Burgdorf
Donnerstag, 24.06.2021 - 22:07 Uhr

Junggesellencorporation macht vorm Rathaus II den Spagat zwischen Realität und Tradition

Die Junggesellencorporation freut sich auf das Schützenfest 2022.Aufn.: Bastian Kroll

BURGDORF

Die Junggesellencorporation der Burgdorfer Schützengesellschaft erinnerte am heutigen Donnerstag, 24. Juni 2021, an den heutigen Beginn des eigentlich hätte stattfindenden Schützenfestes. Und brach dabei nicht mit der Tradition und gedachte ihrer verstorbenen Fahnenjunker. Ihnen gelang ein Spagat zwischen der Realität im Jahr 2021 mit Pandemie-Auflagen und der Tradition, derer sich die Mitglieder seit 1648 verpflichtet fühlen.

 

In beständiger Regelmäßigkeit gelingt es den Junggesellen im Rahmen des Burgdorfer Volks- und Schützenfestes, die Rathaus-Treppe sowie den Ratssaal mit ihren Schützenkönigen zu erobern. Da aufgrund der Corona-Pandemie das älteste Fest der Stadt abermals nicht stattfinden kann, waren die Fahnenjunker um den Vorsitzenden Carsten Hoffmann kreativ geworden und haben nach Möglichkeiten gesucht, wie das historische Rathaus in 2021 anderweitig für die Junggesellen "erobert" werden kann.

 

"Wir Junggesellen sind überzeugte Burgdorfer Bürger und Schützen. Dementsprechend liegt uns unser historisches Rathaus und seine Verbindung zum Schützenwesen natürlich sehr am Herzen. Da die Front des Rathauses bis vor kurzem in unseren Corporationsfarben 'blau-weiß' eingerüstet gewesen ist, kam in unseren Reihen die Idee auf, der Burgdorfer Bevölkerung pünktlich zum Start des Schützenfestes einen weit sichtbaren Gruß auszurichten", berichtet Carsten Hoffmann.

 

Gesagt, getan. Pünktlich zum Start des eigentlichen Zapfenstreiches hatten sich am heutigen Donnerstag sich die Mitglieder des Junggesellencorps, mitsamt des seit 2019 amtierenden Freihandkönigs Hans-Joachim Brauer, am Donnerstag vor dem Rathaus eingefunden, um an die Schützentradition zu erinnern. Die rechte Seite des verhüllten Rathauses ziert nun an diesem Wochenende ein Bild der Junggesellen.

 

Auch wurde per Handy Jens Haak dazugeschaltet: Mit einem Geburtstags-Ständchen "seiner" Junggesellen inklusive. In diesem Moment waren vermutlich alle im "Schützenfest-Modus", wohl wissend, dass die Pandemie noch nicht zu Ende ist. So wurden Abstände eingehalten und auch zwei Polizeistreifenwagen fuhren ohne Beanstandungen vorbei. Dinge, die sicherlich in die Chroniken des nicht stattgefunden Schützenfestes 2021 eingehen werden. 

 

"Wir möchten einerseits an die Tradition erinnern, andererseits möchten wir aber auch ein motivierendes Signal an die Burgdorfer Bevölkerung senden, dass der Countdown für ein hoffentlich normales Schützenfest in 2022 ab heute beginnt. Und vielleicht bekommt der ein oder andere Burgdorfer an dieser Stelle ja Lust auf die Aktivitäten des Junggesellencorps und feiert nächstes Jahr als Junggeselle mit uns gemeinsam", sagte Carsten Hoffmann schmunzelt.

 

Die Junggesellen, die sich am heutigen Donnerstagabend an historischer Stätte vor dem alten Rathaus einfanden, vergaßen trotz der pandemischen Lage ihre langjährige Tradition nicht: So gab es eine gebührende Totenehrung für die seit dem letzten Schützenfest verstorbenen Fahnenjunker. So erwiesen sie Manfred "Männe" Pust und Kurt "Kutscher" Fuchs die Ehre. Nicht ohne Tränen in den Augen zu Ehren derer, die nicht mehr unter uns verweilen und eine Lücke hinterlassen haben.

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