Lehrte
Sonntag, 09.02.2020 - 18:49 Uhr

Positiver Trend bei der Freiwilligen Feuerwehr Lehrte hält an

Sechs neue Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr legten auf der Standarte ihren Diensteid ab.Aufn.: Bastian Kroll

LEHRTE

Vor einigen Jahren hatte die Freiwillige Feuerwehr Lehrte mit 54 Mitgliedern in der Einsatzabteilung einen Tiefpunkt zu verzeichnen. Die Brandbekämpfer wurden daraufhin neben ihrer originären Aufgabe auch in der Mitgliederwerbung aktiv und warben in breiter Front um neue Mitglieder. Das sechste Jahr in Folge verzeichnete nun die Ortsfeuerwehr einen Zuwachs an Einsatzkräften, wie Ortsbrandmeister Marc Wilhelms am gestrigen Sonnabend, 8. Februar 2020, anlässlich der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr bekannt gab. 91 Einsatzkräfte zähle die Schwerpunktfeuerwehr derzeit.

 

Erstmals fand die Jahreshauptversammlung in der Fahrzeughalle der neuen Feuerwache statt. An das alte Gebäude, welches bereits abgerissen hat, erinnert nun ein Model, das zwei Kameraden nachgebildet haben. Rund 140 Gäste konnte Ortsbrandmeister Marc Wilhelms begrüßen, darunter den ersten Stadtrat Uwe Bee, den Brandschutzabschnittsleiter Detlef Hilgert und seine Stellvertreterin Regina Lehnert, Stadtbrandmeister Jörg Posenauer, Abordnungen der Lehrter Ortsfeuerwehren und der Feuerwehr Staßfurt sowie vom DRK und THW. Nicht begrüßen konnte er dagegen die Ehrenstadtbrandmeister Erich Weber und Günter Oelmann, die jüngst verstoben sind und derer gedacht wurde. Beide haben auch in ihrer Funktion als Ortsbrandmeister die Geschichte der Feuerwehr in Lehrte geprägt.

 

Fast wären es zwei Kameraden mehr gewesen, um die die Ortsfeuerwehr hätte trauern müssen: Marc Wilhelm erinnerte an die beiden schwer Verletzten im vergangenen Jahr. Ein Kamerad war bei einer Ausbildungseinheit und ein anderer im Einsatz schwer verletzt worden. Es zeige einmal mehr, dass der Einsatz als Feuerwehrmitglied Gefahren berge und sich dieser jederzeit bewusst gemacht werden müsse. Beide sind fast wieder vollständig genesen. Dessen erinnerte auch Dieter Koch zum Abschuss der Veranstaltung und zeigte hierbei vor allem auf die Geschlossenheit der Lehrter Ortsfeuerwehr hin. Es wäre nicht irgendwer gewesen, der ums Leben gekommen wäre. Mit Standing Ovations wurden seine - auch mahnenden - Worte von der Versammlung quittiert.

 

Ortsbrandmeister Marc Wilhelms hatte es zuvor erwähnt: "Warum funktioniert das System Freiwillige Feuerwehr, sprich Ehrenamt, in dieser Ortsfeuerwehr relativ gut? Die Zauberworte heißen Kameradschaft und Teamgeist - beides ist in dieser Feuerwehr sehr ausgeprägt und führt stets zu einem vernünftigen Miteinander." Es sei etwas, "das man mit Geld nicht aufwiegen kann".

 

Auch wenn die Ortsfeuerwehr "nur" um ein Mitglied auf 181 - ein erneuter Rekordwert - gewachsen sei, so sehe er die Ortsfeuerwehr auf guten Wege. Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr seien um sieben Prozent angewachsen. Lediglich die Kinderfeuerwehr verzeichnete einen größeren Rückgang an Mitgliedern auf nunmehr 28. Dies begründete sich vor allem darin, dass 14 Kinder in die Jugendfeuerwehr übergeben werden konnten. Letztere arbeitet nunmehr an ihrer Kapazitätsgrenze. Das gesteckte Ziel "40+" sei erreicht - heute sind es 45 - und gehe nunmehr bereits auf die 50 Mitglieder zu. "Bei weiteren Zuwächsen müssen wir tatsächlich in irgendeiner Form reagieren. Mehr als 50 Jugendliche zu betreuen, ist definitiv in der jetzigen Konstellation nicht leistbar", so Marc Wilhelms. Um die Rückgänge in der Kinderfeuerwehr zu kompensieren, werde in diesem Jahr wieder mehr Zeit in die Mitgliederwerbung gesteckt.

 

Ohne die Hilfe des Fördervereins und weiterer Sponsoren sei allerdings diese Arbeit nicht leistbar. Erst im vergangenen Jahr mussten neue Zelte im Wert von 6800 Euro angeschafft werden, da die mehr als 40 Jahre alten Vorgänger am Ende ihrer Lebenszeit waren. Einer der Spender meldete sich selbst - wie schon bei der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Ahlten - zu Wort:  Eckhard Wendt von der Firma KLH Kabel- und Leitungsbau in Ahlten spendete 100 Euro für jedes Mitglied in den Nachwuchsabteilungen und somit 7300 Euro. Und er versprach auch finanzielle Unterstützung beim Zeltlager in diesem Jahr. "Ich bin ein stückweit sprachlos und kann es nicht in Worte fassen", so Marc Wilhelms nach dieser unerwarteten Unterstützung.

 

Im Einsatzgeschehen konnte die Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr ein Plus von 28 Einsätzen auf 230 im Jahre 2019 verzeichnen, was Marc Wilhelm mit einem Unwetterereignis am 5. August begründen konnte, bei dem exakt jenes Plus von 28 Einsätzen abgearbeitet werden musste. Mehr als 4200 Einsatzstunden kamen im vergangenen Jahr zusammen, zudem wurden 7.641 Stunden für die Aus- und Weiterbildung erbracht. Insgesamt leisteten die Feuerwehrmitglieder 37.014 ehrenamtliche Stunden, was im Durchschnitt knapp mehr als 200 Stunden pro Mitglied entspreche.

 

Den Dank hierfür überbrachte der Erste Stadtrat Uwe Bee im Namen von Rat und Verwaltung. Doch nicht nur für die geleisteten Einsätze, sondern auch für den "erheblichen gesellschaftlichen Beitrag" in der Stadt. "Das ist ein Pfund, auf das sich die Bürgerinnen und Bürger verlassen können", so Bee. Hans-Jürgen Licht SPD-Fraktionsvorsitzender, betonte, dass die Politik nur die Rahmenbedingungen schaffe könne. Die in der Ortsfeuerwehr gezeigte Kameradschaft könne in diesem Rahmen "nicht hoch genug geschätzt" werden. "Wir können stolz sein auf diese Feuerwehr", unterstrich auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Deneke-Jöhrens. Wichtig seien "nicht das Gebäude oder die Fahrzeuge, sondern die Menschen". Die Kameradschaft strahlte allerdings auch über die Ortsfeuerwehr hinaus. Für das DRK sprach Andreas Klingenberg seinen Dank für die gute Zusammenarbeit aus, die "nicht selbstverständlich ist", wie er aus anderen Kommunen wisse.

 

Nach Abschluss der Probezeit legten Chantal Bieber, Franziska Gill, Annika Brause, Hendrik Brause, Fiete Kophen und Jonathan Kinder ihren Diensteid ab.

 

Zum Oberfeuerwehrfrau beziehungsweise Oberfeuerwehrmann wurden Karivian Schultz, Jaqueline Reinecke und Markus Naumann ernannt. Den Dienstgrad Hauptfeuerwehrmann erhielten Renè Derouaux und Marcus Höhne. Des Weiteren wurden Denis Kuhtz (Löschmeister), Marcel Burgdorf und Florian Kowarsch (Hauptlöschmeister) und Jens Kophstahl (Brandmeister) neue Dienstgrade verliehen.

 

Für 60-jährige Mitgliedschaft wurde Hasso Noldin mit der Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes ausgezeichnet. Das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Niedersachsen für langjährige Verdienste erhielten Carolin Krebs und Harald Grobe (25 Jahre) sowie Silvio Fraterrigo (40 Jahre).

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