Burgdorf
Freitag, 11.12.2020 - 18:50 Uhr

Elf Ausstellungen sind in den Museen Burgdorfs im Jahr 2021 geplant

Vom britischen Superagenten bis zum Mitmachmuseum für Kinder

Ausstellung über die 1920er Jahre in Burgdorf (19. Juni bis 22. August 2021): Das Foto zeigt die Burgdorfer Liedertafel im Jahr 1925 (heute Volkschor).Aufn.:

BURGDORF

"Die vom VVV, der Stadt Burgdorf und dem Förderverein Stadtmuseum im Stadtmuseum und in der KulturWerkStadt präsentierten Ausstellungen stoßen seit Jahren auf eine hervorragende lokale und überregionale Resonanz. In beiden Museen sind jährlich über 30.000 Besucher zu verzeichnen, die nicht nur aus Burgdorf und der Region kommen, sondern auch in Corona-Zeiten oftmals von weither aufbrechen, um sich Ausstellungen unter anderem über die "Raumschiffwelten" aus Lego-Bausteinen anzuschauen", wie der Verkehrs- und  Verschönerungsverein (VVV) Burgdorf mitteilt.

 

Auch für 2021 haben die Gastgeber ein breit gefächertes Programm zusammengestellt, das bis auf weiteres unter dem Corona-Vorbehalt steht, aber auch von der Zuversicht getragen ist, dass das Kulturleben in absehbarer Zeit wieder in gewohnten Bahnen verläuft. Vorläufig öffnet das Stadtmuseum voraussichtlich ab dem 16. Januar 2021 sonnabends und sonntags von 14 bis 17 Uhr, die KulturWerkStadt ab 17. Januar 2021 zur selben Uhrzeit nur sonntags. "Nach der Wiedereröffnung werden wir weiterhin unser mittlerweile bewährtes Hygienekonzept umsetzen, so dass das Infektionsrisiko in den Museen auf ein absolutes Minimum reduziert ist", versichert VVV-Geschäftsführer Gerhard Bleich. Ständig aktualisierte Informationen über die Ausstellungen sind auf der Homepage Opens external link in new windowwww.vvvburgdorf.de zu finden.

Im Geheimdienst ihrer Majestät

Bis zum 14. Februar steht das Stadtmuseum im Mittelpunkt der Ausstellung "Armin Mueller-Stahl: Aus dem Leben eines Gauklers", die das Lebenswerk des renommierten, mittlerweile 90-jährigen Künstlers Revue passieren lässt. "James Bond: 007 in Burgdorf" - Diesen verheißungsvollen Titel trägt eine Schau, die sich vom Samstag, 13. März, bis Sonntag, 30. Mai, anschließt. Seit 1962 kämpft der britische Superagent "mit der Lizenz zum Töten" in spektakulär-aufwändigen Verfilmungen gegen die gefährlichsten Verbrecher.

 

Dafür nutzt er stets die neuesten technischen Geheimdienstspielereien, bandelt mit den heißesten Frauen an und bewahrt selbst in scheinbar ausweglosen Situationen seine englische Contenance.  Die aus dem Umfeld der Filme stammende Exponatspalette kommt aus der Privatsammlung von Chris Distin und besteht unter anderem aus original James Bond Requisiten, Kostümen und Produktionsartikeln. Einige Ausstellungsstücke sind einmalig und nur in dieser Ausstellung zu sehen - darunter ein original Drachenflieger von James Bond aus dem Film "Leben und Sterben lassen". Eine herausragende Attraktion ist ein Original Aston Martin DB5 von 1965. Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Beiprogramm, das u.a. einen Vortrag mit Deutschlands führendem James-Bond-Autor, Danny Morgenstern, umfasst.

"Von Charleston bis Einstein - die 1920er Jahre in Burgdorf"

Die Ausstellung "Von Charleston bis Einstein - die 1920er Jahre in Burgdorf" nimmt sich vor, vom 19. Juni bis zum 22. August ein umfassendes Zeitbild der 1920er Jahre in Burgdorf und Deutschland zu entwerfen. Darin aufgenommen sind Politik und Gesellschaft, Wirtschaft, Stadtentwicklung und Architektur, Kunst, Musik, Theater, Literatur sowie der Alltag in seinen zeitbedingten Erscheinungsformen. Die 1920er Jahre waren ein Jahrzehnt der Gegensätze: Die Auswirkungen des Versailler Friedensvertrages nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, das instabile politische Gefüge der neugegründeten Weimarer Republik, Inflation, die spätere Weltwirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit standen dem rasanten technischen Fortschritt und einer neuen Ära der Unterhaltungskultur gegenüber. Kino, Tanz (legendär: der Charleston) und Varieté erlebten in der Weimarer Republik einen wahren Boom und halfen den leidgeplagten Menschen, die schrecklichen Erlebnisse des ersten weltumspannenden Krieges aus dem Gedächtnis zu verbannen.

"Verborgene Schätze - Sammler stellen aus"

Welche Kostbarkeiten in regionalen Sammlerstuben zu finden sind, zeigt die Ausstellung "Verborgene Schätze - Sammler stellen aus" vom 4. September bis 31. Oktober. Die beteiligten Sammler widmen sich teilweise seit Jahrzehnten ihren Interessengebieten und trugen dabei umfassende Exponatsbestände von oft besonderem Seltenheitswert zusammen.

"Kunst & Handwerk" am 6. und 7. November

In einen Anziehungspunkt für Anhänger des Kunsthandwerks verwandelt sich das Stadtmuseum traditionell in den ersten Novembertagen: 2021 gibt es am 6. und 7. November bereits die 20. Auflage der Verkaufsausstellung "Kunst und Handwerk". Mit dem vom Kindermuseum Zinnober organisierten Mitmach- und Erlebnismuseum für Kinder endet ab dem 13. November das Ausstellungsjahr im Stadtmuseum. Dabei können Kinder Themen aus Kunst, Wissenschaft und Alltagskultur auf spielerische Weise erkunden. Altersgerechte Spielstationen, Objekte, künstlerische Installationen und Werkstätten sollen die Neugierde und Kreativität der Kinder wecken, so dass sie einen spannenden und sinnlichen Einstieg in die Museumswelt erhalten.

Ausstellungen in der KulturWerkStadt

In der KulturWerkStadt ist zum 14. Februar die Ausstellung "Als der Strom nach Burgdorf kam" zu sehen. Um "Lego Technic"-Welten geht es vom 13. März bis 30. Mai. Die vom Team Lange zusammengestellte, gleichnamige Ausstellung gibt nach den "Raumschiffwelten" erneut einen beeindruckenden Einblick in die phantasiebeflügelnde Welt der Noppensteine. Die "Lego Technic"-Themenwelt entstand im Jahr 1977. Wie groß ihre Bandbreite ist, zeigen in der Schau Flugzeuge, Kräne, Supersportwagen und Monster-Trucks, die in detailgetreu gestalteten Modellen ihren Vorbildern nachempfunden sind.

 

Seit 1993 gibt es die Ausstellungsreihe "Burgdorfer Köpfe". Der nunmehr neunte Beitrag lässt vom 19. Juni bis zum 15. August die Lebensgeschichten von 13 bereits verstorbenen Frauen und Männern Revue passieren, die sich auf besondere Weise den Menschen ihrer Heimatstadt oder Ortschaft verpflichtet fühlten. Alle haben sich nachhaltige Verdienste erworben, die die Ausstellung angemessen würdigen und vor dem Vergessen bewahren will. Informative Schautafeln werfen Schlaglichter auf die wichtigsten Lebensabschnitte der vorgestellten Personen. Dazu kommen markante Exponate aus ihrem persönlichen Umfeld. In der kommenden Schau sind unter anderem der Apotheker und Kommunalpolitiker Torsten Herting, der ehemalige Ratsvorsitzende Olaf Weinel sowie die Stadthistoriker Dr. Reinhard Scheelje und Heinz Neumann vertreten.

Einziges verbleibendes Lichtspielhaus

Am 25. Dezember 1931 eröffnet der Kaufmann Georg Hahne das bis 1995 als "Schauburg" (danach "Neue Schauburg") firmierende Filmtheater in der Feldstraße 2a und legte damit den Grundstein für eine Kulturinstitution, das aus Burgdorf nicht mehr wegzudenken ist. Im nächsten Jahr feiert das von Christian Lindemann geleitete Lichtspieltheater, das einziges von ehemals vier Kinos überlebte, seinen 90. Geburtstag. An dessen Erfolgsgeschichte erinnert eine Ausstellung, die vom 4. September bis 24. Oktober zu sehen ist und unter anderem eine sehenswerte Sammlung an Filmplakaten präsentiert.

 

Auf das 90-jährige Bestehen der Stadtbücherei Burgdorf richtet sich der Fokus einer stadtgeschichtlichen Schau, mit der das Jahresprogramm in der KulturWerkStadt ab dem 13. November ausklingt. Die Bücherei entstand 1929 und hatte ihren ersten Standort in einem Jugendheim der Friederikenstraße. Es folgten diverse Wechsel, bis sie in der Sorgenser Straße 3 ein dauerhaftes Domizil fand. Die Entwicklung der Bücherei prägte jahrzehntelang der Lehrer Erich Meyer als deren ehrenamtlicher Leiter.