Isernhagen
Mittwoch, 21.07.2021 - 15:45 Uhr

Umweltschutzverein wartet auf Unterstützung der Gemeinde Isernhagen gegen die Klärschlammverbrennung

Die Vorsitzende der Isernhagener Grünen, Dr. Anette Heuer und Bürgermeisterkandidatin Dr. Gretha Burchard (1. und 3. von links), Heidrun und Siegfried Lemke vom Umweltschutzverein (2. und 4. von links) und Jens Palandt (Mitte), Grüner Direktkandidat für die Bundestagswahl im Wahlkreis 43 Hannover Land IAufn.:

ISERNHAGEN

Am Rande der Abschlusskundgebung der Grünen zum Thema "Mehr Platz fürs Rad in Isernhagen" solidarisierten sich Teilnehmer spontan mit dieser Forderung des Umweltschutzvereins.

 

Kurz vor der Verwaltungsgerichtsverhandlung hat der Umweltschutzverein jetzt noch einmal seine Klagebegründung in Sachen Brüdenbehandlung ergänzt.

 

Zur Erläuterung: Brüden (Jauche) sind die belasteten Abwässer, die in großer Menge bei der Trocknung vor der Verbrennung übrig bleiben. Hieraus bestehen etwa 70 Prozent des angelieferten Klärschlamms.

 

"Uns war bei der Akteneinsicht aufgefallen, dass die Betreiberfirma enercity contracting GmbH überhaupt keinen gültigen Entsorgungsnachweis vorlegen konnte. Und hierfür war der Grund, dass die beauftragte Firma aus Ganderkesee keine endgültige Behandlung dieser Stoffe nachweisen konnte. Inzwischen hat enercity das Konzept geändert in das sogenannte Osmoseumkehrverfahren. Dieses wurde dann allerdings nicht in das Genehmigungsverfahren eingebracht", so der Umweltschutzverein. Die jetzt vorgeschlagene Entsorgung des ammoniakhaltigen Kondensats in der Müll-Verbrennungsanlage der EEW scheide nach Angaben des Umweltschutzverein ebenfalls aus, weil der Umweltschutzverein dieser Möglichkeit im damaligen Genehmigungsverfahren widersprochen hatte.

 

"Außerdem sollen durch diese Behandlung des Klärschlamms jährlich 60.000 Tonnen vorgereinigtes Abwasser in das System der Stadt Hannover eingeleitet werden, so dass die dortigen Bürger:innen steigende Gebühren erwarten dürften. Auch dafür steht eine Genehmigung noch aus", so der Umweltschutzverein.

 

Der Verein hofft nun auf Unterstützung aus dem Rathaus, da der Gemeindeverwaltung bereits die zweite Teilerrichtungsgenehmigung vorliegt. "Sie hatte sich seinerzeit unseren Argumenten angeschlossen und vor allem auch auf die 'Öffentlichkeit' des Verfahrens beharrt", erklärt der Umweltschutzverein abschließend.