Isernhagen
Sonnabend, 11.01.2020 - 13:35 Uhr

Neuwarmbüchens Ortsbrandmeister Zeyn: "Das Dorf kann sich auf Euch verlassen"

Die Beförderten zusammen mit Ortsbrandmeister Frank Zeyn (links) und seinem Stellvertreter Mitchell Holt (rechts).Aufn.: Bastian Kroll

NEUWARMBüCHEN

Die personelle Situation der Freiwilligen Feuerwehr Neuwarmbüchen "ist stabil". Über 30 Einsatzkräfte verfügt die Ortsfeuerwehr. "Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen", so Ortsbrandmeister Frank Zeyn in seinem Jahresbericht während der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr am gestrigen Freitag, 20. Januar 2020, im Haus der Begegnung. Unter den rund 70 Gästen konnte er unter anderem die stellvertretende Gemeindebürgermeisterin Christiane Hinze, Isernhagens Ordnungsamtsleiter Jörg Schuster, Brandschutzabschnittsleiter Horst Holderith, Gemeindebrandmeister Marc Perl und sein Stellvertreter Oliver Behnsen, sowie den Ehrenortsbrandmeister Helmut Bode begrüßen.

 

Zu Beginn seiner Ausführungen hob der Ortsbrandmeister vor allem den Übertritt von Sebastian Sörensen von der fördernden Mitgliedschaft zur Einsatzabteilung hervor. "So einen Wechsel hatte ich noch nie gehabt", freute sich der Ortsbrandmeister. Sebastian Sörensen war bei einer Werbeaktion der Ortsfeuerwehr als förderndes Mitglied aufgenommen worden und hatte sich nun dazu entschieden, als aktives Mitglied zu unterstützen. "Das ist eine tolle Sache", freute sich auch Gemeindebrandmeister Marc Perl. Er hob aber auch die Arbeit in der Jugend- und Kinderfeuerwehr hervor: "Man sieht, dass es sich lohnt, diesen Grundstein zu setzen."

 

Mit der jährlichen Aktion "Auf ne Wurst" lädt die Ortsfeuerwehr einmal im Jahr die Einwohner zu Gesprächen bei einer Wurst und Getränken ans Feuerwehrhaus ein. Ein Format, das der Ortsfeuerwehr schon mehrere neue Mitglieder einbrachte und als großer Erfolg bezeichnet wurde. "Dabei ist der Aufwand für uns sehr überschaubar", erklärt Frank Zeyn. Locker lässt die Ortsfeuerwehr dennoch nicht. Eine Arbeitsgruppe "Mitgliederwerbung" werde in diesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen. Als "schade" bezeichnete der Ortsbrandmeister, dass zwei junge Kameraden aus dem Ort weggezogen seien. "Sonst hätten wir jetzt 32 aktive Mitglieder."

 

Neben der Werbeaktion ist die Ortsfeuerwehr aber auch gesellschaftlich im Ort wieder aktiv gewesen: Das Drachenfest, der Laternenumzug und Osterfeuer wurden veranstaltet. Hinzu kommt der originäre Auftrag der Feuerwehr: Retten, Löschen, Bergen, Schützen. 16 Einsätze stehen in den Berichtsbüchern des vergangenen Jahres. Elf Brandeinsätze, drei technische Hilfeleistungen und zwei Fehlalarme, wie Gruppenführer Jan Jürgens berichtete.

 

Zu einem brennenden Unterstand, zwei Flächenbränden, diversen ausgelösten Rauchwarnmeldern wie auch zu hilflosen Personen wurde die Ortsfeuerwehr gerufen. Bei Letzteren hatte sich die Aufrüstung des Rettungsmaterials, das sich nunmehr in einem eigenen Rucksack befindet, bewährt gemacht. "Bei einem Einsatz waren wir vor dem Rettungsdienst vor Ort und konnten so bereits Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten", erklärt Jan Jürgens. Weniger reibungslos ging es bei einer Alarmierung zu einem ausgelösten Rauchwarnmelder zu. Denn dieser war, auch wenn es von der Regionsleitstelle eine gute Ortsangabe gab, nicht aufzufinden. Seine Bitte daher an die Bevölkerung: "Bleiben Sie bitte vor Ort, um uns den genauen Ort zu zeigen". Aber auch überörtlich war die Ortsfeuerwehr im Einsatz. So wurde sie im Oktober zu Unwettereinsätzen in Langenhagen gerufen, bei der neun Einsatzkräfte aus Neuwarmbüchen rund vier Stunden unterstützten.

 

"Es war ein relativ ruhiges Jahr, teils waren die Einsätze dafür sehr intensiv", blickte Jan Jürgens zurück. Er warb in diesem Zuge bei den Arbeitgebern für mehr Unterstützung. Es könne nicht sein, dass "Vorgesetzte pampig geantwortet haben, ob das denn sein muss", so der Gruppenführer, der sich insbesondere bei denjenigen Arbeitgebern bedankte, die den Einsatz bei der Feuerwehr unterstützen.

 

Für mehr Verständnis in der Bevölkerung warb Gemeindebürgermeisterin Christiane Hinze in ihren Grußworten, in denen sie ihre "Hochachtung für diesen Job" ausdrückte. Dass es jedoch Menschen gäbe, die sich über Straßensperrungen und Martinshorn aufregen würden, könne sie nicht verstehen. Die Feuerwehr sei "immer da, wenn man sie braucht" und stelle so auch ein "Kulturgut in Deutschland" dar. "Wir haben hier eine Feuerwehr, bei der man nachts gut schlafen kann", so Hinze.

 

Damit dieses aufrecht erhalten bleiben kann, hatten die Feuerwehrkräfte im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Lehrgänge belegt. Auch wurde die Ausbildung umstrukturiert und in eine häufigere Stationsausbildung gewandelt. "Wir können sonst nicht immer alle Teilnehmer der Übungsabende beschäftigen", so der stellvertretende Ortsbrandmeister Mitchell Holt, "und das trägt nicht zur Motivation bei". Der Schulungsraum habe nur 25 Stühle und auch auf den drei Fahrzeugen könnten nicht alle transportiert werden. Was die Ausrüstung in der Ortsfeuerwehr angehe, so seien "die Fahrzeuge in einem technisch guten Zustand", so der Ortsbrandmeister.

 

Neben den 30 Einsatzkräften zählt die Ortsfeuerwehr zudem acht Alterskameraden, sieben Mitglieder in der Jugendfeuerwehr und elf in der Kinderfeuerwehr. Freudig konnte Kinderfeuerwehrwartin Lisa Traue berichten, dass ein Kind in die Jugendfeuerwehr übergeben werden konnte. Jugendfeuerwehrwart Michel Mitchell Bonnecke berichtete von 44 Diensten der drei Jungen und vier Mädchen in der Jugendfeuerwehr.

 

Bei all dem Einsatz in der Feuerwehr urteilte der Ortsbrandmeister: "Das Dorf kann sich auf Euch verlassen". Er dankte insbesondere für die vielfältigen Tätigkeiten der Mitglieder. Auch blickte er bereits weit in die Zukunft: Das Löschfahrzeug sei nun 15 Jahre alt und eine Neuanschaffung würde nach derzeitigem Stand nicht mehr in das Gerätehaus passen. Hier müsse langfristig über ein neues Gerätehaus nachgedacht werden. Die Alternativen hierzu wären ein kleineres Fahrzeug oder aber einer Sonderanfertigung, die wiederum auch mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre. Mit diesem Thema solle man sich lieber "etwas eher beschäftigen", betonte Frank Zeyn.

 

Während der Jahreshauptversammlung erhielten aufgrund von bestandenen Lehrgängen auch zehn Einsatzkräfte neue Dienstgrade. Zur Oberfeuerwehrfrau wurden Julia Hildebrandt und Sophie Traue sowie Christoph Ley zum Oberfeuerwehrmann ernannt. Den Rang eines Hauptfeuerwehrmanns erhielten Ole-Henrik Lange, Lennart Knöfel, Stefan Danke und Mirco Sievers. Zum 1. Hauptfeuerwehrmann wurde Tim Leineweber ernannt. Durch Gemeindebrandmeister Marc Perl wurden Michel Bonnecke zum Löschmeister und Jan Jürgens zum Hauptlöschmeister ernannt.

 

Für 50-jährige passive Mitgliedschaft in der Ortsfeuerwehr wurde zudem Günther Lahmann geehrt. Das Feuerwehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen für 40-jährige aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr erhielt Ortsbrandmeister Frank Zeyn. Weitere Ehrungen gingen an Claudia Jürgens und Dieter Altwig, die die Ortsfeuerwehr seit 40 Jahren als passive Mitglieder unterstützen.

  399 Kb
  596 Kb
  446 Kb
  413 Kb
  405 Kb
  440 Kb
  407 Kb
  398 Kb
  418 Kb
  494 Kb
  408 Kb
  447 Kb
  442 Kb
  419 Kb
  458 Kb
  412 Kb
  503 Kb
  390 Kb
  450 Kb
  461 Kb
  454 Kb
  413 Kb
  466 Kb
  374 Kb
  511 Kb