Burgwedel
Montag, 08.06.2020 - 17:51 Uhr

"Unfreundlicher Akt": Gemeinde Wedemark wirbt in Burgwedel um ErzieherInnen

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BURGWEDEL

Wer aus der Wedemark Richtung Autobahnauffahrt fährt, kann die bunte Werbetafel im Gewerbegebiet Großburgwedel nicht übersehen: "Ausgerechnet vor einem Betriebskindergarten wirbt die Gemeinde Wedemark dort auf einem Großplakat um Erzieher/innen (m/w/d) - ein prima Standort, um ortsansässige Erzieher/innen abzuwerben und in die Wedemark zu holen", so die CDU Burgwedel in einer Pressemitteilung.

 

Was aus Sicht von Wedemarks SPD-Bürgermeister Helge Zychlinski "möglicherweise ein gelungener Werbeschachzug ist", ist aus Sicht von Burgwedels stellvertretendem CDU-Vorsitzenden Marc Sinner ein "unfreundlicher Akt". Auch der Großburgwedeler Ortsbürgermeister Rolf Fortmüller empfindet dies als "wenig stilvoll". "Jeder weiß, dass alle Städte und Gemeinden derzeit händeringend Fachkräfte für ihre Kitas suchen. Bei uns in der Stadt Burgwedel haben wir derzeit sieben offene Stellen für Erzieher/innen durch die Kommune ausgeschrieben", berichtet er.

 

"Es ist schon verwunderlich, dass die Gemeinde Wedemark bei ihrer Fachkräftesuche so ungeniert hier in Burgwedel unterwegs ist. Noch verwunderlicher ist allerdings, dass unser Bürgermeister Axel Düker seinem Amtskollegen und SPD-Parteifreund noch nicht die rote Karte für diesen 'Schild-Bürger(meister)streich' gezeigt hat", findet Sinner.

 

"Wettbewerb hin oder her - so geht man einfach nicht mit seinen Nachbarn um", meint seine Kollegin Ortrud Wendt, ebenfalls stellvertretende Vorsitzende der CDU Burgwedel. Wendt fordert nun eine klare Ansage des Burgwedeler Bürgermeisters und fragt sich, "ob Herr Düker Rücksicht auf seinen Wedemärker Parteikollegen nimmt, wenn er dies jetzt nicht rasch anspricht". Mit einem Augenzwinkern empfiehlt sie der Stadt Burgwedel, ansonsten künftig auch Werbung vor Wedemärker Kitas zu machen.