Burgdorf
Donnerstag, 23.07.2020 - 16:57 Uhr

NABU-Aktion für Mehlschwalben hat viele Teilnehmer

95 Doppel- und Dreiernester wurden angebracht.Aufn.:

BURGDORF/LEHRTE/UETZE

Ende März startete der Nabu-Burgdorf, Lehrte, Uetze wieder eine Aktion zur Unterstützung der Mehlschwalben. Hierzu wurden Doppel- und Dreier-Kunstnester verschenkt. "Diese Unterstützung macht leider immer mehr Sinn, da ihre selbstgebauten Nester kaum noch Halt finden. Es fehlt an gutem Nistmaterial in Form von lehmhaltigen, nassen Böden und geeigneten Fassaden. Zudem werden ihre Nester leider auch oft nicht geduldet und abgeschlagen. Viele wissen nicht, dass das Entfernen von Schwalbennestern nicht erlaubt ist", so der Nabu.

 

Schwalben sind in ihrem Bestand rückläufig und brauchen Unterstützung. Die Vögel stehen mehr oder weniger im Zentrum von Problemen wie Klimawandel, Insektensterben und einer zunehmenden Flächenversiegelung. "Umso erfreulicher war die große Nachfrage an den zu verschenkenden Nestern", so der Nabu. Es gingen fast 320 Anfragen ein. Damit hatte der Nabu nicht gerechnet und es musste nachbestellt werden. Insgesamt wurden 95 Doppel- und Dreiernester an ausgewählte Bewerber geliefert. Jede Bewerbung wurde im Sinne der Mehlschwalben genau geprüft, Fragen beantwortet und danach an die aussichtsreichsten Plätze für eine Nestannahme vergeben.

 

Dagmar Hartmann, Ansprechpartnerin für Schwalben- und Mauerseglerschutz beim Nabu Burgdorf, Lehrte, Uetze, hat sich über die unerwartet viele Arbeit sehr gefreut. Es macht Spaß, mit Menschen in Kontakt zu treten, die sich für diese Tiere interessieren und einsetzen. "Ich habe viele neue Verbindungen herstellen können, die mir bei meiner weiteren Arbeit helfen werden. In den letzten Wochen beziehungsweise Monaten schickten mir auch viele ihre Bilder von angenommen Nestern zu. Das freut mich natürlich riesig und ich habe die Hoffnung, dass an diesen Orten in Zukunft auch noch mehr Schwalben ihre Niststätten suchen. Es ist wichtig, dass sich wieder Kolonien bilden können. Mehlschwalben sind aus gutem Grund Koloniebrüter, denn im Verbund sind sie wehrhafter gegen Nesträuber oder auch 'Nestbesetzer' und haben dadurch bessere Überlebenschancen."