Sehnde
Dienstag, 01.12.2020 - 15:50 Uhr

Drohnengestützte Rehkitzrettung ab 2021 in Dolgen

Mit einer Drohne soll nun vor den Arbeiten auf Wiesen und Feldern nach Jungwild gesucht werden.Aufn.:

DOLGEN

Jedes Frühjahr sterben unzählige junge Wildtiere bei der Grünlandpflege. Der hohe Bewuchs mit Pflanzen sowie die Tarnung der Tiere, fehlende Witterung und das Verhalten der Tiere erschweren das Auffinden. Sie fliehen nicht, sondern drücken sich in den Boden und können nur mit einer Drohne sicher geortet werden.

 

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung (NBU) unterstützt die Jagdgenossenschaft Dolgen in Sehnde mit 5000 Euro, damit sie eine Drohne zum Aufspüren von Jungwild einsetzen kann. Die Einsätze werden von der Dolger Jägerschaft durchgeführt.

 

Hierzu haben sich vier Dolger Jäger bei der Firma Copter Expert mit dem theoretischen und praktischen Befähigungsnachweis als Drohnenpilot zertifiziert. Mit einer Ausnahmegenehmigung sind sie nun in der Lage, auch in unmittelbarer Nähe von Hochspannungsleitungen, Bundesstraßen und Bahnanlagen zu arbeiten. "Die Möglichkeit zur Unterschreitung der gesetzlichen Mindestabstände von 100 Meter zu diesen Bauten ist für uns wichtig, um effizient suchen zu können", erläutert die Jägerschaft Dolgen.

 

Die jährlichen Kosten für Versicherung und die Ausnahmegenehmigung betragen etwa 300 Euro. Hinzu kommen etwa 100 Arbeitsstunden pro Jahr für die Suche nach Jungwild in den frühen Morgenstunden. Beides wird von der Jägerschaft übernommen. Die Dolger Jäger meinen, dass es eine gute Investition in die Hege des Jungwildes ist und hoffen, dass sie auch die umliegenden Reviere unterstützen können.