Burgdorf
Sonntag, 15.03.2020 - 10:26 Uhr

20 bis 40 neue Arbeitsplätze: Parlasca Keksfabrik plant Erweiterungsbau

Kapazitäten sollen verdoppelt werden

Georg und Annett Parlasca mit Bürgermeister Armin Pollehn (von links).Aufn.: Martina Pahlke

Die Parlasca Keksfabrik GmbH ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Burgdorf und gehört zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Die Ursprünge des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1897 zurück. Jetzt stellt Parlasca die Weichen für die Zukunft und plant eine Verdoppelung seiner Kapazitäten am Heimatstandort.

BURGDORF

Voraussichtlich noch in diesem Jahr wird mit den Arbeiten an einem Erweiterungsbau in Richtung Westen begonnen. Das erforderliche Grundstück dafür mit einer Größe von 3.500 Quadratmetern stellt die Stadt Burgdorf zur Verfügung. Dort soll eine neue Halle entstehen, die sowohl weiteren Lagerraum als auch neue Produktionsfläche für beinhalten wird.

 

"Wir wachsen seit Jahren stetig etwa 15 bis 20 Prozent pro Jahr, daher ist eine Vergrößerung der Kapazitäten unausweichlich. Wir wollen so die Weichen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung unseres Familienunternehmens in der Zukunft stellen und den Fortbestand sichern", erklärte Geschäftsführer Georg Parlasca anlässlich einer Einladung an die Presse am Dienstagnachmittag in den Räumen des Unternehmens.

 

Neben Bürgermeister Armin Pollehn hatten er und seine Schwester Annett Parlasca den städtischen Wirtschaftsförderer André Scholz und Andreas Fischer vom Bauordnungsamt eingeladen. "Wir schätzen Burgdorf als Unternehmens- und Familienstandort. Unsere Randlage bietet eine hervorragende Verkehrsanbindung, darüber hinaus haben wir sehr viele ortsansässige Mitarbeiter/innen. Wir sind froh, dass die Stadt uns bei unseren Zukunftsplänen so uneingeschränkt unterstützt", führte er aus.

 

"Wir als Stadt freuen uns an der Absicherung eines so traditionsreichen Burgdorfer Familienunternehmens mitwirken zu können und begrüßen die vorausschauende Geschäftsführung, die jetzt in die Zukunft investiert", sagte Armin Pollehn. "Burgdorf wächst - und die Unternehmen mit."

 

André Scholz und Andreas Fischer erläuterten den langwierigen Prozess, der dem jetzigen Ergebnis zugrunde lag. "Vor der Umwidmung der Fläche musste natürlich dem Naturschutz Rechnung getragen werden, beispielsweise mussten wir den dortigen Bestand an Zauneidechsen umsiedeln." Das jetzt zur Verfügung stehende Grundstück gehörte zu einer rund zwei Hektar großen Grünfläche im Besitz der Stadt. Diese wird zu einem Teil von der Schule am Wasserwerk beziehungsweise der Lebenshilfe benutzt. Dort befindet sich auch eine Reithalle mit Außengelände, wo Therapiereitstunden absolviert werden, auf den umliegenden Flächen weiden Pferde und Ponys. "Die Reitanlage ist definitiv nicht gefährdet und von den zwei Hektar gehen jetzt 3.500 Quadratmeter an die Firma Parlasca. Da bleibt immer noch genug Fläche übrig", erklärte der Wirtschaftsförderer. "Mir selbst liegt diese Reitanlage besonders am Herzen", erzählte Annett Parlasca, "sie bleibt auf jeden Fall erhalten."

 

Das Unternehmen, das derzeit mit innovativen Spezialgebäckrezepturen (unter anderem vegan, low-carb und high-protein) sowie Babynahrung und Bioprodukten einen Jahresumsatz von mehr als 20 Millionen Euro macht, hat sich mit der inhabergeführten Beteiligungsgesellschaft AUCTUS aus München einen Partner ins Boot geholt. Die Unabhängigkeit und der Erhalt der besonderen Parlasca Unternehmensstruktur blieben sichergestellt, die Familie behalte einen signifikanten Anteil am Unternehmen und Georg Parlasca bleibt als Geschäftsführer in operativer und strategischer Geschäftsführer erhalten. Guido Schulze, langjähriger Mitarbeiter im Unternehmen, wird als zweiter Geschäftsführer berufen. "Für Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter ändert sich durch die Partnerschaft nichts", bekräftigt das Unternehmen.

 

Der Erweiterungsbau umfasst ein Investitionsvolumen von rund zwei bis drei Millionen Euro reine Baukosten. Rund 20 bis 40 neue Arbeitsplätze am Standort Burgdorf werden mit ihm entstehen.

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