Sehnde
Mittwoch, 24.06.2020 - 17:21 Uhr

Eine Steinkette als Zeichen gegen den alltäglichen Rassismus

Kirchenjugend unterstützt in Ilten, Höver und Bilm die "Black Lives matter"-Bewegung

Der Anfang ist gemacht: Adrian Klar, Mona Mahnke und Svenja Wietzke (von links) vom Jugendmitarbeiterkreis der Kirchengemeinde Ilten platzieren ihre "Black Lives matter"-Botschaften an der Barockkirche. Das Plakat an der Kirchentür erläutert die Aktion.Aufn.: Herms/KG Ilten

ILTEN

Ein Stein, selbst ein kleiner, weckt Aufmerksamkeit. Als Stolperstein. Oder als geworfenes Klopfsignal am Fenster im Obergeschoss. Und selbst wenn er ins Wasser plumpst und eigentlich weg ist, fallen immer noch seine weit ziehenden Kreise auf. In diesem Sinn sollen auch die kleineren und größeren Steine Wirkung erzielen, die derzeit Jugendliche der Kirchengemeinde Ilten zu einer Steinkette rund um die Iltener Barockkirche formen. Sie sind mit kurzen Sprüchen oder kleinen Bildern versehen, die die weltweite "Black Lives matter"-Bewegung unterstützen.

 

Mit der Steinkette will der kirchliche JuMak (Jugendmitarbeiterkreis) ein klares Zeichen setzen und nach Corona-Regeln zum Mitmachen auffordern, erläutert Diakonin Birgit Hornig die Idee der Jugendlichen: "Alle Menschen, gleich woher sie kommen, können einen Stein mit einer kurzen Botschaft beschriften oder bemalen, als Zeichen dafür, dass die Würde des Menschen keine Unterschiede kennt, dass es keine 'Menschenrassen' gibt, dass niemand mehr oder weniger zählt als der andere."

 

Die Steine sollen zu einer Kette gelegt werden, die an der Kirchentür beginnt, sich entlang der Mauer Richtung Kirchturm ausdehnt und sich dann um die ganze Kirche wickelt. Auf gleiche Weise können auch Steinketten an den Kapellen in Bilm und Höver entstehen, die zur Kirchengemeinde Ilten gehören. "Wir hoffen," sagt Birgit Hornig, "dass sehr viele und kreative Stein-Botschaften zusammenkommen; je länger die Schlange, desto stärker das Signal und desto größer die Identifikation mit dem Anliegen."

 

Als gemeinsamen Schlusspunkt der Aktion plant der JuMak für Anfang September, zu Beginn des neuen Schuljahres, einen Openair-Gottesdienst, der den alltäglichen Rassismus thematisiert. Dabei sollen alle Steine zusammengetragen und an die Gäste verteilt werden mit der Aufforderung, sie weiter zu verschenken oder an besonderen Plätzen abzulegen, um die Botschaft so in die Welt zu tragen. Die Jugendlichen hoffen auf viel Unterstützung ihrer "Aktion Steinkette", dass sie weitererzählt wird und auch viele Menschen über Ilten, Höver und Bilm hinaus zum Mitmachen motiviert.

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