Wedemark
Freitag, 15.10.2021 - 14:05 Uhr

Schlechteste aller Lösungen: "ICE-Trasse durch die Wedemark"

REGION

Das Vorhaben der Deutschen Bahn, eine neue ICE-Trasse gegebenenfalls durch die Wedemark führen zu wollen, löst im Rathaus in Mellendorf Entsetzen aus. Bürgermeister Helge Zychlinski warnt dringend vor dem angedachten Streckenverlauf durch die Gemeinde.

 

In den vergangenen Wochen stand in Rede, dass die Deutsche Bahn ihre Pläne zur lange diskutierten Y-Trasse für eine schnelle Verbindung nach Hamburg wieder aktivieren wolle. Dies hätte eine mögliche Trassenführung östlich der A7 bedeutet. Stattdessen prüft sie nun mehrere neue Korridore für eine neue Bahntrasse nach Norden. Eine der untersuchten Varianten verläuft im Bereich von Brelingen und Negenborn durch die Wedemark.

 

"Das würde das Ende der Brelinger Berge bedeuten", kommentiert Bürgermeister Helge Zychlinski diesen neuen Ansatz der Planer entsetzt. Der vorgeschlagene Grobkorridor führt genau zwischen den beiden Gemeindeteilen in Nord-/Südrichtung und zerschneidet den Brelinger Berg. Das beliebte Wander- und Naherholungsgebiet sei dann zerstört. Die Pläne erinnerten an den damaligen Suchraum für den Südlink.

 

"Darüber hinaus würde auch das Projekt Hannoversche Moorgeest torpediert, weil der mögliche Verlauf der Trasse das Bissendorfer Moor voll beträfe", mahnt Helge Zychlinski. Erst Ende September hatte Umweltminister Olaf Lies den Startschuss zur Wiedervernässung des Otternhagener Moores gegeben. "Sollte die Bahnstrecke dort in Zukunft entlanggeführt werden, wäre das wertvolle Millionenprojekt zumindest für das große Bissendofer Moor dem Ende geweiht", mahnt der Bürgermeister. "Die Moore der Hannoverschen Moorgeest gehören zu den wertvollsten Mooren Niedersachsens. Sie haben das Potenzial als wichtiger CO2 das Klima effektiv zu schützen. Durch die Bahntrasse wird die Moorvernässung empfindlich gestört. Die eigentlich umweltfreundliche Bahn wird damit zum Klimakiller."

 

Der Appell an die Planerinnen und Planer ist eindeutig: Die Überlegungen für eine neue Schnellstrecke sollen sich an bestehenden Verkehrsinfrastrukturen orientieren – Ausbau vor Neubau.