Sehnde
Donnerstag, 25.11.2021 - 14:55 Uhr

Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt: "Schau nicht weg"

Bürgermeister Olaf Kruse (links) hisste am heutigen Donnerstag die Fahne "Frei leben".Aufn.:

SEHNDE

Sie stehen direkt am Eingang des Rathauses und halten orangefarbene Plakate in den Pfoten. Mit "Nein heißt Nein" oder "Wer schlägt muss gehen" protestieren Schokoladen-Osterhasen gegen Gewalt an Frauen. Ein Statement, das zum Handeln auffordert und nicht zum Weggucken.

 

Grund für diese Protestaktion ist der 25. November, der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Der Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt des Präventionsrates Sehnde und die Gleichstellungsbeauftragte Jennifer Glandorf präsentieren daher auch in diesem Jahr eine Aktion, die zum Nachdenken anregen soll.

 

Die Ursachen von Gewalt gegen Frauen liegen in gesellschaftlichen Strukturen begründet und es bedarf der öffentlichen Aufmerksamkeit und Unterstützung, diese Gewalt zu beenden. Die Protestaktion soll die Bevölkerung für das Thema sensibilisieren und alle aufrufen, nicht wegzuschauen. Oft sind es die kleinen Momente der Hilfe die von großer Bedeutung sind.

 

Die Fahne "Frei leben" der Organisation Terre des Femmes wurde von Sehndes Bürgermeister Olaf Kruse vor dem Rathaus gehisst. Sehnde setzt damit ein klares Zeichen gegen Gewalt. Zudem wird auf eindrückliche Weise den Opfern von häuslicher Gewalt gedacht.

 

"Das Thema Gewalt gegen Frauen ist allgegenwärtig. Jede dritte Frau hat mindestens einmal in ihrem Leben gewalttätige Übergriffe erlebt. Dabei ist es unerheblich, ob die Gewalt physisch oder psychisch verübt wird. Meist sind diese Übergriffe ein Instrument der Machtausübung gegenüber der Partnerin und treten in allen sozialen Schichten auf, unabhängig von der Herkunft. Die Dunkelziffer ist weitaus höher", so Jennifer Glandorf .

 

"Häusliche Gewalt ist nach wie vor ein großes Problem in unsere Gesellschaft - nicht nur an einem Gedenktag wie diesem, sondern leider jeden Tag. Nur gemeinsam können wir den Opfern von häuslicher Gewalt helfen und Wege aus der Gewalt aufzeigen. Daher appelliere ich an Sehndes BürgerInnen besonders bei diesem Thema hinzuschauen anstatt weiterzugehen", so Bürgermeister Olaf Kruse zu der Aktion.

 

Insbesondere die Betroffenen sollen mithilfe dieser Protestaktion den Mut finden, sich Unterstützung zu holen. Es gebe eine Vielzahl von Angeboten die den Betroffenen unterstützend, helfend und dokumentierend zur Seite stehen. Beispielsweise das bundesweite Hilfetelefon mit der Telefonnummer 0800/0116016 ist jederzeit und in vielen Sprachen erreichbar.

 

Hier bekommen Betroffene Hilfe

Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 08000/116016 und via Online-Beratung werden Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung - 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr unterstützt. Auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte werden anonym und kostenfrei beraten.

 

AWO Frauenberatungsstelle, Goethestraße 8, 31275 Lehrte, Telefon 05132/823434, Opens window for sending emailFrauenberatung(at)awo-hannover.de, Montag vormittags und mittwochs findet die Beratung im Sehnder Rathaus im Raum 007 statt.

 

AWO-Koordinierungsstelle, Koordinierungs- und Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt, Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover, Telefon 0511/21978192

 

Netzwerk Pro Beweis, Hilfe und Unterstützung bei häuslicher und/oder sexueller Gewalt und Dokumentation der Beweise unabhängig von einer Anzeige bei der Polizei. Das sichert die Möglichkeit, auch später noch gegen den Verursacher oder die Verursacherin vorzugehen, Telefon 0511/5324599, Opens window for sending emailprobeweis(at)mh-hannover.de, www.probeweis.de

 

Frauenhäuser

Frauenhäuser bieten Frauen und ihren Kindern im Falle von Häuslicher Gewalt Hilfe, Beratung und vorübergehend eine geschützte Unterkunft an. Frauen, die physischer oder psychischer Gewalt ausgesetzt oder hiervon unmittelbar bedroht sind, erhalten aufgrund eines professionellen Angebotes sofortige Hilfe durch Aufnahme und Beratung.