Burgdorf
Sonntag, 21.11.2021 - 12:48 Uhr

Rasantes Boogie Festival im JohnnyB.

Musiker wie auch Besucher genossen die Stimmung am gestrigen Sonnabend im Burgdorfer JohnnyB.Aufn.:

BURGDORF

Trotz vieler widriger Umstände konnten die Jazzfreunde Altkreis Burgdorf am gestrigen Sonnabend, 20. November 2021, ein rasantes Boogie Festival abliefern. Obwohl das Event ausverkauft war, gab es etliche freie Plätze, weil zahlreiche Fans wegen Corona-Bedenken fernblieben. Die perfekten Hygiene-Vorkehrungen (Kontrolle, Abstand, Lüften) im JohnnyB. ließen dann aber trotzdem eine Super-Stimmung aufkommen. Dafür sorgten sechs ausgesuchte ambitionierte Künstler aus Berlin, Verden und Tirol. Fazit des gestressten Vorsitzenden Paul Rohde nach dem Event: "Besser geht es nicht."

 

K. C. Miller hatte ein abwechslungsreiches Programm geplant, das durch den besonderen Stil der einzelnen Pianisten geprägt war. Hinzu kam der leidenschaftliche Volker Halbbauer (sax, voc) und der coole Urberliner Altmeister und New Orleans Drummer Roger Radatz (d, voc, "Geht doch!"). Auch die Tatsache, dass vier der sechs Solisten in unterschiedlicher Weise sangen, machte das Konzert spannend. Es war kein Problem, das begeisterte Publikum zum Klatschen und Mitsingen zu verleiten - beispielsweise mit "Let The Good Times Roll" oder beim Gospel "Give Me That All Time Religion".

 

"Boogie Kathi" Alber (bis zum 31.12. noch 29) aus Innsbruck bekommt im Februar 2022 ein Baby, so dass eine Verschiebung des Gigs nicht anstand. Trotz Corona, der Krankheit von Harold John Abstein und dem verheilten gebrochenen Arm von K.C. Miller. Kathi berichtete, dass sie ihre Weihnachts-CD im vorigen Jahr nicht öffentlich präsentieren konnte und in diesem Jahr sei die Pandemie in Österreich noch schlimmer. So gab es in Burgdorf eine Premiere mit "Christmas Blues For Santa", vom Publikum mit viel Applaus aufgenommen.

 

Thomas Strauß, Meisterschafts-Boogie-Tänzer, Hobby-Pianist und Schatten von Radatz, belegte den zweiten Part und kommentierte sein Spiel bescheiden mit "Ungefähr so…"

 

Dann ließ Henning Pertiet (56) mit seinem ausdrucksvollen eigenen Stil aufhorchen. Sofort hatte er die Gäste im Griff. Er ist ein sehr vielseitiger Tastenakrobat - auch auf der Orgel. Und beim "CMP-Boogie" - gespielt für seinen Onkel Gottfried Böttger († 2017) - wurde gejohlt und geklatscht. Mit ausführlichen Erklärungen leitete er zu seinen Stücken über. Mit Blick auf die sieben Lindy Hop Tanzpaare spielte er den "Tap Dance Boogie". Rohdes Kommentar: "Einzigartig."

 

Halbbauer wechselte dann in eine ganz andere Richtung mit Louis Jordans "Chicken Song" und Radatz mit "Choo Choo Ch'Boogie" und "Caldonia". Mit Jump ‚n‘ Jive ging dann die Post ab. Das war allerdings den ganzen vierstündigen Abend so. "Das ist auch ein Verdienst von K. C. Miller, der wie immer sympathisch moderierte und mit dem Motto der Jazzfreunde 'Let The Good Times Roll' das Ziel des Abends vorgab", so Paul Rohde.

 

K.C. Miller und Volker Halbbauer werden beim großen Pfingst-Bluesfestival 2022 mit Abi Wallenstein, Henry Heggen unter anderem im Stadthaus und beim Pfingst-Frühschoppen im Schlosspark wieder zu erleben sein.