Region Hannover
Mittwoch, 26.02.2020 - 18:37 Uhr

Regions-CDU: "Die Region Hannover braucht deutlich mehr P+R Parkplätze"

Weiterentwicklung der Förderrichtlinien sei sinnvoll

REGION

Im Verkehrsgebiet des Großraum-Verkehr Hannover (GVH) gibt es zurzeit nur rund 6.100 Stellplätze für Pkw an Bahnhöfen und Haltepunkten. Gleichzeitig zählt die Region Hannover zum Stichtag am 30. Juni 2017 mehr als 126.000 regionsexterne Einpendlerinnen und -pendler, das sind 25.000 Menschen mehr als noch vor zehn Jahren. Die meisten dieser Einpendler kommen aus Hildesheim, Schaumburg, Celle, Peine, Hameln-Pyrmont, Nienburg an der Weser, Heidekreis und Gifhorn. Allein die Landeshauptstadt Hannover hat einen Überschuss von 115.100 Einpendlern zu verzeichnen.

 

"Die Region Hannover braucht deutlich mehr P+R Anlagen, das zeigen alle relevanten Zahlen. Schon jetzt hat der Großteil der P+R Anlagen in der Region Hannover eine Auslastung von nahezu 100 Prozent, und der Druck auf die Umlandkommunen wird stärker. Denn der neue Oberbürgermeister Hannovers arbeitet ja bekanntermaßen an dem absolut unausgegorenen Experiment autofreie Stadt Hannover. Wenn wir die Verkehrswende schaffen wollen und gleichzeitig die Pendler nicht im Regen stehen lassen wollen, hilft nur eins: Wir müssen P+R Anlagen schneller und größer bauen", erklärt der Vorsitzende der CDU-Fraktion Region Hannover und Lehrter Abgeordnete Bernward Schlossarek.

 

Zuständig für das Bauen dieser P+R Anlagen ist die Region Hannover als Aufgabenträger für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Diese Infrastrukturprojekte werden meist mit Hilfe von Fördermitteln umgesetzt. Die Mehrzahl dieser Projekte bei der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) werden über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz beantragt. Die Förderquote beträgt 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Die Regularien für die Dimensionierung von P+R / B+R Anlagen werden seitens der LNVG vorgegeben.

 

Wie groß die Erweiterung einer solchen P+R Anlage ausfällt, orientiert sich derzeit fast ausschließlich an dem aktuellen nachweisbaren Bedarf. Das heißt an der Anzahl von Autos oder Fahrrädern, die bereits in dem Bereich "wild" abgestellt werden. Dieser Bedarf ist durch Fotos und Zählungen genau zu dokumentieren. Insbesondere an Stationen, die von den äußeren Gegebenheiten gar keine Möglichkeit bieten, Fahrzeuge außerhalb der vorgesehenen Flächen abzustellen, bereitet dies Probleme entsprechende Bedarfe nachzuweisen.

 

"Die aktuellen Regularien und Vorgaben für Fördermittel für P+R-Anlagen sollten angepasst werden, damit der flächendeckende Ausbau von P+R Anlagen schneller vollzogen werden kann. 6.100 Stellplätze in der Region sind viel zu wenig. Wir brauchen mindestens 25.000 Stellplätze bis 2030. Der Handlungsdruck ist enorm. Wir sollten in Niedersachsen von der Bedarfsplanung weg, hin zur Angebotsplanung. Diese Modernisierung der Förderrichtlinie wird dazu beitragen, dass wir größer und zukunftsorientierter bauen können. Dafür werde ich mich einsetzen", so Schlossarek abschließend.