Burgdorf
Donnerstag, 15.07.2021 - 15:41 Uhr

Stadtmarketing-Arbeitskreis "Arbeit und Wirtschaft" tagte im AKZENT Hotel DÉJANIL

Vom digitalen Marktplatz bis zur Aktion "Handwerk hat goldenen Boden"

Ingo Willardt, Leiter des SMB-Arbeitskreises "Arbeit und Wirtschaft", eröffnet die Sitzung im AKZENT Hotel DÉJANIL.Aufn.: Joachim Lührs

BURGDORF

Stadtmarketing Burgdorf (SMB) hat aktuell nach mehr als neunmonatiger Corona-Pause die Sitzungen seiner Arbeitskreise wieder aufgenommen. Als erstes traf sich der von Ingo Willardt geleitete Arbeitskreis "Arbeit und Wirtschaft" unter reger Beteiligung seiner Mitglieder im AKZENT Hotel DÉJANIL in der Lise-Meitner-Straße. Gäste der Sitzung waren Bürgermeister Armin Pollehn und Regionalverlagsleiter Thorsten Schirmer von der Madsack-Medienagentur (HAZ/NP).

 

Zu Beginn der Sitzung stellte Geschäftsführer Andreas Triebsch das von ihm geleitete Hotel vor, das am 21. September letzten Jahres den Betrieb im Gewerbegebiet Nordwest aufnahm. Es umfasst 38 Zimmer auf drei Etagen, einen teilbaren Veranstaltungsraum sowie eine Restaurantbar mit Terrasse und eine Sauna. Nach den Corona-Einschränkungen verzeichnet das Hotel einen kontinuierlich ansteigenden Gästezustrom.

 

Thorsten Schirmer richtete den Fokus auf das in der Region bisher allein stehende Pilotprojekt "Digitaler Marktplatz Burgdorf". Hinter dem Gemeinschaftsprojekt von Stadtmarketing, Stadtverwaltung und der Madsack-Medienagentur steht das Anliegen, ein neues Internetportal zu schaffen, das als digitales Schaufenster die stationären Händler, Dienstleister und Handwerker in Burgdorf bei der Präsentation ihrer Angebote im Internet unterstützt und ihnen somit eine größeren Reichweitenradius bietet. Die Freischaltung ist im 4. Quartal 2021 geplant. "Nur auf diesem Wege können die vor Ort ansässigen Geschäfte und Betriebe ihre Zukunftsfähigkeit beweisen und die Wettbewerbsnachteile gegenüber den großen Internetanbietern ausgleichen", betonte Schirmer.

 

Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn erläuterte in seinem Gastvortrag seine Vorstellungen zur Stadtentwicklung. Er richtete zunächst den Fokus auf die fortschreitenden Planungen für neue Neubaugebiete in Ehlershausen, Otze und Schillerslage sowie auf das Bauprojekt Aue-Süd. Als ein Projekt, dessen Dimensionen bisher beispiellos in Burgdorf seien, kündigte er den Neubau der Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule an, für den demnächst ein Totalunternehmer die Gesamtverantwortung übernimmt. Der Bürgermeister betonte zudem, dass die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen eine der vorrangigsten städtischen Aufgaben in den kommenden Jahren sei. Der Ausbau von Windenergieparks stünde momentan allerdings unter dem Vorbehalt, dass geplante Vorhaben mit Flugsicherheitsinteressen der Bundeswehr kollidierten.

 

Dem Gewerbegebiet Nordwest bescheinigte Pollehn eine auch während der Pandemie voranschreitende positive Entwicklung, die sich auch in der Einrichtung eines dritten Bauabschnittes widerspiegelt. Zurzeit laufen Analyseverfahren, welche weiteren Standorte sich zur Ausweisung von Gewerbegebieten eignen. Auf die Agenda für die Stadtentwicklung setzte er zudem die weitere Belebung der Innenstadt und deren Attraktivitätssteigerung, um mehr Touristen in die Stadt zu locken. In Bezug auf die Hochbrücke, die die "Aorta zur Marktstraße als Herzkammer Burgdorfs sei", sagte der Bürgermeister zu, dass deren Zustand in der nächsten Zeit noch einmal einer genauen Überprüfung unterzogen werde. Vorher gebe es keine Entscheidung über deren Zukunft.

 

Um junge Unternehmerinnen und Unternehmer in der Stadt stärker zu unterstützen, hat der Stadtmarketing-Verein eine Netzwerkbroschüre mit allen für diese Zielgruppe relevanten Informationen zusammengestellt. Zudem bietet ihnen künftig ein neuer SMB-Arbeitskreis die Möglichkeit, gezielter untereinander in Kontakt zu treten und gemeinsame Projekte zu entwickeln.

 

Den Überblick über die aktuellen Stadtmarketing-Aktivitäten komplettierte die Nachricht, dass die vom SMB-Arbeitskreis "Handwerk" initiierte Aktion "Handwerk hat goldenen Boden" zunächst mit einer Image-Kampagne in den örtlichen Medien erfolgreich gestartet ist. Sie soll die schwierige Lage auf dem Ausbildungsmarkt entschärfen und junge Leute bei der Entscheidung überstützen, den Berufsweg eines Handwerkers zu wählen. Als weiterer Schritt ist eine Zusammenarbeit mit der Stadtjugendpflege und dem Haus der Jugend vorgesehen. Die Partner lenken die Aufmerksamkeit auf das Thema "Handwerk" im Rahmen einer Sommerakademie, diverser Workshops und einer Kinder- und Jugendmesse.