Burgwedel
Mittwoch, 11.11.2020 - 11:00 Uhr

Sportring Burgwedel trifft sich online

Aufn.:

BURGWEDEL

Am gestrigen Dienstag, 10. November 2020, fand die erste Online-Sitzung des Sportrings Burgwedel statt. Unter der technischen Obhut von Claudia Ringkamp, SV Burgwedel, diskutierten die Vereinsvertreter auch die Corona-bedingten Beschränkungen des Amateursports. "Gerade hätte man die geforderten Hygienekonzepte umgesetzt und den Sportbetrieb wieder hochgefahren, da kommt der zweite Lock-Down", stellt Joachim Lücke, Vorsitzender des TSV Engensen, leicht resigniert fest. Daniel Klar vom TSV Kleinburgwedel pflichtet ihm bei. Doch insgesamt zeigten sich die Vereinsvertreter verständnisvoll mit Blick auf die massiven Beschränkungen der Sportangebote.

 

So unterschiedlich die Sportangebote der Burgwedeler Vereine sind, so unterschiedlich sind die Vereine auch von der Corona-Pandemie betroffen. Während die einen bislang kaum Austritte von Vereinsmitgliedern zu verzeichnen haben, müssen andere noch den November, dem Datum für den nächsten Kündigungstermin abwarten, um eine sichere Planungsgrundlage für 2021 zu haben. Jörg Düwel vom Historischer Tanzkreis konnte gar von einigen wenigen Neueintritten berichten. Fast alle anderen Vereinsvertreter beklagten aber die ausbleibenden Neueintritte.

 

Auch wenn die finanzielle Lage bei allen Vereinen noch nicht prekär ist - Mittel aus dem Corona-Sonderprogramm der Landesregierung oder dem Coronafonds der Region Hannover hat noch kein Verein abgerufen - sehen die Vereinsvertreter die Mitgliederentwicklung und deren Auswirkungen auf das zukünftige Sportangebot mit Sorge.

 

"Ich appelliere an alle Vereinsmitglieder, die sich mit dem Gedanken tragen, aus ihrem Verein auszutreten, dies nicht zu tun. Wir brauchen jedes Mitglied - mehr denn je", sagte der Vorsitzende des Sportrings und zweite Vorsitzende der TSG, Ulli Friedrich. "Die Sportvereine erbringen vielfältige Leistungen. Gesundheitsförderung und damit höhere Lebensqualität, Persönlichkeitsentwicklung durch Sport, Sportunterricht in Schulen sowie diverse Integrationsprojekte zeugen von der enormen gesamtgesellschaftlichen Bedeutung der Sportvereine. Sie fördern damit auch den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Strukturen und Sportangebote, die jetzt verloren gehen, werden, wenn überhaupt, lange Zeit nicht ersetzt werden können. Das wäre ein herber Verlust", so Friedrich weiter.

 

Doch die anwesenden Vereinsvertreter haben nicht nur ihre Wunden geleckt, sondern sich auch einmütig ein brisantes Thema für ihre nächste Sportringsitzung vorgenommen: Auf Vorschlag des Vorsitzenden Ulli Friedrich wollen sie sich mit dem Thema "sexualisierte Gewalt im Sport" beschäftigen. "Wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen vor möglichen sexuellen Übergriffen schützen und den Eltern das Gefühl vermitteln, dass ihre Kinder in den Burgwedeler Sportvereinen gut und behütet aufgehoben sind." Hierin waren sich alle Vereinsvertreter einig. Angesichts der Bedeutung und Sensibilität soll dies Thema allerdings in einer Präsenzveranstaltung erörtert werden, sobald die Corona-Pandemie dies wieder zulässt.