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Freitag, 28.01.2022 - 22:38 Uhr

Die sichersten Investitionen in 2022

REGION

“Sicherheit mit Dividende”: Der Lebensversicherungsslogan aus den Wirtschaftswunderjahren drückt noch heute ein Wunschziel aus, was die finanzielle Zukunft der Bundesbürger angeht. Nur die Art, wie vorgesorgt wird, ist in den vergangenen Jahrzehnten vielfältiger geworden. 

 

Allein im vergangenen Vierteljahrhundert ist die Zahl der direkten Aktionäre in Deutschland von 3,75 Millionen im Jahr 1996 auf 5,34 Millionen im Jahr 2020 gestiegen - undenkbar in den 50er und 60er Jahren, als Aktienbesitz noch gleichbedeutend mit Reichtum war.

 

Unter direkten Aktionären werden Leute verstanden, die direkt in Wertpapiere investiert haben. Alternativ dazu gibt es zahlreiche Investoren, die Geld in Fonds angelegt haben. Diese gibt es als reine Aktienfonds, die aus einer Vielzahl verschiedener Aktien im Portfolio bestehen, die von einem professionellen Fondsmanagement ausgesucht und verwaltet werden. Der Vorteil daran ist die breite Streuung, durch die Kurseinbrüche in einer oder zwei Aktien leichter aufgefangen werden.

 

Rentenfonds, die überwiegend in Staatsanleihen angelegt werden, oder auf Immobilien spezialisierte Fonds sind ebenfalls populäre und in der Regel sehr stabile Fondsarten. Das Gleiche gilt auch für die auf Aktienindizes aus aller Welt basierenden ETFs oder Exchange Traded Funds. Wer etwa in einen auf dem DAX basierenden ETF investiert, wird im Portfolio die gleichen 40 größten in Deutschland an der Frankfurter Börse notierten Unternehmen vertreten finden, wie sie auch im DAX stehen.

 

Wie Dividenden funktionieren, ist in der Bundesrepublik im Regelfall immer gleich. Darunter verstehen sich Gewinnausschüttungen an die Anteilseigner, die bei allen Wertpapierarten in der Bundesrepublik üblicherweise ein Mal im Jahr erfolgen. Der größere Unterschied liegt darin, ob das Geld quasi als Gewinn ausgezahlt oder gleich wieder investiert wird. Spekulieren zum Akkumulieren ist vor allem bei jüngeren Anlegern beliebt, die sich ein finanzielles Polster für den Ruhe- oder Vorruhestand zulegen wollen. Investoren, die in Wertpapieren und Anleihen in erster Linie eine lukrative Alternative zu dem seit Jahren von Niedrigzinsen gebeutelten Sparkonto sehen, neigen öfter dazu, die Investitionen an sich unangetastet zu lassen und die Dividende als Liquiditätsmasse zu sehen.

 

Unterschiede bei den Anlegern gibt es auch bei der Risikofreudigkeit. Prinzipiell sollte bei sämtlichen Anlagen nur Geld investiert werden, auf das im Notfall verzichtet werden kann. Je länger Wertpapiere liegen bleiben, desto größer fallen häufig die Zuwächse aus.

 

Wer auf rasche Gewinne aus ist, ist meist mit Tagesgeld oder Festgeld besser bedient, obwohl dort mit niedrigen Renditen und zum Teil recht hohen Verwaltungskosten gerechnet werden muss. Als Faustregel gilt: je höher die Rendite, desto höher das Risiko. Dazu gehören dann nicht nur genügend Moneten im Hintergrund, sondern auch gute Nerven.

 

Bestes Beispiel sind die Kryptowährungen. Dank ihrer hohen Volatilität haben sie vor allem 2017/2018 etliche Kleinanleger quasi über Nacht reich gemacht. Aber wer sich von den gigantischen Kurseinbrüchen zu Panikverkäufen verführen lassen hat, sah sich mit Pech genauso schnell um große Gewinne gebracht, als es plötzlich wieder bergauf ging. Am 11. November 2021 lag etwa der Bitcoin-Kurs bei rund 57.000 Euro. Am 21. Januar 2022 war ein Bitcoin „nur“ rund 35.000 Euro wert. Die virtuellen Münzen sind so volatil, dass binnen eines Tages Kursschwankungen von mehreren 1000 Euro nichts Seltenes sind.

 

Ganz neu auf dem risikoreichsten Markt sind NFTs - Non-Fungible Tokens, an denen lediglich virtuelle Rechte erworben werden können. Ob aus den heiß begehrten digitalen Marvel-Figuren, die für 60 Dollar auf den Markt gekommen sind, oder einem digitalen Gemälde von Melania Trumps Augen für 150 Dollar echte Wertanlagen werden, wird erst die Zukunft zeigen. Aber „Sicherheit mit Dividende“ ist das nicht.