Uetze
Sonnabend, 30.10.2021 - 08:52 Uhr

Kanalinspektion ab November in Hänigsen: Auf Belüftung der Haus-Anlage achten

Die Kanalkamera macht den aktuellen Zustand sichtbar. Solche Schadensbilder werten die Fachleute des Wasserverbands aus und erstellen daraus passgenaue Sanierungskonzepte.Aufn.:

HäNIGSEN

Der Wasserverband Peine setzt die systematische Überprüfung des aktuellen Kanalzustands mit Hochdruck fort. Nachdem die Fachfirma Rohrfuxx seit Ende September in Oelerse und seit Mitte Oktober in Berkhöpen den Kameraroboter im Einsatz hat, beginnen sie ab November mit der Aufnahme in Oedesse und Hänigsen.

 

"Bei der Untersuchung zeichnet der kleine Kamerawagen Bilder auf, die wir im Anschluss für passgenaue Sanierungskonzepte auswerten", erklärt Sven Harnagel, zertifizierter Kanalsanierer des Verbands. Für aussagekräftige Bilder müsse der Schmutzwasserkanal vor der Befahrung zunächst im Hochdruckverfahren gespült werden, ergänzt Harnagel. "Wichtig ist hier, dass die vorgeschriebene Be- und Entlüftung der Hausanlage funktioniert."

 

Die genaue Bestandsaufnahme des aktuellen Kanalzustands in Oelerse, Berkhöpen, Oedesse und Hänigsen ist Teil des auf zehn Jahre ausgelegten Kanalsanierungsprojekts des Wasserverbands Peine. In Oelerse und Berkhöpen erfolgen in diesen Tagen noch Restarbeiten, ab der 44. Kalenderwoche nehmen die Kanal-Inspekteure dann rund 6,3 Kilometer Kanalnetz in Oedesse in den Blick, drei Wochen kalkulieren die Planer für die Aufzeichnung dort. Ebenfalls in der 44. Kalenderwoche wird der Kamerawagen auf die Reise durch rund 13 Kilometer Kanalnetz in Hänigsen geschickt, das ist der erste Abschnitt, für den die Arbeiten bis Weihnachten abgeschlossen sein sollen.

 

2022 folgen die nächsten Kanalabschnitte in Hänigsen. "Anhand TV-Aufnahmen klassifizieren wir die verschiedenen Schadensbilder und können so passgenau diverse Verfahren zur Erneuerung einsetzen, von punktueller Schlauch-Variante bis zu neuen Rohrlängen. Das sichert eine sichere, effiziente und wirtschaftlich nachhaltige Lösungsstrategie", so Harnagel.

 

"Die Hochdruckspülung des Schmutzwasserkanals vorab ist dringend notwendig, um den Zustand der Rohre mit der Kanalkamera überhaupt korrekt aufnehmen zu können", so Harnagel. Mit Beeinträchtigungen sei bei einer den anerkannten technischen Regeln (hier DIN 1986) betriebenen privaten Entwässerungsanlage nicht zu rechnen. Das bedeute in erster Linie, auf eine ausreichende Be- und Entlüftung zu achten, damit eventuell entstehende Luftüberdrücke abgeführt werden können, führt Harnagel aus. Ein funktionierender Druckausgleich vermeidet mögliche Verunreinigungen der Wohnungseinrichtungen, etwa durch einen Rückstau des Abwassers. 

 


"Ist ein Rauschen durch den Geruchsverschluss der Toilette oder Dusche zu hören, ist das ein positives Zeichen – das spricht dafür, dass die private Hausleitung keine Verstopfungen aufweist und das System funktioniert", beantwortet Harnagel eine der häufigsten Fragen. Sollte sich nach der Untersuchung ein unangenehmer Geruch bemerkbar machen, spricht das dafür, dass das Wasser aus dem Geruchsverschluss teils herausgesaugt wurde. "In solchen Fällen einfach Wasser ins Waschbecken laufen lassen oder die Toilettenspülung betätigen, dann wird das Wasser im Geruchsverschluss ersetzt", rät er.

 

Da der Fortschritt der Inspektionsarbeiten stark von den Rahmenbedingungen abhängt, könne kein genauerer Zeitplan veröffentlicht werden, wann die Fachfirma in welchen Straßenabschnitten agiert. Die erfahrene Fachfirma werde zeitnah die Anwohner informieren, sobald die Arbeiten ihren Straßenzug erreichen. Für Schäden oder Verschmutzungen, die durch nicht DIN-gerechte private Grundstücksentwässerungsanlagen entstehen, kann der Wasserverband Peine keine Haftung übernehmen.

 

Zugang zu Kontrollschächten und Grundstücken teils notwendig

Die zügige Überprüfung können die Bürger mit dem Zugang zu den Grundstücken unterstützen. Der Wasserverband Peine bittet deshalb die Eigentümer, den Mitarbeitern der Fachfirma Rohrfuxx zu Untersuchungszwecken Zugang zu den Grundstücken zu gewähren und dort eventuell vorhandene Kontrollschächte zugängig zu machen. Manchmal würden Blumenkübel oder andere Gegenstände auf den Deckeln platziert, die dann nicht geöffnet werden könnten. Diese Schächte auf den Grundstücken können notwendige Zugänge für den kleinen Roboterwagen darstellen, zudem soll ihr Zustand bei der Bestandaufnahme gleich mit dokumentiert werden.