben wir es geschafft uns interkulturell aufzustellen. Hier sind Menschen, denen geholfen wurde, zu Helfern geworden", so Achim Rüter, Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes Lehrte. 

 

Armin Albat (Mitinitiator von "Lehrte hilft") erinnert sich an ein Telefonat kurz nach Kriegsbeginn. "Das war ein Mensch, der selbst vor einigen Jahren geflohen ist, der zu mir sagte: Ich muss helfen, das ist so schrecklich, was gerade passiert."

 

"Die meisten von uns können kaum erahnen wie sich Flucht und Vertreibung anfühlen und was das mit Menschen macht. Hilfsangebote vor Ort sind in dieser Situation unersetzbar und ohne die Arbeit der ehrenamtlich Engagierten und die Unterstützung aus der breiten Bevölkerung würde es nicht funktionieren", so Thordies Hanisch, Landtagsabgeordnete für Lehrte.

 

Achim Rüter lobt auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Lehrte, die an vielen Stellen schneller und pragmatischer geworden ist. Petra Wegener freut sich als Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Gleichstellung und Integration über dieses Lob. "Wir haben uns immer dafür stark gemacht, dass die hervorragende Arbeit von "Lehrte hilft" von der Stadt finanziell unterstützt wird und danken allen Ehrenamtlichen." 

 

Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist groß. Im vergangenen Jahr wurden in der Fahrradwerkstatt 300 Räder auf Stand gebracht und weitergegeben. Allein seit dem Spendenaufruf vergangene Woche sind nun schon 80 Fahrräder zur Abholung angemeldet. Für viele geflohene Menschen ist das oft die einzige Möglichkeit, in Lehrte und Umgebung selbstständig mobil zu sein.

 

"Im Montagscafé und dem Müttercafé finden geflüchtete Menschen Kontakte, Informationen und Unterstützung bei Behördenschreiben. Die Hürde sind nicht immer fehlende Deutschkenntnisse. Manchmal ist auch "behördisch" die Sprache, die eine Herausforderung darstellt", so Veronika Schulte, die sich insbesondere mehr Sprachkurse mit einer Kinderbetreuung wünscht, damit auch Frauen mit kleinen Kindern Deutsch lernen können.

 

Ein weiteres Angebot ist die Kellerboutique im Rotkreuz-Zentrum, in der es Kleidung zum kleinen Preis gibt. Die zahlreichen Angebote werden von etwa 50 Ehrenamtlichen getragen, unterstützt von Ehrenamtskoordinator Issa Assaf. "Die Übersetzung von Schriftstücken, aber auch das Dolmetschen vor Ort ist eine der aufwändigsten Aufgaben. Hier würden wir uns über Verstärkung unseres Teams freuen - aber eigentlich können wir hier jede Hilfe gut gebrauchen und heißen jede und jeden herzlich willkommen", so Issa Assaf.

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