Lehrte
Sonntag, 30.01.2022 - 21:59 Uhr

Junge Union Lehrte fordert Wiederbelebungsunterricht an weiterführenden Schulen

Eine Herzdruckmassage gehört mit zu den zu den wichtigsten Wiederbelebungsmaßnahmen.Aufn.:

LEHRTE

In Deutschland erleiden jedes Jahr mehr als 70.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. "Dabei zählt jede Minute", so Marco Quesse, Vorsitzender der Jungen Union Lehrte. "Bis in Deutschland der Rettungsdienst eintrifft dauert es durchschnittlich neun Minuten. Es ist daher erforderlich, bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand sofort mit einer Herzdruckmassage zu beginnen", ergänzt Quesse, der nach dem Abitur eine dreijährige Ausbildung zum Rettungsassistenten absolviert hat und insgesamt sechs Jahre im Rettungsdienst tätig war.

 

Um insbesondere junge Menschen bei diesem wichtigen Thema zu erreichen, hat die Gruppe CDU-FDP im Rat der Stadt Lehrte, der auch vier Mitglieder der Jungen Union angehören, einen Antrag eingebracht. Dieser beauftragt die Stadtverwaltung, in Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen ab der 7. Klasse mindestens zwei Schulstunden je Schuljahr für einen Wiederbelebungsunterricht einzuführen. 

 

"Das Wissen um die einfachen Handgriffe der Wiederbelebung fehlt oft. Noch nicht Mal in der Hälfte der Fälle führen Laien vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes eine Herzdruckmassage durch", berichtet Quesse aus eigener Erfahrung. Der Antrag ziele darauf, Menschen schon in jungen Jahren zu sensibilisieren, sodass es zur Selbstverständlichkeit wird, in einem Notfall Erste Hilfe zu leisten. Das Thema Reanimation als praktisches Element in den Schulunterricht zu integrieren und damit bereits junge Menschen zu befähigen, bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand richtig zu handeln, sei ein wichtiger und bedeutender Schritt dafür.

 

"Schon seit 2015 empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO für alle Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse einen Unterricht in Wiederbelebung. Im Jahr 2014 hat der Schulausschuss der Kultusministerkonferenz in Deutschland eine flächendeckende Einführung von Wiederbelebungsunterricht in Schulen empfohlen", so die Junge Union. Diese Empfehlung sei jedoch in Niedersachsen bis heute nicht flächendeckend umgesetzt worden. Zusätzlich habe der Deutsche Rat für Wiederbelebung im vergangenen Jahr die Initiative "Wir beleben Deutschland wieder" gegründet, die durch eine Petition an den Deutschen Bundestag eine bundesweite Einführung von zwei Stunden Reanimationsunterricht erreichen möchte.

 

Nach Meinung der Jungen Union sollten die Schulen in Lehrte nicht auf eine verpflichtende Einführung warten und schon jetzt handeln. Der Wiederbelebungsunterricht sollte hierbei in Kooperation mit den örtlichen Hilfsorganisationen erfolgen. 

 

"In dem Zusammenhang kann man prüfen, ob die Schulen dies auf freiwilliger Basis zum vollumfänglichen Erste-Hilfe-Kurs mit neun Unterrichtsstunden weiterentwickelt können", so Marco Quesse. Er freut sich außerdem über einen wichtigen Effekt: "Die Schülerinnen und Schüler dienen als Multiplikatoren im Familien- und Freundeskreis und tragen ihr Wissen nachhaltig weiter."