Burgdorf
Sonntag, 12.07.2020 - 21:51 Uhr

Ehrenamtliche Feuerwehrkräfte üben bei Temperaturen jenseits der 200 Grad

Die Feuerwehrkräfte aus dem Burgdorfer Stadtgebiet übten im Brandcontainer die Bekämpfung eines Feuers in einer Wohnung.Aufn.:

BURGDORF

Der Spruch "Wo andere rausrennen, rennen wir rein" bekommt bei den ehrenamtlichen Feuerwehrkräften eine besondere Bedeutung, wenn es darum geht, in eine brennende Wohnung zu gehen. Entweder um Menschenleben zu retten oder das Feuer direkt am Brandherd zu bekämpfen. Am gestrigen Sonnabend, 11. Juli 2020, hatten 17 Feuerwehrkräfte der Ortsfeuerwehren aus dem Burgdorfer Stadtgebiet die Gelegenheit, diese Situation einmal in einer echten - aber simulierten - Situation zu trainieren. Sie opferten ihren freien Sonnabend für eine Realbrandausbildung bei der Firma FeuRex Nord in Helmstedt, bei der die Burgdorfer Brandbekämpfer in zwei Modulen ausgebildet wurden: Für einen Teil der Teilnehmer hieß es "Suchen und Retten", für den anderen ging es um "Brandbekämpfung".

 

Die wohl anspruchsvollste Aufgabe bei der Feuerwehr ist das Retten von Personen aus einer Wohnung. Unbekanntes Terrain, verwinkelte Räume, Gegenstände im Raum und im schlimmsten Fall ohne Sicht: Sie könnten jeden Tag vor diese Herausforderung gestellt werden.

 

Am gestrigen Sonnabend hatten die Atemschutzgeräteträger die Gelegenheit, dieses unter kontrollierten aber dennoch realistischen Bedingungen zu üben. Es galt, sich zunächst mit der Umgebung vertraut zu machen. So ist das Bewegen in einem Raum ohne Sicht - was bedeutet: man sieht sprichwörtlich die eigene Hand nicht mehr - einerseits schon eine Extremsituation. Ohne eine Feuerwehrleine, die als Rückzugshilfe dient, kann ein Brandbekämpfer schnell selbst zu einer zu rettenden Person werden. Andererseits die Hitze des Feuers, die sich langsam durch die Brandschutzkleidung hindurch ihren Weg bahnt. Vertrauen in die Kleidung und das Wissen, in einer solchen Situation kontrolliert und mit Bedacht vorzugehen, sind Basiserfahrungen, die im Brandcontainer weiter eingeübt werden, um im Ernstfall diese Erfahrungen und das Wissen zur Vorgehensweise abzurufen.

 

Das Modul "Suchen und Retten" vertiefte das Wissen, welches in den Übungsdiensten der Ortsfeuerwehren trainiert wird. Angenommen war eine 3-Zimmer-Wohnung, in der sich Personen - dargestellt durch Puppen - befanden. Zuvor hatten die Teilnehmer noch einmal eine Einweisung in die verschiedenen Such- und Rettungstechniken bekommen. Aber nicht nur Personen befanden sich in der Wohnung: Andere potentiell gefährliche Gegenstände wie ein Benzinkanister waren ebenfalls Teil des Übungsszenarios. Diese Gefahren mussten dann zusätzlich der Einsatzleitung gemeldet werden. Aber auch die Position des Suchtrupps in der Wohnung musste kommuniziert werden. Denn selbst wenn der Rückzugsweg durch eine Feuerwehrleine gesichert war: "Nach vier Metern hatte ich die Orientierung in der Dunkelheit verloren", so ein Teilnehmer zu seinen Eindrücken bei der Suche in totaler Finsternis.

 

Parallel zur Menschenrettung gingen zehn Einsatzkräfte in einem anderen Teil der Anlage zur Brandbekämpfung über. "Feuer im 2. Obergeschoss eines vierstöckigen Gebäudes", hieß es in der Einsatzlage. Der Trupp stieg vor der Wohnungstür ins Szenario ein. Den Schlauch am Treppengeländer sichern, einen Rauchverschluss an der Tür setzen und mit der Wärmebildkamera die Tür prüfen, waren die ersten Standard-Aufgaben. Danach wurde die Brandwohnung betreten und erkundet.

 

Im betroffenen Brandraum wurde den Teilnehmern die Wirkungsweise des Feuers noch einmal anschaulich erklärt und auch das Herunterkühlen des Brandrauchs durch das Hohlstrahlrohr geübt. Temperaturen von mehr als 200 Grad in der Umgebungsluft waren keine Seltenheiten. Daher galt es zudem, Abluftöffnungen zu schaffen, um eine klarere Sicht zu erhalten, die Hitze nach draußen zu befördern und anschließend das Feuer zu bekämpfen. Eindrücke, die die Feuerwehrkräfte teilweise zum Teil zum ersten Mal erlebten. Sie erhielten dabei Tipps von den Trainern von FeuRex, die sie bei einem realen Einsatz anwenden können.

 

Alle Teilnehmer konnten durch die Erfahrungen ihr Wissen vertiefen und auch neue Eindrücke mitnehmen. Durchweg positiv urteilten die Teilnehmer über das durch die Trainer von FeuRex vermittelte Wissen, welches ihnen zukünftig bei den Einsätzen weiterhelfen wird.

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