Burgdorf
Mittwoch, 25.11.2020 - 17:32 Uhr

Infotelefon zum Thema häusliche Gewalt gibt Hilfe

Die Burgdorfer Gleichstellungsbeauftragte Petra Pape und Uwe Bollbach von der Polizeiinspektion Burgdorf (hinten) zusammen mit Johanna Pfizenmaier von der AWO-Frauenberatung (vorne links) und Franziska Heckmann.Aufn.:

BURGDORF

Einen Vormittag lang haben die Mitglieder des Arbeitskreises gegen häusliche Gewalt am Infotelefon Fragen zum Thema beantwortet. Wann rufe ich die Polizei an? Ist die Polizei die überhaupt die richtige Adresse? "Lieber einmal öfter als einmal zu wenig", sagt Uwe Bollbach von der Polizeiinspektion Burgdorf. In akuten Fällen, wenn ich eindeutige Geräusche höre, sollte auf jeden Fall die Polizei gerufen werden.

 

Wie kann man helfen, wenn ein Kind erzählt, dass es Gewalt in der Familie erlebt? Schulsozialarbeiter, Lehrkräfte, alle Menschen, die im Sport und Freizeitbereich, im Verein oder anderswo mit Kindern arbeiten, können sich im Rahmen der Gesetzgebung über die §8b SGB Hotline beraten lassen. Das Telefon ist unter 05121/296730 werktags von 8 bis 16 Uhr erreichbar. Zum Wohl des Kindes ist eine Beratung angebracht, um Unsicherheiten zu klären und Handlungssicherheit zu bekommen. Die Stadt Burgdorf hat außerdem für alle Kindergärten Kinderschutzordner zusammengestellt, der den Erzieherinnen Handlungswege aufzeigt.

 

Viele Menschen sind unsicher, ob und wann sie sich melden sollten. Eine besorgte Familienangehörige rief an Frauenberatungsstelle an und berichtete von der gewaltgeprägten Beziehung einer Verwandten." Das Telefonat hat ihr geholfen, sich sicherer zu werden, was sie  tun kann. "Über Beobachtungen zu sprechen, könne sehr entlastend wirken und einen ersten Weg in Richtung Hilfestellung darstellen", betont Johanna Pfizenmaier von der AWO-Frauenberatungsstelle.

 

"Wenn ich mir nicht sicher bin, dann bieten die vielfältigen Beratungsangebote schnelle Hilfe", erklären die Mitglieder des Arbeitskreises. Das Notruftelefon 0800/0116016 ist das ganze Jahr rund um die Uhr erreichbar. Die Expert raten aber auf jeden Fall: "Zeigen Sie Zivilcourage, zögern Sie nicht und helfen Sie betroffenen Frauen und Kindern in dem sie sich an die Fachstellen wenden."

 

Den Vormittag nutzen die Fachkräfte auch, um ihre Kooperation zu stärken und sich über weitere Themen auszutauschen. Dabei ging es unter anderem um Stalking, Kinderpornografie im Internet, Enkeltrickbetrügereien, über Verbündete im Gewaltschutz und über die Grenzen beim Datenschutz. Ein intensiver Austausch, für den im Tagesgeschäft oft die Zeit fehlt.