Burgdorf
Sonntag, 08.12.2019 - 16:07 Uhr

Landwirte entzünden Mahnfeuer

Mit einem Mahnfeuer demonstrierten die Landwirte der Region in Burgdorf gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung.Aufn.: Bastian Kroll

BURGDORF/ALTKREIS

Mit einem Mahnfeuer machten die Landwirte der Region am gestrigen Sonnabend, 7. Dezember 2019, am Burgdorfer Gewerbegebiet Nordwest auf sich aufmerksam.

 

Nach großen Demonstrationen wie in Hannover und Berlin, bei denen mit hunderten Treckern gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstriert wurde, protestieren die Landwirte auch dezentral weiter. So wie gestern auf dem Feld von Cord-Heinrich Schweer unweit der B188, wo sich rund 25 Landwirte trafen, um auf die Probleme der derzeitigen Agrarpolitik aufmerksam zu machen. Die drei großen Feuerschalen waren auch von der Bundesstraße zu sehen, so dass auch einige Interessierte zu den Landwirten kamen, um sich zu informieren. Organisiert hatte die Zusammenkunft Philipp Hattendorf aus Immensen. Jeder Landwirt trug etwas zur Protest-Veranstaltung hinzu.

 

"Wir möchten angehört werden", betont Philipp Hattendorf. Die Politik dürfe nicht über die Köpfe der Landwirte hinweg Entscheidungen treffen, die sie weiter drangsaliere. Die Landwirte machen hierbei deutlich, dass sie nicht direkt gegen bestimmte Auflagen oder für mehr Subventionen demonstrieren und das damit begründen, dass sie schon eine Menge für Umweltschutz tun. "Wir haben ähnliche Ziele wie die Politik. Wasserschutz, Naturschutz, Tierwohl und weiteres ist auch uns Landwirten wichtig. Allerdings gestaltet sich die praktische Umsetzung für uns schwierig, wenn die Politik Auflagen schafft, die ohne Bezug zur tatsächlichen Praxis sind. Erstens sind Auflagen teilweise nicht umsetzbar, zweitens erfüllen sie meist auch nicht den gewünschten Effekt. Es muss mehr Kommunikation zwischen Politik, Fachleuten und Landwirten stattfinden, um eine umsetztbare gemeinsame Lösung zu finden, mit der alle Seiten leben und überleben können", so Philipp Hattendorf und ergänzt: "Wir möchten gehört werden und nicht Vorgaben erfüllen, die über ihren Kopf hinweg entschieden sind und keine Zukunftsperspektive zulassen."

 

"Wir machen heute schon viel für den Umweltschutz wie Blühstreifen, düngen nur so viel wie notwendig und Zwischenfrüchte binden CO2 im Boden und bauen Humus auf", erklärt er. Weniger Dünger, wie von der Politik gefordert, würde die Landwirtschaft dagegen in eine Schieflage bringen und benötigter Humus nicht mehr aufgebaut werden.

 

"Wo soll das Enden?" fragt er sich. "Wo kommen die Nahrungsmittel her, wenn es keine heimische Landwirtschaft mehr gibt"? Fragen, die sich auch die Landtagsabgeordnete Thordies Hanisch anhörte, die die protestierenden Landwirte vor Ort besuchte.

 

Im Kleinen haben es die Landwirte mit ihrem Mahnfeuer bereits zu einen Teil geschafft, dass man "ihnen wieder mehr zuhört", wie sie fordern. Auch der Kontakt zur Bevölkerung solle in diesem Rahmen wieder mehr aufgebaut werden, um den Menschen die heimische Landwirtschaft fernab von Supermärkten wieder näher zu bringen.

  568 Kb
  487 Kb
  580 Kb
  592 Kb
  479 Kb
  508 Kb
  335 Kb
  499 Kb
  572 Kb
  579 Kb
  532 Kb