Feuerwehrkräfte suchen und retten vermisste Personen aus verrauchter Wohnung

BURGDORF

"Feuer im Gebäude, zwei vermisste Personen. Angriffstrupp zur Menschenrettung vor", hieß es in der Einsatzmeldung des Gruppenführers für die insgesamt fünf Trupps. Angenommen war ein Feuer in einer Wohnung. Dicker Rauch über der Eingangstür signalisierte: In der Wohnung lodert ein Feuer. Ein kurzer Check an der Tür, die für die Einsatzkräfte lebensrettende Sicherungsleine befestigt und schon ging es in die Wohnung.

Im Inneren trafen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte dann auf den dichten Rauch. Nachdem die Tür geschlossen wurde: Nullsicht. Die Hand vor den eigenen Augen: Unsichtbar. Nur das fluoreszierende Manomenter, das den Restdruck in ihrer Atemluftflasche anzeigt, ist noch erkennbar. Die Dunkelheit umhüllt die Einsatzkräfte, die nun in der ungewohnten Umgebung nach Personen suchen mussten. "Das kann man im Übungsdienst nicht nachstellen", betonten die Ausbilder noch einmal in der Nachbesprechung. Zudem stellt sich Stress in der lebensfeindlichen Umgebung ein. Eben noch befanden sie sich in gewohnter Umgebung, nun aber müssen sie alle noch verfügbaren Sinne sensibisieren, zudem wirkt Rauch und vor allem die Hitze des Feuers auf die Einsatzkräfte ein. Für alle wurde zuvor deutlich gemacht: Es ist ein echtes Feuer, die Rauchgase und das darin enthaltene Kohlenmonoxid gefährlich, die Situation also mit einem realem Einsatz vergleichbar. Die Ruhe und die Orientierung zu behalten aber gleichzeitig aber auch Menschen zur Rettung zu kommen: Das war der Inhalt des Moduls "Suchen und Retten" an dem die zehn Burgdorfer Einsatzkräfte in Begleitung von Stadtausbildungsleiterin Lena Ehrhardt teilnahmen.

Vor dem praktischen Teil erhielten die Brandbekämpfer noch einmal wichtige Tipps mit auf den Weg: Themen wie die richtige Suchtechnik, die verschiedenen Möglichkeiten, Personen zu retten, und die Kommunikation nach außen wurden noch einmal aufgefrischt. Tipps, die die Feuerwehrkräfte sodann gleich anwenden konnten. Neben den Personen wurden die Atemschutzgeräteträger zudem mit Hindernissen im Gebäude wie aber auch potentiell gefährlichen Dingen wie beispielsweise einer Gasflasche konfrontiert. Und mit jedem Meter Vordringen steigt die Hitze, die durch das Feuer in einem Raum abstrahlte und zu einer zusätzlichen Belastung wird.

Begleitet werden sie hierbei immer von Trainern von FeuReX, die in unmittelbarerer Nähe immer ansprechbar sind oder auch direkt vor Ort das Vorgehen beurteilen und gegebenenfalls auch gleich noch Tipps geben. Auch wenn es nicht so weit kommen soll: Im Notfall wäre Hilfe innerhalb von Sekunden vorhanden, die Notausgänge immer in unmittelbarer Reichweite. Benötigt wurden sie auch dieses Mal nicht.

Nach rund 30 Minuten verließen die Feuerwehrkräfte erschöpft aber auch zufrieden das Einsatzszenario. In einer Nachbesprechung ließen die Trainer den Durchgang noch einmal Revue passieren und sprachen über das Vorgehen des Trupps.

Bereits einen Tag zuvor war die Ortsfeuerwehr Lehrte in der Realbrandanlage. Nachdem vor einigen Wochen die ersten Ausbildungskräfte das Modul "Einsatztraining" durchliegen (wir berichteten), übten dort am Freitagabend eine zweite Gruppe. Möglich gemacht hatte die realitätsnahe Ausbildung der Förderverein der Ortsfeuerwehr Lehrte.