Burgdorf
Donnerstag, 07.05.2020 - 18:04 Uhr

Häusliche Gewalt nimmt zu

Petra Pape (links) zusammen mit Edeka-Filialleiterin Astrid Kross.Aufn.:

BURGDORF

Seit Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise wächst das Risiko für Gewalt in Familien und Partnerschaft - die sozialen und räumlichen Einschränkungen bedingen seelische Belastungen und verschärfen Konfliktpotenziale. Laut einer Studie der Medizinischen Hochschule Hannover zur seelischen Gesundheit hat die Häusliche Gewalt in den vergangenen vier4 Wochen um fünf Prozent zugenommen. Das bestätigte Prof. Tilmann Krüger im Interview mit dem NDR Fernsehen am 5. Mai 2020.

 

"Umso dringender ist es, dass wir Betroffene und ihr Umfeld wie zum Beispiel Nachbarinnen und Nachbarn gerade jetzt auch auf alternativen Wegen außerhalb der eigenen vier Wände erreichen und zeigen, wie sie handeln können und wo sie Hilfsangebote finden", sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Burgdorf, Petra Pape, und bedankt sich bei Familie Cramer, die schon zu wiederholten Male Aktivitäten gegen häusliche Gewalt unterstützt.

 

Um Hilfsangebote bekannt zu machen, ist bundesweit die Aktion "Zuhause nicht sicher?" im Rahmen der Initiative "Stärker als Gewalt" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestartet. Seit einigen Tagen werden in vielen Supermärkten Plakate mit Telefonnummern und einer der Internetadresse Opens external link in new windowwww.stärker-als-gewalt.de ausgehängt.

 

Im Ostkreis der Region unterstützt die Firma Edeka-Cramer die Aktion. "Wir haben die Plakate gut sichtbar in allen neun Filialen ausgehängt", berichtet Geschäftsführer Fabian Fräulin. "Eine wichtige Aktion, die viele Menschen erreicht, egal ob sie selbst oder ihre Kinder betroffen sind, aber auch damit sie als Nachbarin helfen können," ergänzt Filialleiterin Astrid Kross.

 

Das Hilfetelefon 08000/116016 ist rund um die Uhr erreichbar und bietet Beratung in 17 Sprachen an, die Internetadresse informiert über weitere Hilfsangebote. Die AWO-Frauenberatung im Ostkreis bietet ab sofort auch wieder persönliche Beratungsgespräche an, die monatliche Rechtsberatung mit der Anwältin Frau Regehr-Skopik findet allerdings noch telefonisch statt. Der nächste Termin ist am 20. Mai und muss unter der AWO Telefonnummer 05132/823434 angemeldet werden.