Lehrte
Dienstag, 28.04.2020 - 19:07 Uhr

Anzahl der Straftaten in Lehrte und Sehnde steigen in 2019 um rund zehn Prozent

Aufn.: Bastian Kroll

LEHRTE/SEHNDE

Jüngst gab das Polizeikommissariat Lehrte die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2019 in Lehrte und Sehnde bekannt. Aus dieser geht hervor, dass 4750 Straftaten im vergangenen Jahr bei der Polizei angezeigt wurden. Das waren 443 Taten mehr als im Jahr 2018 und stellt somit eine Steigerung um 10,29 Prozent dar. In Lehrte wurden dabei 3487 Taten und damit eine Erhöhung der Fallzahlen um 322 Taten registriert, die eine Steigerung um 10,17 Prozent ergaben. In Sehnde wurden 1263 Taten registriert. Es kam zu einer Erhöhung der Fallzahlen um 121 Taten und somit zu einer Steigerung um 10,6 Prozent.

 

Erfreulich ist die Entwicklung der Aufklärungsquote. Diese wurde über alle Bereiche hinweg um 4,2 Prozentpunkte auf 68,19 Prozent erhöht und erreicht innerhalb der vergangenen fünf Jahre einen Höchstwert. 2401 Tatverdächtige ermittelte hierbei die Polizei. Das Verhältnis zwischen deutschen und nichtdeutschen Tatverdächtigen sei im Vergleich zum Vorjahr auf einem ähnlichen Niveau geblieben. In Lehrte wurden 1131 Tatverdächtige mit deutscher und 554 mit nichtdeutscher Herkunft verzeichnet, in Sehnde waren es 544 mit deutscher und 172 mit nichtdeutscher Herkunft.

 

Sowohl die Steigerung der Fallzahlen als insbesondere auch die deutliche Erhöhung der Aufklärungsquote sind im Wesentlichen auf die Entwicklung im Bereich der Körperverletzungsdelikte zurückzuführen, denn diese stiegen um 22,16 Prozent.

Im Vergleich zu 2018 wurden 121 mehr auf 667 Taten verzeichnet und in diesem Deliktbereich die höchste Fallzahl in den vergangenen fünf Jahren darstellt. In Lehrte und Sehnde haben sich die Fallzahlen fast gleichermaßen erhöht. Einziger Lichtblick hierbei: Mit einer Aufklärungsquote von fast 95 Prozent in Lehrte und knapp über 92 Prozent in Sehnde ist auch fast immer ein Täter ermittelt worden. Auch die Fallzahlen bei der häuslichen Gewalt stiegen: In Lehrte wurden 144 und in Sehnde 43 Taten registriert. Um mehr als 13 Prozent sind die Sachbeschädigungen angestiegen. In Lehrte wurden 319 und in Sehnde 132 Anzeigen verfolgt.

 

Die Anzahl der Sachbeschädigungen stiegen um 5,60 Prozent auf 132 Taten. Dabei wurde eine Aufklärungsquote von 34,09 Prozent erzielt. Das bedeutet eine Steigerung um 5,29 Prozentpunkte. Die Anzahl der einfachen Diebstahldelikte erhöhte sich um 3,05 Prozent. Die Anzahl der schweren Diebstahldelikte erhöhte sich hingegen um 11,01 Prozent. Die Anzahl der einfachen Diebstahldelikte betrug 504 Taten und lag damit leicht unter den schweren Diebstahldelikten, die bei 525 Taten lagen.

 

Bei den Diebstahldelikten ergab sich im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariates Lehrte eine Steigung um 6,99 Prozent auf 1392 Taten. Dabei entfielen 676 Taten auf den einfachen Diebstahl und 716 Taten auf den schweren Diebstahl. Insgesamt konnte die Aufklärungsquote um 5,18 Prozentpunkte auf 30,39 Prozent gesteigert werden.

 

Zwei Einbrüche weniger als 2018 wurden der Polizei im vergangen Jahr angezeigt. 76 Taten (53 in Lehrte und 23 in Sehnde) wurde verzeichnet. "Der Trend der letzten Jahre mit fallenden Deliktszahlen beim Wohnungseinbruch setzte sich somit, wie in der gesamten Polizeidirektion Hannover, fort", so ein Polizeisprecher.

 

Im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariates Lehrte wurden für das Deliktsfeld "Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen" 179 Fälle registriert. Das sind 7,73 Prozent (15 Fälle) weniger als im Vorjahr. Darüber hinaus ist es zu 39 Totalentwendungen von Kraftwagen gekommen. Das bedeutete eine Erhöhung um drei Fälle.

 

Die Betäubungsmitteldelikte für den Zuständigkeitsbereich sind mit 360 Fällen identisch zum Vorjahr geblieben. "Verstärkte polizeiliche Kontrollen in den Stadtbereichen und markanter Punkte in der Umgebung haben in diesem Kontrolldelikt dazu geführt, dass die Fallzahlen weiterhin auf einem hohen Niveau geblieben sind", erklärt die Polizei hierzu. Insgesamt sei die Betäubungsmittelkriminalität von Verstößen mit Cannabisprodukten und in geringerem Ausmaß von Verstößen mit Amphetaminen geprägt, wie die Polizei in Lehrte mitteilt. Andere Betäubungsmittel wie beispielsweise Heroin oder Kokain würden eine eher untergeordnete Rolle spielen. In Lehrte verringerte sich die Zahl der Betäubungsmitteldelikte auf 212 Fälle. In Sehnde kam es hingegen zu einem Zuwachs von 28 Taten.