Region Hannover
Donnerstag, 14.01.2021 - 17:25 Uhr

"Corona-Impfung für Ältere einfach machen": Liberale Senioren appellieren an die Verantwortlichen

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Die Liberalen Senioren Region Hannover befürchten, dass die gegenwärtig geplanten Vorgehensweisen zur Impfung betagter Menschen, die nicht in Alten- oder Pflegeheimen leben, zu hohe Hürden aufbauen. Sie fordern von Land und Kommunen bessere Lösungen als nur eine Telefon-Hotline, eine digitale Anmeldung und eine zentrale, oftmals weit entfernte Impfzentren.

 

Manfred Kobusch, der Vorsitzende der Liberalen Senioren Region Hannover, formuliert die Bedenken und den Appell wie folgt: "Die hoch gefährdete Gruppe der älteren Senioren, die noch in den eigenen vier Wänden lebt, wird zum weit überwiegenden Teil große Probleme damit bekommen, Impf-Termine zu vereinbaren oder zentralisierte Impfzentren zu erreichen. Die Befragten werden schlichtweg überfordert und allein gelassen. Im Ergebnis werden sie notgedrungen auf die Impfung verzichten, was sowohl für die Betroffenen selbst als auch für unser Gesundheitssystem von Nachteil ist."

 

Nicole Bracht-Bendt, die Landesvorsitzende der Liberalen Senioren Niedersachsen, ergänzt: "Gerade im ländlichen Raum sind vielerorts größere Entfernungen zu einem Impfzentrum zu bewältigen. Hilfreich wäre ein Schritt in Richtung Dezentralisierung, in dem zum Beispiel wohnortnahe Kliniken oder große Arztpraxen als impfende Anlaufstellen mit einbezogen werden. Darüber hinaus bedarf es eines altengerechten Transportangebots. Pflegebedürftige Senioren, die zuhause betreut werden und nicht mehr mobil sind, sollten durch mobile Impfteams besucht werden."

 

Bei der Terminvereinbarung und der Organisation der Fahrten seien ältere Seniorinnen und Senioren auf Hilfe angewiesen. Dieses Leistungsangebot könne zügig durch die Wohlfahrtsverbände, Kirchengemeinden und ein Netz ehrenamtlicher Helfer aufgebaut werden, wenn ein öffentlicher Auftrag erteilt und eine öffentliche Finanzierung garantiert wird, so die beiden.

 

"Erst der zügige und umfassende Schutz der vulnerablen Gruppen gibt unserer Gesellschaft ein Stück Freiheit zurück", so Kobusch. Deshalb appellieren Bracht-Bendt und Kobusch noch einmal an die Verantwortlichen: "Sorgen Sie für Unterstützung und bessere Lösungen, damit jeder ältere Mensch auf möglichst einfache Art und Weise die benötigen Corona-Impfungen erhalten kann."