Isernhagen
Mittwoch, 23.09.2020 - 00:13 Uhr

Zwei Einsätze: Feuerwehren retten seit rund 16 Stunden in Schlamm gefangenen Senior

Nach rund einer Stunde waren die Feuerwehrkräfte nach dem Feuer eines Komposthaufens wieder in den Gerätehäusern eingerückt.Aufn.: Feuerwehr Isernhagen

Gleich zu zwei Einsätzen wurden die Ortsfeuerwehren Kirchhorst und Stelle am gestrigen Dienstag, 22. September 2020, gerufen. Sie wurden zur Menschenrettung wie auch einem Brandeinsatz alarmiert. Zudem war auch die Ortsfeuerwehr Altwarmbüchen bei einem Einsatz involviert.

KIRCHHORST

Um 17:42 Uhr wurden die Ortsfeuerwehren Stelle und Kirchhorst zu einem Kleinstbrand in einem Waldstück in der Straße Stichbruch in Kirchhorst auf dem Grundstück eines Wochenendhauses gerufen. Auf dem Grundstück hatte sich ein etwa 6x4 Meter großer Komposthaufen selbst entzündet. Die Brandbekämpfer fanden bei Eintreffen eine starke Rauchentwicklung vor. Die Eigentümer hatten hierbei bereits erste Löschversuche unternommen, als die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte eintrafen. Die Einsatzkräfte der beiden Ortsfeuerwehren zogen zunächst mit Dungharken den Komposthaufen auseinander und im weiteren Verlauf gingen sie mit einem C-Rohr und etwa 2000 Liter Wasser gegen den Kleinstbrand vor. Nach rund einer Stunde war das Feuer abgelöscht und die Feuerwehrkräfte konnten wieder die Gerätehäuser einrücken. Im Einsatz waren die Ortsfeuerwehr Kirchhorst mit acht Einsatzkräften und zwei Fahrzeugen und die Ortsfeuerwehr Stelle mit sechs Einsatzkräften und einem Fahrzeug sowie die Polizei.

 

Zuvor an diesem Tag um 9:30 Uhr waren die beiden Ortsfeuerwehren zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Altwarmbüchen mit dem Stichwort "Person steckt im Schlamm fest" alarmiert worden. In der Feldmark weit nördlich vom Gewerbegebiet Kirchhorst direkt an der A7 wurde ein seit dem Morgen vermisster 79-jähriger Mann gefunden. Dieser steckte bis zur Hüfte unter der Autobahndurchführung im Schlamm fest. In der Unterführung fließen die Bäche Edder und Flöth durch. Der ältere Mann hatte nach Angaben der Feuerwehr versucht, den niedrigen Bachdurchlauf auch zu Unterquerung der Autobahn zu verwenden, um eine Wanderroute zu erkunden und war hierbei im Schlamm der Bäche steckengeblieben.

 

Die ersten Versuche der Polizei, den Mann herauszuziehen, scheiterten aufgrund des schlammigen Untergrunds, so dass sie über die Regionsleitstelle die Hilfe der Feuerwehr anforderten. Die alarmierten Feuerwehrkräfte bauten nach ihrer Ankunft zunächst mit Hilfe von diversen Steckleitern und Holzbohlen einen stabilen, begehbaren Untergrund auf und konnten so den Senior als erstes freigraben. Anschließend zogen sie ihn aus seiner misslichen Lage heraus und retteten ihn über eine Schleifkorbtrage.

 

Wie die Rettungskräfte erfuhren, steckte der Mann bereits seit dem vorherigen Abend seit rund 16 Stunden an der sehr abgelegenen Stelle im Schlamm fest und konnte nur durch den glücklichen Umstand gefunden werden, dass ein Bekannter von der geplanten Route wusste. Er kam mit starken Unterkühlungen ins Krankenhaus.

 

Der Mann wurde nach seiner Rettung dem ebenfalls alarmierten Rettungsdienst übergeben. Die drei Ortsfeuerwehren konnten nach etwa zwei Stunden einrücken, mussten allerdings anschließend noch erhebliche Zeit für die Reinigung der Einsatzmittel aufwenden.