Region Hannover
Donnerstag, 13.05.2021 - 20:41 Uhr

Auftakt der Klima-Dialogreihe mit Umweltminister Olaf Lies

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In den vergangenen Monaten hat der Arbeitskreis (AK) Nachhaltigkeit der SPD Hannover einen umfangreichen Entwurf des Klimapakets "Mission Hannover 2035 - Klimaschutz auf Sozialdemokratisch" erarbeitet. Schwerpunkte sind "der Einsatz für eine saubere Umwelt und ein gesundes Klima, gleichzeitig darin festgehalten, dass nur ein sozial gerechter Klimaschutz wirklich funktioniert".

 

Nach einem internen Abstimmungsprozess hat die SPD Hannover nun eine Klima-Dialogreihe mit parteiinternen und externen Experten zu den Themen Nachhaltigkeit, Umwelt, Artenschutz; Energiewende; Klimawirtschaft und Mobilität gestartet. Auftakt bildete die Veranstaltung mit Umwelt- und Klimaschutzminister Olaf Lies. Neben Lies diskutierten zudem die Vorsitzenden der SPD Hannover, Ulrike Strauch und Adis Ahmetovic, sowie Lars Nieder und Dr. Bala Ramani vom Arbeitskreis Nachhaltigkeit sowie Prof. Dr. Jutta Papenbrock (Institut für Botanik) und Dr. Bernd Alt (BUND Region Hannover) mit den Teilnehmenden.

 

In seinem Impulsvortrag hob Umweltminister Lies die sozialdemokratische Tradition ökologischer Themen hervor sowie die Notwendigkeit, nachhaltige Lösungen hierfür zu finden. Eine nachhaltige Klima-Politik sei Konjunkturmotor und böte Chancen und Perspektiven für die junge Generation. "Unser Ziel muss eine sozial gerechte Umsetzung des Umwelt- und Klimaschutzes sein", so Olaf Lies.

 

Darüber hinaus sei eine "Balance zwischen erneuerbaren Technologien und Artenschutz ist notwendig, um alle Lebewesen zu schützen", ergänzt Dr. Bala Ramani vom AK Nachhaltigkeit. "Umweltpolitik ist keine Klientelpolitik und funktioniert nicht im Verbotsmodus. Vielmehr wollen wir im Dialog erreichen, mehr Bewusstsein für umwelt- und klimapolitische Themen zu schaffen."

 

Der Entwurf des Klimapakets "Mission Hannover 2035 - Klimaschutz auf Sozialdemokratisch" des AK Nachhaltigkeit sieht unter anderem mehr Artenschutz, die Verhinderung einer "Vermüllung" der Natur, die Begrünung von Fassaden und Dächern ohne die Verringerung der Flächen für Solaranlagen, einen Ausbau der regionalen und saisonalen

 

Ernährungsmöglichkeiten, eine Einsparung von Transport- und Anfahrtswegen sowie grüne Korridore mit mehr Wasserflächen vor.

 

Prof. Dr. Jutta Papenbrock vom Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover hob in der 90-minütigen Veranstaltung die Bedeutung alter Stadtbäume hervor sowie die Identifikation von Baumarten, die mit den Veränderungen des Stadtklimas zurechtkommen. Bei vielen spannenden Innovationen müsse kritisch die Energiebilanz geprüft werden, zum Beispiel bei bestimmten Ideen zur horizontalen Begrünung oder "vertical farming". Dr. Bernd Alt vom BUND Region Hannover forderte zudem eine Berücksichtigung von Energieverbrauch, Artenvielfalt und Umweltschutz bei allen stadtpolitischen Fragen. So solle seiner Ansicht nach der ökologische Nutzen von Grünflächen auf allen Flächen maximiert werden.

 

Die Veranstaltung bot Raum für eine breite Diskussion über Chancen und Hemmnisse der Klimapolitik wie zum Beispiel Konflikten mit Landbesitzern, den Umgang mit Mehrwegverpackungen. Die Teilnehmenden konnten beispielsweise per Chat mitdiskutieren und ihre Fragen an das Plenum richten. "Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft müssen im Dialog bleiben. Nicht gegen, sondern mit der Wirtschaft können wir Erfolg haben", so Dr. Bala Ramani.

 

Das Thema Klima sei ein "ursozialdemokratisches Thema", betonte der Vorsitzende der SPD Hannover, Adis Ahmetovic. In den kommenden Wochen werde man dieses mit Politikern und Experten sowie interessierten Bürgern in weiteren Veranstaltungen diskutieren. Die Ergebnisse der Dialogreihe sollen abschließend in das Klimapaket "Mission Hannover 2035 - Klimaschutz auf Sozialdemokratisch" einfließen und auf einem Klima-Kongress beschlossen werden.