Burgdorf
Dienstag, 15.06.2021 - 17:13 Uhr

Neues Gewand für die Fassade des historischen Rathauses

Ein gemeinsames Projekt von Stadtmarketing Burgdorf und CKT. FolienTechnik:

Präsentation des eingehüllten historischen Rathauses (von links): Bürgermeister Armin Pollehn, Gerhard Bleich (SMB-Geschäftsführer), Carmen Bleicher (Stellvertretende SMB-Vorsitzende), Carsten Thormann (CKT.-Geschäftsführer), Thomas Lattner (CKT.-Geschäftsführer), Heiko Nebel (2. SMB-Vorsitzender), Karl-Ludwig Schrader (SMB-Vorstandsmitglied) und Markus Wzietek (SMB-Vorsitzender)Aufn.:

BURGDORF

Seit August vergangenen Jahres ist die Fassade des historischen Rathauses an der Marktstraße in BUrgdorf nahezu komplett von blau-weißen Netzbahnen eingehüllt gewesen. Sie sollten im Vorfeld der für 2022 vorgesehenen Sanierung verhindern, dass Passanten auf den umliegenden Fußwegen von herabfallenden Dachziegeln des baufälligen Daches hätten getroffen werden können.

 

Seitdem hatten etliche Bürger bemängelt, dass das Gebäude für zu einen langen Zeitraum ein unvorteilhaftes Erscheinungsbild aufweisen würde. Sie regten an, mit einer Verhüllungsaktion im Stile des verstorbenen Künstlers Christo den abzudeckenden Fassadenbereichen ein ästhetisch ansprechendes Aussehen zu verleihen.

 

Diese Vorschläge griff der Stadtmarketing-Verein auf und arbeitete bei diesem Projekt mit dem Mitgliedsunternehmen CKT. FolienTechnik GmbH zusammen. Die 1982 gegründete Firma ist Experte für anspruchsvolle Folienbeschichtung. Als Vorbild der Aktion diente eine im Jahr 1979 für den VVV entstandene Federzeichnung des Burgdorfer Grafikers Karl Mahn, der neben vielen anderen alten und neuen Stadtmotiven auch das historische Rathaus nachzeichnete. Auf diesem Vorbild basierte der Entwurf für die neuen Planen, deren Produktion CKT. FolienTechnik übernahm. Seit neuestem geben sie der Vorderseite des Rathauses ein neues Gewand und vermitteln den Betrachtern den Eindruck, einen ungehinderten Durchblick auf das Gebäude zu haben.

 

Jetziges Rathaus I war 1817 bezugfertig

Der 1817 bezogene Neubau des erst 1802 errichteten und beim großen Stadtbrand 1809 vernichteten historischen Rathauses fußte auf alten Kellergewölben. Der Magistrat nutzte nur die Rats- und Polizeistube. Die übrigen Räume mit dem Festsaal im Obergeschoss waren als Gaststätte und Hotel eingerichtet und als "Ratskeller" verpachtet. 1868 erwarb der Ratskellerwirt das Haus. 1920 kaufte die Stadt ihr altes Rathaus zurück und vermietete es an das Finanzamt. Der Ratskeller schloss im Dezember 1920. Bei einem Umbau im Jahr 1950 erhielt das Gebäude ein Satteldach mit zwei zusätzlichen Dachgeschossen. Den holzgeschnitzten Erker fertigte der Burgdorfer Bildhauer Georg Hildebrandt. Die Stadtverwaltung zog 1951 von der Marktstraße 13 wieder in ihr altes Rathaus ein. Das Glockenspiel am Giebel des Rathauses haben Burgdorfer Kaufleute gestiftet.