Burgdorf
Montag, 10.05.2021 - 10:39 Uhr

Gleichstellungsbeauftragte unterstützen bundesweite Aktion #Pflegerebellion

Internationaler Tag der Pflege

Die Gleichstellungsbeauftragten Ann-Kristin Rauhe (Gemeinde Uetze), Jennifer Glandorf (Stadt Sehnde), Petra Pape (Stadt Burgdorf) und Dr. Freya Markowis (Stadt Lehrte).Aufn.:

BURGDORF/LEHRTE/SEHNDE/UETZE

"Das Maß ist voll, die Grenze der Belastung ist längst überschritten. Schon viel zu lange arbeitet das Pflegepersonal in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und in der häuslichen Pflege unter schwierigsten Bedingungen. Zu wenig Personal für zu viele PatientInnen, hohe psychische und physische Belastung, großer Zeitdruck und eine häufig zu schlechte Bezahlung. Ein Großteil der Beschäftigten im Gesundheitssektor sind Frauen", so die Gleichstellungsbeauftragten aus Burgdorf, Lehrte, Sehnde und der Gemeinde Uetze.

 

"Wir haben zu vielen Frauen Kontakt, die uns immer wieder von ihren häufig schwierigen Arbeitsbedingungen berichten. Es ist notwendig diese Probleme zu benennen und mit einem breiten Bündnis Veränderungen anzustoßen. Daher unterstützen wir die bundesweite Initiative der BAG", erklären die Gleichstellungsbeauftragten.

 

Mit der Kampagne #Pflegerebellion will die BAG (Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen) am 12. Mai, dem internationalen Tag der Pflege, auf die Missstände und schwierigen Bedingungen aufmerksam machen, die gerade in der Corona-Pandemie deutlicher denn je sind.

 

Die BAG setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass Care Arbeit aufgewertet wird. Sorgearbeit wird zum überwiegenden Teil von Frauen geleistet, als Alten- und KrankenpflegerInnen, ErzieherInnen und in Familien. "Die großen Probleme der Verteilung und der Bezahlung von Sorgearbeit und dessen Ursachen werden im 2. Gleichstellungsbericht der Bundesregierung schon 2017 klar benannt. Seitdem hat sich nicht viel verbessert - im Gegenteil. In der Corona Pandemie stehen Frauen - PflegerInnen, ErzieherInnen, Reinigungskräfte, VerkäuferInnen in erster Reihe und halten das System aufrecht", so die Gleichstellungsbeauftragten.

 

Die BAG hat deshalb bereits im April 2020 den Aufruf #wannwennnichtjetzt gestartet. Mit vielen ErstunterzeichnerInnen macht die BAG auf Missstände aufmerksam, die durch die Pandemie noch verschärft werden: Häusliche Gewalt, Vereinbarkeit von Lohn- und Carearbeit, Homeschooling, Situation von Frauen und Kindern in Gemeinschaftsunterkünften, Arbeitsbedingungen des Kranken- und Altenpflegepersonals.

 

Die Kampagne #Pflegerebellion ist aus diesem Aufruf entstanden und fokussiert sich auf den Teilbereich Pflegeberufe. "Applaus und Wertschätzung für die Beschäftigten in der Pflege reicht nicht aus, die Arbeitsbedingungen müssen sich verändern. Der öffentliche Diskus muss weitergeführt werden; nur so können langfristig Verbesserungen erzielt werden", sind sich die Gleichstellungsbeauftragten einig.

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