Sehnde
Dienstag, 08.06.2021 - 14:23 Uhr

Über 1.500 Zweitimpfungen im Klinikum Wahrendorff

Zentraler Anlaufpunkt: Das Dorff-Gemeinschaftshaus, das zum Impfzentrum umfunktioniert wurde.Aufn.: Klinikum Wahrendorff/Martin Bargiel

ILTEN

Noch ist kein Impfende, aber es gibt einen erfreulichen Zwischenstand aus dem eigenen Impfzentrum des Klinikum Wahrendorff. Die Schwelle von 1.500 Zweitimpfungen konnte zu Beginn dieser Woche überschritten werden, wie das Klinikum mitteilt.

 

Holger Stürmann, Geschäftsführer, zeigt sich sehr erfreut über die hohe Impfbereitschaft und die starke Organisation: "Nächste Woche werden wir ein Gesamtfazit ziehen. Aber 1.500 erfolgreiche Zweitimpfungen im laufenden Betrieb, das ist eine enorme Leistung des Impfteams und aller Organisatoren." Die Erstimpfungen wurden mit AstraZeneca vorgenommen, dann kamen die sich zwischen Erst- und Zweitimpfung veränderten Empfehlungen zu den einzelnen Impfstoffen. Dadurch war zu einem sehr großen Teil neu aufzuklären, bevor die Zweitimpfungen auf Basis drei verschiedener Impfstoffe durchgeführt werden konnten.

 

"Mein Dank gilt allen bisher an der Impfaktion Beteiligten in dieser großen logistischen Herausforderung", so Stürmann. "Die Mitarbeitenden des Klinikums arbeiten in der Klinik und im Heimbereich in sehr sensiblen Bereichen und haben in der gesamten Zeit der Corona-Pandemie große Verantwortung übernommen." Das zeigte sich neben der hohen Impfbereitschaft auch in einer weiteren Aktion. Beginnend mit den Zweitimpfungen hatte das Norddeutsche Knochenmark- und Stammzellspender-Register (NKR) Typisierungssets vor Ort zur Verfügung gestellt, um passende Stammzellspender für Blutkrebspatienten zu finden. "So konnten Typisierungen zusätzlich auf den Weg gebracht werden, wobei erfreulich anzumerken ist, dass ein hoher Anteil an Mitarbeitenden schon bereits vorher über die Stammzellspenderdatei DKMS oder NKR typisiert worden ist", berichtet Dr. Christian Tettenborn, stellv. Ärztlicher Direktor und Leiter des Impfzentrums im Klinikum.

 

Dr. Marlena Robin-Winn, die Leiterin des NKR bedankt sich ausdrücklich bei dem Klinikum Wahrendorff für diese Unterstützung: "Das NKR mit Sitz in Hannover ist eine der größten, überregional arbeitenden Spenderdateien in Deutschland. Wir setzen uns dafür ein, dass Blutkrebspatienten eine Stammzellspende eines ‚genetischen Zwillings‘ bekommen und ihre Krankheiten besiegen können. Nun können seit Beginn der Pandemie aufgrund der Abstands- und Hygieneregeln keine großen öffentlichen Aktionen zur Spenderregistrierung stattfinden. Bereits im Jahr 2020 ließen sich daher 40 Prozent weniger Neuspender in Deutschland im Jahr 2020 typisieren. Das hat dramatische Folgen für Blutkrebspatienten. Denn die Wahrscheinlichkeit, passende Lebensretter zu finden, sinkt. Und Leukämie kennt keinen Lockdown. Daher danken wir Ihnen sehr für Ihr Engagement. Zunächst leisten sie und ihre Teams einen wichtigen Beitrag dafür, die Infektionen mit dem Corona-Virus zu reduzieren. Jede Impfung ist ein Schritt in Richtung Normalität. Für diesen großartigen Einsatz möchten wir uns auch im Namen der Patienten, die eine Stammzellspende für die Chance auf ein Überleben brauchen, von Herzen bedanken. Denn für diese Menschen ist eine Ansteckung lebensgefährlich. Darüber hinaus können wir so viele Menschen über die Ersttypisierung informieren und sie dazu motivieren, sich als neue Spender und Spenderinnen registrieren zu lassen. Gut möglich, dass darunter ein gesunder Mensch ist, der einmal zum Lebensretter eines Kranken wird. Alle Infos und Angaben für die Bestellung der Typisierungs-Sets stehen auf der NKR-Homepage Opens external link in new windowwww.nkr.life oder kostenfrei anrufen unter 0800/8988880."

 

Die Struktur des "Dorffes" im Klinikum Wahrendorff mit dem zentralen "Dorff-Gemeinschaftshaus" (DoG) und der aktiven Rolle im Stadtleben von Sehnde hat sich auch in Pandemie-Zeiten bewährt. An einzelnen Tagen hat das Klinikum Wahrendorff seine Räumlichkeiten in den vergangenen Monaten der Stadt Sehnde für die priorisierten Impfgruppen (Erzieherinnen und Erzieher, Schulmitarbeitende, Feuerwehrleute und andere) zur Verfügung gestellt, so dass hier auch engmaschig durchgeimpft werden konnte.