Burgdorf
Sonntag, 09.01.2022 - 17:22 Uhr

Zwei verletze Rettungskräfte bei Feuer in Mehrfamilienhaus am Rubensplatz

Über das Treppenhaus wie auch den Korb der Drehleiter verschafften sich zwei Trupps unter Atemschutz Zugang zur Wohnung.Aufn.: Stadtfeuerwehr Burgdorf

Zu einem Feuer in einer Wohnung am Burgdorfer Rubensplatz ist es am heutigen Sonntag, 9. Januar 2022, gegen 18:30 Uhr gekommen. Die angerückten Rettungskräfte konnten das Feuer, das in einer Küche einer Wohnung lokalisiert werden konnte, schnell löschen. Ein Polizist und ein Feuerwehrmann wurden bei dem Einsatz verletzt.

BURGDORF

Um 18:29 Uhr wurden die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Burgdorf und Hülptingsen zu einem vermuteten Wohnungsbrand am Rubensplatz alarmiert. Anwohner hatten einen Feuerschein gesehen und die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmiert. Bei Ankunft der Feuerwehrkräfte konnte ein Feuer in einer Wohnung im 2. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses bestätigt werden.

 

Die als erstes vor Ort befindliche Besatzung eines Streifenwagens war bereits dabei, die Bewohner des Hauses zu evakuieren. Diese zauderte nicht lange und lief auch die Etagen oberhalb der Brandetage ab, um die Bewohner zu retten. Nur ein Paar im 6. Obergeschoss verblieb in ihrer Wohnung, da dieses auf einen Rollator angewiesen war und den Weg durchs Treppenhaus nicht vornehmen konnte. "Vom Erdgeschoss bis zum 3. Obergeschoss war das Treppenhaus vollständig verqualmt", so Einsatzleiter Frank Riehlein, der den Mut des Polizisten mit Respekt begegnete. Allerdings hatte der Polizist bei seinem Rettungseinsatz so viele Rauchgase eingeatmet, dass dieser noch vor Ort von einem Kollegen gestützt zum Krankenwagen begleitet werden musste. Er kam mit dem Verdacht einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Eine weitere Person aus dem Gebäude wurde ebenfalls vom Rettungsdienst behandelt.

 

Währenddessen hatte Einsatzleiter Frank Riehlein zwei Trupps unter Atemschutz bereits ins Gebäude geschickt. Einer, um das Paar im 6. Obergeschoss zu betreuen, ein weiterer, um in die Brandwohnung vorzugehen. Diese war komplett verqualmt, wie die Angriffstrupp nach dem gewaltsamen Zugang in seiner Lagemeldung berichtete. In der Küche konnte sodann das Feuer lokalisiert und mit einem C-Rohr bekämpft werden. Da ein Nachbar aus dem 3. Obergeschoss berichtete, dass sich noch eine Person in der Wohnung befinden könnte, wurde ein weiterer Trupp über den Korb der Drehleiter in die Wohnung geschickt. Hierbei verletzte sich ein Feuerwehrmann leicht durch eine Schnittverletzung. Eine Person konnte in der Wohnung bei der Absuche nicht gefunden werden. Einer Versorgung der Verletzung durch den Rettungsdienst war nicht notwendig. 

 

Nachdem das Feuer gelöscht war, schlossen sich umfangreiche Belüftungsmaßnahmen des Gebäudes an. Der Kriminaldauerdienst nahm seine Untersuchungen zur Brandursache auf. Die Bewohnerin kam kurze Zeit später zur Einsatzstelle. Nachdem ihr die Einsatzkräfte erklärt hatten, dass ihre Wohnung unbewohnbar sei, musste sie mit einem Schock ebenfalls vom Rettungsdienst versorgt werden. "Wäre sie in der Wohnung gewesen, wäre sie tot", so Frank Riehlein. Sie hatte also Glück im Unglück. Die Bewohnerin kam indes bei Bekannten unter. 

 

Noch während des Einsatzes wurden Teile der Ortsfeuerwehr Burgdorf zu einem Schornsteinbrand nach Schillerslage alarmiert. Drehleiter, Tanklöschfahrzeug und Einsatzleitwagen fuhren umgehend von der Burgdorfer Südstadt zur Unterstützung nach Schillerslage.

 

Gegen 22:40 Uhr war der Einsatz am Rubensplatz beendet. Abschließend hatten die Feuerwehrkräfte noch dafür gesorgt, dass die zuvor aufgebrochene Wohnungstür durch ein neues Schloss wieder verschlossen werden konnte.

 

Vor Ort waren die Ortsfeuerwehren Burgdorf und Hülptingsen mit insgesamt 26 Einsatzkräften und acht Fahrzeugen sowie die Polizei und der Rettungsdienst. 

 

Für die Ortsfeuerwehr Burgdorf war es nunmehr der vierte Brandeinsatz in zwei Tagen. Da die Ortsfeuerwehr nach dem letzten Einsatz am heutigen Sonntag nicht mehr über genügend bereitstehende Atemschutzgeräte verfügte, wurde am späten Sonntagabend auch die Bereitschaft der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Burgdorf alarmiert, damit die Ortsfeuerwehr mit aufgefüllten Atemluftflaschen und Masken versorgt werden konnte.