Burgdorf
Sonntag, 23.05.2021 - 14:03 Uhr

SPD will Lösungen für Windenergieanlagen

Ortstermin bei Ehlershäuser Windmühlen mit der Firma Prokon und Bundestagskandidatin Rebecca Schamber

Matthias Namgalies von Prokon erläutert Birgit Meinig, Gerald Meller, Rudolf Alker, Torsten Carl und Rebecca Schamber (von links) die Situation am Windenergiestandort Ehlershausen-Nord.Aufn.:

EHLERSHAUSEN

"Nach dem jüngsten Verfassungsgerichtsurteil ist definitiv klar: Deutschland muss massiv die erneuerbaren Energien ausbauen, um die Klimaziele zu erreichen. Ein wichtiger Baustein dafür sind Windenergieanlagen. Oft stößt der Ausbau von Anlagen auf Protest bei den Anwohnern. In Burgdorf finden dagegen gleich mehrere Standorte den Zuspruch von Bevölkerung und Politik", wie die Burgdorfer SPD in einer Pressemitteilung schreibt.

 

Allerdings drohe ein Schreiben der Bundeswehr, welches von SPD-Ortsratsmitglied Gerald Meller aus Ramlingen im Ortsrat jetzt verlesen wurde, die Repoweringpläne der Erneuerung der Windenergieanlagen Burgdorfer Norden zu Fall zu bringen.

 

Die SPD-Mitglieder aus Ramlingen-Ehlershausen um ihrem örtlichen Regionsabgeordneten Rudolf Alker und SPD-Ortsbürgermeisterin Birgit Meinig sowie ihren Fraktionskollegen Gerald Meller und Torsten Carl aus dem Ortsrat Ramlingen-Ehlershausen luden daher Matthias Namgalies vom Windparkbetreiber Prokon sowie die SPD-Bundestagskandidatin Rebecca Schamber zum Standort Ehlershausen-Nord ein, um sich von die Situation schildern zu lassen.

 

Die dortigen Anlagen sind mittlerweile 20 Jahre alt und die Einspeisevergütung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) läuft Ende des Jahres aus. Wirtschaftlich seien diese alten Anlagen nicht mehr tragbar, daher wolle sie die Firma Prokon durch modernere und höhere Anlagen ersetzen.

 

"Da hat die Bundeswehr nun vorerst einen Riegel vorgeschoben: Sie teilt mit, dass die vorgelegten Planungen mit einer Höhe von bis zu 221 Meter das 'Instrumenten-Anflugverfahren' des Flughafens Celle-Wietzenbruch beeinträchtigen könne. Vorstellbar seien maximal 142 Meter. Wie dem Lageplan zur Luftverkehrssituation zu entnehmen ist, trifft diese Problematik ebenso auf die anderen Standorte in Burgdorf wie den Otzer Bruch zu", erklären die Sozialdemokraten.

 

"Das ist für uns nicht rentabel," so Matthias Namgalies von der Firma Prokon. "Wir sind hier nun mal nicht an der Nordsee." Rudolf Alker wies daraufhin, dass die Stellungnahme "unter dem Vorbehalt einer gleichbleibenden Sach- und Rechtslage" verfasst worden sei. "Meines Wissens ist dort seit längerer Zeit gar kein fliegender Verband mehr stationiert", so Alker, nach seiner Kenntnis finden dort lediglich durch die Luftverladeschule ab und zu Starts und Landungen statt. "Hier könnten vielleicht Lösungsansätze verfolgt werden."

 

Ortsbürgermeisterin Birgit Meinig macht dazu deutlich: "Wir hier vor Ort wollen unseren Beitrag zu mehr Klimaneutralität leisten, doch leider scheitern wir an behördlichen Vorgaben und anderen Interessen." Zum einen bestehe der dringende Auftrag, mehr und effizientere Anlagen auszubauen, auf der anderen Seite ständen andere Interessen dagegen.

 

Sie werde sich des Anliegens annehmen, versicherte Bundestagskandidatin Rebecca Schamber. "Das Bundesverfassungsgericht hat eines deutlich gemacht: Es sind dringend kreative Lösungen gefragt. Alles muss auf den Prüfstand, was den Ausbau der Windenergie aufhalten könnte. Es muss dabei ein klarer Schwerpunkt auf den Ausbau gelegt und entsprechende gesetzliche Vorgaben beschlossen werden. Zusätzlich muss in die Weiterentwicklung von Technologie investiert werden, die dem Artenschutz Rechnung trägt, um das Nebeneinander möglich zu machen, wie zum Beispiel ein Rotorenstopp bei Annäherung von Vögeln", so die Bundestagskandidatin Rebecca Schamber.