Lehrte
Montag, 06.04.2020 - 18:19 Uhr

Programmabbruch des Patenschaftsprogramms: Flachsbarth’s Pate zurück in Lehrte

Maria Flachsbarth und Nikolas Kreß vor seiner Abreise in die USA.Aufn.:

LEHRTE

Die heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Maria Flachsbarth hat im vergangenen August den Lehrter Nikolas Kreß für ein Stipendium im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms (PPP) in die USA verabschiedet. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das gemeinsame Programm des Deutschen Bundestages und des US-Kongresses nun frühzeitig abgebrochen und Nikolas Kreß ist mittlerweile wieder in seiner Heimatstadt Lehrte angekommen.

 

Der junge Lehrter hat viel zu berichten: So wurde er herzlich bei seiner Gastfamilie, in der Kleinstadt Olney, etwa 400 Kilometer südlich von Chicago, empfangen und aufgenommen. Von August bis Dezember 2019 studierte er zunächst am College in Olney. Als einer von wenigen Stipendiaten absolvierte er ab Januar ein Praktikum bei einem Kongressabgeordneten in Washington D. C. und erhielt spannende und intensive Einblicke in das Herz der amerikanischen Politik. Nach Abschluss des sechswöchigen politischen Praktikums arbeitete Nikolas Kreß bei einer Versicherung in Olney. "Mit Melancholie erinnere ich mich gerne an die unbeschwerte Zeit in den USA zurück, denn an freien Tagen wurden oft spontane Reisen gestartet. Mit dem eigenen Auto und einer ganzen Menge Reise- und Abenteuerlust konnte ich 24 U.S. Staaten binnen sieben Monaten besuchen", berichtet Nikolas Kreß.

 

Und nachdem die erste Enttäuschung überwunden ist, beurteilt er den Programmabbruch und den Umgang mit der Corona-Pandemie im Vergleich zwischen Deutschland und den USA so: "Inzwischen verstehe ich die Haltung des Bundestages und bin ehrlich gesagt froh wieder zu Hause in Deutschland zu sein, vor allem im Hinblick auf die eskalierende Lage in den USA, das unzureichende Gesundheitssystem sowie das dortige Krisenmanagement. Ich schätze mich wirklich glücklich und bin stolz auf unsere soziale Marktwirtschaft, unser Gesundheitssystem und das Krisenmanagement der deutschen Regierung. Die Lage ist ernst - nicht nur in Deutschland, wo ein System sozialer Absicherungen, Kurzarbeitergeld und Hilfen für Unternehmen und Selbstständige gewährt. Ein System, das es in den USA so nicht gibt. Nicht nur ist die USA inzwischen das Land mit den meisten Covid-19 Infizierten, sondern dort sind auch innerhalb einer Woche zehn Million Menschen arbeitslos geworden. Aber was am schlimmsten ist, immer mehr Amerikaner infizieren sich und haben aufgrund des dortigen Gesundheitssystems nur beschränkte Möglichkeiten sich testen oder behandeln zu lassen. Und das alles im reichsten Land der Erde, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, was im November 2020 wohl einen neuen Präsidenten wählen wird."

 

"Als Patin von Nikolas finde ich es schade, dass sein Austauschjahr nun so abrupt enden musste. Aber ich freue mich, dass er viele spannende Erfahrungen sammeln konnte und einen Einblick in eine neue, ihm unbekannte Kultur erhalten hat", so Maria Flachsbarth. "Mit Blick auf die sich zuspitzende Situation bin ich jedoch auch froh, dass Nikolas Kreß wieder wohlbehalten in Lehrte angekommen ist", so Flachsbarth weiter.