Region Hannover
Mittwoch, 02.06.2021 - 15:00 Uhr

SPD-Regionsfraktion Hannover führte Online-Workshop über "Grüner Wasserstoff" durch

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Die SPD-Regionsfraktion Hannover hat am gestrigen Dienstag, 1. Juni 2021, in einem Online-Workshop mit Fachleuten aus Wissenschaft, Verbänden, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Bürgermeistern über das Thema "Grüner Wasserstoff. Zukunftstechnologie und Wirtschaftsfaktor für die Region Hannover" diskutiert.

 

"Ohne grünen Wasserstoff kann die Klimawende nicht erreicht und die Klimaneutralität bis 2050 und bis 2035 schon gar nicht erreicht werden, darin sind sich alle Expertinnen und Experten einig und inzwischen auch die Politik auf allen staatlichen Ebenen", sagt Walter Richter, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses sowie Mitglied im Umweltausschuss.

 

Und weiter: "Allen Beteiligten ist zudem klar, dass der Schlüssel dazu im Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft liegt - ohne die technologischen Voraussetzungen wird es nicht genügend grünen Wasserstoff geben. Allein der Bedarf in der Industrie ist immens. Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 24. März und der Novellierung des Klimaschutzgesetzes durch die Bundesregierung, welche die Klimaschutzziele deutlich nach oben korrigiert hat, wächst auch der Handlungsdruck für die kommunalpolitische Ebene. Der bevorstehende Transformationsprozess bietet riesige Chancen für die Region Hannover. Dafür müsste es gelingen, einen relevanten Beitrag zum Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft zu leisten und damit die Wertschöpfung und zukunftsfesten Arbeitsplätze in der Region Hannover zu halten. Eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik ist in diesem Sinne auch eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik", stellt Walter Richter fest. "Mit unserem Regionalen Wasserstoffprogramm haben wir im letzten Jahr fünf Millionen Euro für 2021 und 500.000 Euro für eine entsprechende Stelle zur Umsetzung einer entsprechenden Förderrichtlinie bereitgestellt und damit den richtigen Weg eingeschlagen", betont Walter Richter: "Gleichwohl sehen wir auch die großen Herausforderungen und offenen Fragen, die in Bezug auf dieses Thema noch vorhanden sind: Wie kann grüner Wasserstoff als Zukunftstechnologie für die Region Hannover nutzbar gemacht werden und welche Markthemmnisse und bürokratischen Hürden stehen dem momentan entgegen? Und wie lösen wir das Henne-Ei-Problem (ohne Angebot = genügend preiswerten Wasserstoff gibt es keine Nachfrage = keine Abnehmer und umgekehrt: ohne Nachfrage kein Angebot!) auf regionaler Ebene? Diese und weitere Fragen haben wir gestern mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verbänden, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Bürgermeistern der Region diskutiert", erklärt Walter Richter, der sich als Initiator des Online-Workshops auch selbst an der Diskussion beteiligte.

 

Um 17 Uhr ging es nach der Begrüßung der Vorsitzenden der SPD-Regionsfraktion, Silke Gardlo und einem Grußwort des SPD-Kandidaten für das Amt des Regionspräsidenten, Steffen Krach los. Die Moderatorin Tanja Föhr führte kurz in den Ablauf und das interaktive Format der Veranstaltung ein und stellte das Podium vor. Unter den Teilnehmenden waren unter anderem Dr. Frank-Peter Ahlers (Abteilungsleiter der Handwerkskammer Hannover), Jens Asmuth (Geschäftsführer JA-Gastechnology), Alexander Krause (Referent der Hauptgeschäftsführung der IHK Hannover), Gernot Hagemann (Projektleiter Branchenentwicklung Hannover Impuls), Thomas Schwarz (Geschäftsleitung aha - Zweckverband Abfallwirtschaft der Region), Udo Sahling (Geschäftsführer Klimaschutzagentur), Ulf-Birger Franz (Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung), Axel Düker (Bürgermeister Burgwedel), Werner Backeberg (Bürgermeister Gemeinde Uetze) sowie viele weitere Fachleute zum Thema Grüner Wasserstoff.

 

Im zweiten Schritt ging es für die Teilnehmenden zur Fachdiskussion in eines von vier Foren - 1. Wasserstoff in der Wohnungswirtschaft, 2. Wasserstoff in der Abwasser- und Abfallwirtschaft, 3. Wasserstoff in der Logistik und im Schwerlastverkehr oder 4. Wasserstoff-Infrastruktur "Flexible Road Map" für die Region Hannover. Die Teilnehmenden diskutierten über den Ist-Zustand, die Hürden und Lösungsansätze beim Thema grüner Wasserstoff und steuerten wichtige Erfahrungen und praxisnahe Bezüge aus ihren unternehmerischen und projektbezogenen Tätigkeitsbereichen bei.

 

Zum Abschluss wurden die Diskussionsergebnisse aus den vier Foren der Gesamtgruppe präsentiert und Tanja Föhr erstellte ihr gezeichnetes Protokoll als Zusammenfassung des Online-Workshops.

 

Zum Schluss zog Walter Richter eine positive Bilanz: "Wir freuen uns, dass durch die Veranstaltung neue Kontakte zwischen Unternehmen verschiedener Branchen geknüpft und neue Erkenntnisse für die kommunalpolitische Ebene gewonnen werden konnten, die die SPD-Regionsfraktion jetzt gerne umsetzen möchte. Dazu gehört auch das Thema der Bildung einer Ausbildungsallianz, zumal die Region als Träger der Berufsschulen eine originäre Zuständigkeit hat."

 

Die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Regina Hogrefe ergänzte: "Wir werden an diesem Zukunftsthema - grüner Wasserstoff - für die Region engagiert weiterarbeiten und die Ergebnisse unseres Workshops in die weiteren Diskussionen einfließen lassen. Wir wollen, dass die Energiewende ein Erfolg wird und die Region auch ökonomisch durch neue Arbeitsplätze davon nachhaltig profitiert."