Burgwedel
Sonnabend, 19.06.2021 - 14:51 Uhr

SPD im Fuhrberger Forst

Lucas Kubel (von links) und Hans-Martin Roese schildern Rebecca Schamber, Christian Raab und Axel Düker im Fuhrberger Forst, wie der Waldumbau erfolgt.Aufn.:

FUHRBERG

Wie steht es um unseren Wald? Das wollten Mitglieder der SPD Burgwedel, darunter Axel Düker, Christian Raab und Nico Strauch, sowie die SPD-Bundestagskandidatin Rebecca Schamber genau wissen.

 

Bei einem Besuch im Forstamt Fuhrberg erfuhren sie nicht nur viel über Bäume, sondern auch über die Aufgaben, Geschichte und Größe des Forstamtes. Revierförster Lucas Kubel und Forstamtsleiter Hans-Martin Roese stellten der kleinen Gruppe verschiedene Waldabschnitte vor und erläuterten, wie durch "Verjüngung" der Forst eine Anpassung an die klimatischen Veränderungen gelingen kann. Bekannt ist, dass Wasser ein immer knapperes Gut sein wird, sodass bei der Neuanpflanzung von Bäumen darauf geachtet werden muss, welche Baumart zu welchem Boden passt. Hierbei bestimmen die Grundsätze des LÖWE-Programm (Langfristige Ökologische Waldentwicklung) die Waldbewirtschaftung. "Leitbild ist ein stabiler, arten- und strukturreicher Landeswald, der die Schutz-, Nutzungs- und Erholungsfunktion des Waldes in Einklang bringt," so Hans-Martin Roese.

 

Nährstoff- und Wasserversorgung spielen bei der Bepflanzung eine wichtige Rolle. Bei der Auswahl hilft eine digital kleinst-kartierte Standortwasserbilanz. Diese ergibt sich aus den bodenphysikalischen Eigenschaften in Verbindung mit der den Klimaprojektionen nach zu erwartenden Wasserbilanz. Zukünftige Trockenstressrisiken sind daher abzuschätzen und neben den naturschutzrechtlichen Vorgaben und waldbaulichen Ausgangssituationen in die Baumartauswahl einzubeziehen.

 

Das Forstamt Fuhrberg kümmert sich nunmehr seit mehr als 320 Jahren um den Wald im Forstbereich, der mittlerweile eine Größe von 137 Quadratkilometer hat. Hinzu kommen noch 30 Quadratkilometer Betreuungswald. Ein Sechstel der gesamten niedersächsischen Waldfläche war nach dem Zweiten Weltkrieg entwaldet. Der Bedarf an Holz in der Bevölkerung war dagegen immens. Um schnell wieder über Holz zu verfügen, wurden in der Nachkriegszeit überwiegend Kiefern und Fichten angepflanzt. Klimatische Überlegungen waren zu diesen Zeiten nicht im Fokus. Doch bereits seit rund 30 Jahren wird das LÖWE-Programm und damit ein angepasster ökologischer Waldumbau verfolgt. Der Laubwaldanteil soll mittelfristig auf 65 Prozent steigen.

 

Deutlich wurde, dass der Umbau des Waldes finanzieller Mittel und engagierter Forstmitarbeiter bedarf. "Das nehme ich gerne mit auf den Weg", betonte Rebecca Schamber. "Erfreulich ist, dass der Bund in Zusammenarbeit mit den Ländern im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und Küstenschutz eine Förderung für Privat-, Kommunal- und Genossenschaftswald auf den Weg gebracht hat. Hinzu kommt die Nachhaltigkeitsprämie als Teil des Corona-Konjunkturpaketes Wald und Holz. Die bestehenden Waldschäden durch Sturm, Hitze und Borkenkäfer, zum Beispiel im Harz sind allerdings massiv, darum müssen wir da weiter dran bleiben", so Schamber weiter.