Burgdorf
Sonnabend, 20.11.2021 - 12:57 Uhr

Förderverein Stadtmuseum Burgdorf: Neue Fundamente für die Zukunftsfähigkeit der Museen sind gesetzt

Bürgermeister Armin Pollehn (links) richtete Grußworte an die Mitglieder und Gäste.Aufn.: Joachim Lührs

BURGDORF

"Obwohl die Corona-Pandemie viele Monate den öffentlichen Kulturbetrieb nahezu lahm gelegt hat, sind wir seit 2019 unserem Ziel, das Stadtmuseum und die KulturWerkStadt als zeitgemäße Museen mit attraktivem Programm und qualifizierten Mitarbeitern nachhaltig und zukunftsfähig zu entwickeln, ein gutes Stück nähergekommen", betonte der Vereinsvorsitzende Gerhard Bleich in der aktuellen Mitgliederversammlung des Fördervereins Stadtmuseum Burgdorf.

 

"Soweit die Bedingungen es zuließen, haben wir den Museumsbesuchern interessante Ausstellungen und Veranstaltungen unter Einhaltung aller Corona-Gebote präsentiert, Angebote für Kinder weiter ausgebaut, umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt, neue Vitrinen angeschafft und eine neue Videoüberwachung und Lautsprecheranlage eingerichtet. Hinzu kam die Ausbildung und erfolgreiche Etablierung der Guides für Sehbehinderte, um auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen den Zugang zu unseren Ausstellungen zu erleichtern", bilanzierte Bleich in seinem Rückblick auf die Vereinsaktivitäten seit dem Beginn der Pandemie.

 

Ausstellungen im Stadtmuseum

Auf welche Ausstellungen die Besucher beider Museen im Jahr 2022 treffen, erläuterte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Jürgen Mollenhauer. Nach dem Ende des "Mitmach- und Erlebnismuseums" ist im Stadtmuseum vom 27. Februar bis 22. Mai die zeitgeschichtliche Schau "Faszination 20er Jahre - Leben in der Weimarer Republik" zu sehen. Die Zusammenstellung übernimmt ein Projekteam um Horst Regenthal in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum in Hannover. Danach geht es vom 5. Juni bis 31. Juli mit einer neuen Ausstellung der Radfahrgalerie Burgdorf weiter, die den Titel "Velomania" trägt. Gerhard Rickert, Betreuer der Galerie, teilte in der Versammlung mit, dass dabei besondere historische und technisch ausgefallene Fahrräder im Mittelpunkt stehen, die vorwiegend aus privaten Sammlungen stammen.

 

Von Uli Stein bis Armin Mueller-Stahl

"Uli Stein - die große Schau": dem unverwechselbaren humoristischen Schaffen des populären Cartoonisten ist eine vom 14. August bis 20. November laufende Ausstellung gewidmet, die der Galerist Bernd Schönebaum kuratiert und den Anwesenden mit großem Enthusiasmus ans Herz legte. "Gerade in diesen schwierigen Zeiten sollten wir den enormen Humorfaktor von Uli Steins Cartoons besonders wertschätzen", empfahl Schönebaum. Diesem Highlight schließt sich am 26. und 27. November die 21. Auflage der Verkaufsausstellung "Kunst und Handwerk". Dem Lebenswerk einer künstlerischen Ausnahmeerscheinung, die 2020 den 90. Geburtstag feierte, widmet Scena - der Kulturverein im VVV die letzte Schau des Jahres im Stadtmuseum: "Armin Mueller Stahl - aus dem Leben eines Gauklers" (11. Dezember bis 28. Januar 2023). Sie sollte eigentlich schon im Dezember 2020 gezeigt werden, musste aber coronabedingt komplett ausfallen.

 

Stadtgeschichte und "Burgdorfer Köpfe"

In der KulturWerkStadt läuft bis zum 16. Januar die von Christel Hoffmann-Pilgrim und ihrem Team organisierte und in der Versammlung von ihr näher vorgestellte Ausstellung "Unsere Stadt - Unsere Geschichte: von der Heeßeler Burg bis zum 30-jährigen Krieg". "LEGO Technic" heißt eine Familienschau, die vom 23. Januar bis 27. März aus LEGO-Bausteinen entstandene Fahrzeuge aller Art und andere technische Konstruktionen vorstellt. Der neunte Teil der Ausstellungsreihe "Burgdorfer Köpfe" richtet vom 17. April bis 6. Juni den Fokus auf Persönlichkeiten, deren gesellschaftliches, politisches oder soziales Engagement auch nach ihrem Ableben bleibende Spuren in der Stadt hinterließ. Diesmal stehen mehrere verdiente Lokalpolitiker, der Stadthistoriker Heinz Neumann, der Küster Friedrich Möhle, der Radrennfahrer Heiner Brand und der Fotograf Gerd Meinecke im Mittelpunkt.

 

Von "Kinderrechten" bis zur "Drogeriegeschichte"

Auf "Kinderrechte", für die es erstmals in der Genfer Erklärung am 24. September 1924 ein öffentliches schriftliches Bekenntnis gab, lenkt eine von der Stadtjugendpflege präsentierte Schau die Aufmerksamkeit. Sie dauert vom 19. Juni bis 17. Juli. Interessante Schlaglichter auf herausragende "Augenblicke der Burgdorfer Stadtgeschichte" wirft die Ausstellung "An Tagen wie diesen" vom 7. August bis 2. Oktober. Dass die Stadtbücherei in ihrer 90-jährigen Geschichte den Wandel von der provinziellen Kleinstadtbücherei zur modernen Bibliothek mit Zugang zu allen digitalen Medien erfolgreich vollzogen hat, zeigt eine Schau, die vom 23. Oktober bis 11. Dezember auf dem Programm in der KulturWerkStadt steht. Dies endet im Jahr 2022 mit dem Thema "Der Drogenhändler - 100 Jahre Drogeriegeschichte" (18. Dezember bis 25. Februar 2023).

 

Grußwort des Bürgermeisters 

In seinem Grußwort sprach Bürgermeister Armin Pollehn den Mitgliedern des Fördervereins seine Anerkennung darüber aus, dass es ihnen wieder gelungen sei, dank vieler kreativer Köpfe und mit einer soliden finanziellen Basis ein überregional attraktives Ausstellungsprogramm für das kommende Jahr zusammenzustellen. Er unterstrich, dass beide Museen dazu beiträgen würden, die Anziehungskraft Burgdorfs für Touristen und Tagesgäste zu verstärken und deren Bekanntheitsgrad als Stadt mit einem optimal aufgestellten kulturellen Umfeld zu steigern. 

Bürgermeister Armin Pollehn dankt dem Förderverein Stadtmuseum Burgdorf für die ehrenamtlich geleistete Kulturtätigkeit)