Kirchhorster Fluglärminitiative: "Nachtflüge über Kirchhorst erreichen neuen Rekord"

In dem Jahresbericht 2019 verzeichnet die Kirchhorster Messstation, die im Deutschen Fluglärmmessdienst (DFLD) arbeitet, mit 878 nächtlichen Überflügen im Monat Juli einen neuen Höchststand, wie der Siegfried Lemke von der Kirchhorster Fluglärminitiative mitteilt. "Bemerkenswert ist, dass im Juli und August Nachtflüge nahezu die Tageswerte erreichten und im September und Oktober diese bis über ein Drittel überstiegen", so Lemke.

Die Auswertung der verkehrsreichsten sechs Monate nach dem Fluglärmgesetz bestätige den Trend, dass immer mehr Flüge in die Nacht verlagert werden würden. Allein in den vergangenen vier Jahren wurde eine Steigerung um 42 Prozent auf mehr als 4000 in den Monaten Mai bis Oktober registriert. Während es noch vor vier Jahren auch Monate mit weniger als 400 nächtliche Flugbewegungen in diesem Zeitraum gegeben habe, "wurden 2019 bereits im Mai 639 und im Oktober 597 verzeichnet", so Lemke.

"Was das im Extremfall für die Anwohner, die in den warmen Monaten gern bei offenem Fenster schlafen möchten, bedeutet, zeige eine Auswertung der Nacht vom 4. bis 5. Juli 2019. Die 'Nachtruhe' beschränkt sich auf zwei unterbrochene Phasen (je eine Stunde) zwischen 3:16 und 5:56 Uhr", erklärt der Kirchhorster.

"Da dies leider die Verantwortlichen nicht zum Handeln drängt, bleibt allein die Hoffnung, dass die Betroffenen sich dagegen organisieren. Die Initiative für Nachtruhe auch am Flughafen Hannover (https://bon-ha.de/) sammelt weiter Geld für die rechtliche Auseinandersetzung um ein Nachtflugverbot und hat sich dafür umfangreiche rechtliche und gutachterliche Unterstützung gesichert", so Lemke. Weitere Unterstützung aus der betroffenen Bevölkerung werde erwartet.