Burgdorf
Dienstag, 09.11.2021 - 15:54 Uhr

Erstes Treffen des neuen Stadtmarketing-Arbeitskreises für UnternehmensgründerInnen:

Den Traum vom eigenen Unternehmen in die Realität umsetzen

Die 1. Sitzung des Arbeitskreis für UnternehmensgründerInnen fand im StadtHaus statt.Aufn.: Joachim Lührs

BURGDORF

Nischen finden, Marktchancen testen und mit neuen innovativen Ideen, Produkten und Dienstleistungen Erfolg haben: Vor diesen Herausforderungen stehen alle UnternehmensgründerInnen, die sich langfristig in Burgdorf etablieren und ihre Vorstellungen umsetzen wollen.

 

Ihnen dabei unterstützend mit einem Netzwerk zur Seite zu stehen, hat sich ein neuer Arbeitskreis des Stadtmarketingvereins vorgenommen, der sich vor kurzem unter der Leitung von Annette Wolff zu seiner konstituierenden Sitzung im StadtHaus traf. Der Zusammenkunft ging die Herausgabe einer neuen Netzwerkbroschüre voraus.

 

Eine Plattform für eine effektive Netzwerkarbeit 

Zukünftig soll sich der Arbeitskreis in enger Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Stadt als eine Kommunikations-, Begegnungs- und Informationsplattform für ExistenzgründerInnen und junge Unternehmen entwickeln. Bei den kommenden Treffen geht es zudem darum, aktuelle Themen aufzugreifen, die im Zusammenhang mit der Verwirklichung einer Geschäftsidee von der Planung über die Finanzierung und Gründungsphase bis zur endgültigen Unternehmenspositionierung und dessen langfristiger Wettbewerbsfähigkeit stehen. Gleichermaßen ist vorgesehen, den Fokus auf die Veränderungen in der Arbeitswelt und bei der Unternehmensführung zu richten.

 

Existenzgründung finanzieren

Zum Auftakt gab es einen Gastvortrag von Ramona Kraatz. Sie ist bei der Hannoverschen Volksbank als Beraterin für Existenzgründungen und öffentliche Finanzierungsmittel tätig. Sie erläuterte, welche Handlungswege ihrem Geldinstitut offen stehen, um dem Plan, ein Unternehmen ins Leben zu rufen, mit einem soliden und belastbaren Finanzierungskonzept den Weg zur Realisierung zu ebnen und Kapitalengpässe zu vermeiden. Als unabdingbare Voraussetzung müsste eine sorgfältige Standortanalyse, eine vertretbare Eigenkapitalquote und ein praxistauglicher Businessplan vorliegen. Eine fundamentale Rolle spielt die nur über die Hausbank vermittelbare Einbeziehung möglicher öffentlicher Fördermittel. Ohne sie wäre der Schritt in die berufliche Unabhängigkeit mit schwer kalkulierbaren Risiken behaftet. Allerdings gibt es darauf keinen Rechtsanspruch. Förderprogramme für Existenzgründer stellen beispielsweise die NBank Investitions- und Förderbank Niedersachsen, Niedersächsische Bürgschaftsbank, die KfW-Bank, Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBG) und DZ Bank bereit. Unbedingt genutzt werden sollte auch das Beratungsangebot der hannover impuls GmbH, bei der sich um eine gemeinsame Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Stadt und Region Hannover handelt. 

 

Sonderfördermöglichkeiten durch die KfW-Bank 

Als besonders attraktive staatliche Förderungsmöglichkeiten stellte Ramona Kraatz die Vergabe von zinsgünstigen Krediten aus dem Sondervermögen des European Recovery Programs (ERP) vor, deren Abwicklung die KfW-Bank übernimmt. Die gleiche öffentliche Bank ist auch für die von niedrigen Zinskonditionen begleitete Kreditvergabe im Rahmen der Klimaschutzoffensive für den Mittelstand zuständig und vergibt zusätzlich den ERP-Digitalisierungs-und-Innovationskredit.

 

Co-Working-Spaces in Burgdorf 

Die Einrichtung von Co-Working-Places stand als ein Beispiel für moderne Arbeitsformen zur Diskussion, für das Arne Hinz als Mitglied der SPD-Ortsratsfraktion am 6. April in einem Antrag an den Stadtrat plädiert hatte. Dieser verwies ihn am 11. Mai an den Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit, Liegenschaften und Verkehr. Der Ratsherr nahm an der Sitzung teil und rekapulierte zunächst noch einmal die Eigenschaften eines Co-Working-Raums. Dabei dreht es sich um die Einrichtung von gemeinschaftlich genutzten Büroflächen. Unternehmen, Selbstständige, Freiberufler und Künstler haben dabei die Möglichkeit, auf kostengünstige Weise mit einem flexiblen Zeitfenster und ohne langfristige Verpflichtungen Arbeitsplätze innerhalb des "Co-Working"-Zentrums zu belegen.

 

Gleichzeitig besteht dort die Gelegenheit, einen kommunikativen und kreativen Austausch untereinander zu pflegen, der im Home Office fehlen würde. Unter den Sitzungsteilnehmern herrschte Konsens darüber, dass dieses Thema weiterverfolgt und branchenübergreifende Anforderungskriterien für die Suche nach geeigneten Standorten aufgestellt werden sollten. Zudem müsste geklärt werden, auf welche Weise ein bereits vorhandener Vermieter oder ein neuer Bauinvestitionsträger die Gesamtverantwortung für die zu vermietenden Immobilienflächen eines Co-Working-Spaces übernimmt.

 

Digitaler Marktplatz Burgdorf

Oliver Sieke vom SMB-Arbeitskreis "Ich kauf´ in Burgdorf" stellte den neuen digitalen Marktplatz Burgdorf vor, dessen Freischaltung als Weiterentwicklung der bisherigen Homepage www.ich-kauf-in-burgdorf.de im Dezember erfolgt. Dabei geht es darum, eine digitale Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, die im Rahmen einer e-commercing-Plattform eine unmittelbare Kontaktaufnahme zwischen Kunden und Anbietern erlaubt. Sie erfüllt gleichzeitig den Zweck eines digitalen Branchenbuchs, auf dem alle lokalen Anbieter eines Produktes oder einer Dienstleistung zu finden sind, und eines Online-Shops mit direkter Bestellmöglichkeit. Sieke betonte, dass sich die Madsack Mediengruppe mit großem Engagement an der Umsetzung des digitalen Marktplatzes beteiligt.