Burgdorf
Mittwoch, 11.12.2019 - 13:45 Uhr

2200 Lkw-Touren zur Deponiesanierung für neuen Wohnpark "Am Duderstädter Weg"

Materialtransporte belasten Nachbarschaft und Verkehr

Thomas Kölsch (Deutsche Reihenhaus AG, rechts) moderierte die Bürgerinformationsveranstaltung zum Burgdorfer Wohnparkprojekt "Am Duderstädter Weg".Aufn.: Georg Bosse

BURGDORF

Die Deutsche Reihenhaus AG (Köln) baut in Burgdorf den Wohnpark "Am Duderstädter Weg". Doch vorher muss das gut einen Hektar große Gewerbegrundstück, welches eine Zeit lang als Deponie genutzt wurde, gründlich saniert werden. Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen beginnen im Januar 2020 und werden voraussichtlich bis zum Juli andauern. Um den betroffenen Anliegern das methodische Vorgehen genau zu erläutern und transparent zu machen, hatte der Kölner Bauherr am gestrigen Tag der Menschenrechte, 10. Dezember 2019, zur einer Bürgerinformation in den Ratssaal des Schlosses am Spittaplatz eingeladen.

 

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Armin Pollehn eröffnete Dipl.-Ing. Thomas Kölsch von der Deutsche Reihenhaus AG die Aussprache mit der Aussicht, das Projekt zum Spätsommer 2021 fertiggestellt zu haben: "Das geht so schnell, weil wir uns der seriellen und modularen Bauweise bedienen." Durch diese Fertigungsweise sollen Kosten- und Zeitvorteile erzielt werden. Mit Thomas Ennemann und Joachim Hübner (STRABAG Umwelttechnik), Sylvia und Michael Krause (Bonk-Maire-Hoppmann) aus Garbsen, Marina Rebus und Justus Eggeling (Bodenschutzbehörde Region Hannover) sowie Dipl.-Geologe Thomas Hartmann (M&P Ingenieurgesellschaft) und ÖbVI-Dipl.-Ing. Kai Tamms (Ingenieurbüro Drecoll) aus Hannover, stellte Kölsch weitere Projektbeteiligte vor. Für die Stadt Burgdorf waren Andreas Fischer (Bauverwaltung und -ordnung) sowie Imke Herbst (Stadtplanung & Umweltschutzabteilung) anwesend.

 

Geowissenschaftlerin Aglaia Nagel von der Mull und Partner Ingenieurgesellschaft mbH (M&P) aus Hannover veranschaulichte die fünf Bauphasen, die auf dem ehemaligen Deponiegelände am Ende eine risikolose Wohnraumbebauung machen soll. Demnach wird das belastete Areal komplett ausgehoben und durch tragfähiges Material ersetzt. "Unsere In situ-Beprobung hat eine Bodenbelastung mit 84 Prozent gefährlichen Abfall und 16 Prozent ungefährlichen Abfall ergeben. Das bedeutet, dass 60.000 Tonnen Material über den Ostlandring ab- und angefahren werden muss. Wir rechnen bei maximal 52 Transporten täglich mit insgesamt 2200 Lkw-Touren. Die Arbeiten sollen, wenn irgendwie möglich, erschütterungsfrei und vibrationsarm ablaufen", erklärte Aglaia Nagel. Aber gerade die wahrscheinlich nicht gänzlich zu vermeidenden Erschütterungen und Vibrationen machen den Bewohnern in der Nachbarschaft Sorgen. Die bestehenden Reihenhäuser aus den 1970er Jahren seien von vorne bis hinten durch eine zusammenhängende Bodenplatte baulich miteinander verbunden kam ein Hinweis aus dem Publikum.  Für den Nachbarschaftsschutz, die Beweissicherung und die Dokumentation des Bauvorhabens ist Kai Tamms (Drecoll) verantwortlich. Weil der Bebauungsplan erst in dieser Woche rechtskräftig geworden sei, will Tamms schon ab Dienstag, 17. Dezember, mit den ersten Betroffenen Termine für eine Grundstücksbesichtigung und Wohnraumbegehung  abstimmen.

 

Zum Thema "Nachbarschaftsschutz" auch soll noch eine Hotline eingerichtet und rechtzeitig bekanntgeben werden. Bis dahin sind erst einmal die Zentrale "Deutsche Reihenhaus" und Aglaia Nagel (M&P) Ansprechpartner.

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