Lehrte
Sonnabend, 05.03.2022 - 13:16 Uhr

SPD, Grüne und Linke wollen Verkehrsentwicklung priorisieren und beschleunigen

Ringverkehr in der Ahltener und Iltener Straße soll getestet werden

Priorität für den Radverkehr soll unter anderem die Nord-Süd-Achsel mit der Trogstrecke Berliner Allee bekommen.Aufn.: Armin Albat

LEHRTE

Der Verkehr in Lehrte soll flüssiger und sicherer werden. Dafür müssen die Zielorte auch mit dem Rad oder zu Fuß schnell und vor allem auch für Kinder gut erreichbar sein. "Kinder sollen alleine und ohne Elterntaxi zur Schule oder zum Sportverein gelangen. Wir wollen, dass Eltern jüngere Kinder auf Fahrrädern gefahrlos begleiten können", sagt Armin Albat, Mitglied der Grünen im Verkehrsausschuss der Stadt Lehrte.

 

Dazu soll zunächst ein Fuß- und Radverkehrsnetz für die Kernstadt definiert werden, so der gemeinsame Antrag von SPD, Grüne und Die Linke zur Verkehrsentwicklung in Lehrte. Hierzu gibt der im vergangenen Sommer verabschiedete Verkehrsentwicklungsplan erste Hinweise: "Priorität für den Radverkehr haben die zentrale Nord-Süd-Achse entlang der B443 sowie die West-Ost-Achsen im Bereich der Ahltener und Iltener Straße mit der Anbindung des Schulzentrums Süd", so Maren Thomschke, Fraktionsvorsitzende der SPD.

 

Um mehr Platz für alle Verkehrsteilnehmer zu schaffen und die Verkehrsströme zu entzerren, soll ein Ringverkehr über die Ahltener und die Iltener Straße getestet werden. "Mit diesem Experiment wollen wir untersuchen, ob eine Neuaufteilung des Verkehrsraums möglich ist, ohne dass der Autoverkehr drastisch beschränkt wird. Wir hoffen, dass wir damit zum 1. September 2022 starten können”, so Armin Albat.

 

"Der Ringverkehr soll von externen Experten begleitet werden, um sicherzustellen, dass bei der Testphase alle wichtigen Fragen bedacht werden: Verkehrsaufkommen, Vermeidung Schleichverkehr, Umleitung Buslinien, Müllabfuhr. Außerdem soll eine Evaluation erfolgen, um eine solide und transparente Basis für die Entscheidung über die Weiterführung des Projekts im Alltagsbetrieb zu erhalten", führt Maren Thomschke weiter aus.

 

Hintergrund für das Stadtexperiment "Ringverkehr" sind die hohen Belastungen der Anwohner an diesen Straßenzügen, insbesondere, wenn die Ahltener Straße als Umleitungsstrecke für die A2 genutzt wird. Die Kombination von einander begegnenden Lkw und parkenden Autos sorgt regelmäßig für Stau und Gefahrensituationen für schwächere Verkehrsteilnehmer.

 

Durch den Ringverkehr sollen die Verkehre verflüssigt werden. Das Experiment soll insbesondere die Frage klären, ob mit dem Ringverkehr eine abschnittsweise Einbahnstraßenregelung etabliert werden kann, ohne dass es zu gravierenden Beeinträchtigungen des motorisierten Verkehrs in diesem Bereich kommt. Dadurch kann vielleicht auch Platz geschaffen werden, um ausreichend breite Radverkehrsanlagen an beiden Straßen zu bauen, erhoffen sich die Antragsteller.