Sehnde
Montag, 16.03.2020 - 17:19 Uhr

Equal Pay Day 2020: "Auf Augenhöhe verhandeln - WIR SIND BEREIT."

Aufn.:

SEHNDE

Die Aktion zum Equal Pay Day in Sehnde ist abgesagt. Dennoch möchte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Sehnde, Jennifer Glandorf, auch in diesen Zeiten auf die Thematik hinweisen. Besonders in dem in der aktuellen Lage so dringend benötigten medizinischen und pflegerischen Bereich arbeiten viele Frauen. Hierzu teilt die Gleichstellungsbeauftragte mit:

 

"Am 17. März 2020 ist der Tag, der symbolisch den Gehalts- oder Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen markiert. In Deutschland beträgt dieser seit 2016 fast konstant 21 Prozent. Das ist weder zeitgemäß noch gerecht! Deutschland nimmt in einem EU Ranking in Sachen Lohnunterschied den Platz 26 von 28 ein.

 

Das diesjährige Motto 2020 "Auf Augenhöhe verhandeln - WIR SIND BEREIT." räumt mit dem Vorurteil auf, dass Frauen die Lohnlücke selbst zu verantworten haben. Es ist ein Mythos, dass Frauen nicht verhandeln wollen.

 

Zickig oder durchsetzungsstark? Studien belegen, dass Frauen sehr wohl Gespräche nach Gehaltserhöhung und Beförderung initiieren - sogar öfter als Männer.  Männer allerdings werden häufiger aktiv von ihren Vorgesetzten gefragt. Dass Frauen weniger erfolgreich in Verhandlungen sind, liegt an unbewussten Vorurteilen und tradierten Rollenbildern auf beiden Seiten. Dieses führt dazu, dass Frauen weniger Gehalt angeboten bekommen. Frauen, die fordernd auftreten, werden oft als zickig wahrgenommen, Männer als durchsetzungsstark. Das verunsichert Frauen und lässt sie in Verhandlungen zurückhaltend auftreten. Transparente und faire Kriterien zu Beförderung und Gehaltserhöhung in Unternehmen beugen unbewussten Denkmustern vor und erleichtern Frauen und Personalverantwortlichen die Verhandlungen.  

 

Die Lohnlücke zu schließen, ist ein langer Weg, der nur gemeinsam beschritten werden kann. Frauen und Männer, Unternehmen, Politik und Gesellschaft müssen wesentliche Ansatzpunkte zur Schließung der Lohnlücke in den Blick nehmen und die Diskussion über dieses Thema muss aufrechterhalten werden."