Burgdorf
Donnerstag, 24.10.2019 - 17:35 Uhr

Sirenenalarmierung der Ortsfeuerwehr Burgdorf ist derzeit wieder der Normalfall

Die Sirene im Turm der St. Pankratius-Kirche ist nun häufiger in Burgdorf zu hören.Aufn.: Bastian Kroll

BURGDORF

Früher war es noch üblich, die ehrenamtlichen Kräfte der Feuerwehren über die Sirene im Ort zu alarmieren. Mit dem Einzug der Technik haben sich die digitalen Meldeempfänger durchgesetzt und die Sirenenalarmierung wurde vielerorts nicht mehr notwendig, da die Einsatzkräfte über ihre Meldeempfänger alarmiert wurden - mit der sogenannten "stillen" Alarmierung. In Burgdorf wird die Sirene, die sich im Kirchturm der St. Pankratius-Kirche befindet, nun allerdings wieder häufiger zu hören sein, denn die Ortsfeuerwehr verfüge nach Angaben von Ortsbrandmeister Florian Bethmann über nicht mehr genügend Meldeempfänger für ihre Einsatzkräfte.

 

Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer hat nach Absprache mit Burgdorfs Ortsbrandmeister am 14. Oktober 2019 die Alarmierung per Sirene - den sogenannten Vollalarm - für einen Großteil der Alarmierungen angeordnet. "Bei einem Feuer im Gebäude oder Verkehrsunfall werden die Einsatzkräfte nun auch mit der Sirene alarmiert", so Bethmann. Auch bei einem Feueralarm durch eine ausgelöste Brandmeldeanlage, wie in dieser Woche bereits vier Mal geschehen, oder einem in einer Wohnung ausgelösten Rauchwarnmelder werde nun zusätzlich mit der Sirene alarmiert. Allen Lagen ist gemeinsam, dass ein Feuer in einem Gebäude angenommen werden muss.

 

Der Grund für die Änderung: Für die rund 90 Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr würden nunmehr nur noch rund 40 Meldeempfänger zur Verfügung stehen. Im Ernstfall würde bei einer alleinigen Alarmierung durch die Meldeempfänger zu wenig Personal zur Feuerwache kommen. Die Geräte seien zum Teil rund 20 Jahre alt und würden reihenweise ausfallen. Eine Reparatur oder Ersatzbeschaffung wurde bislang von der Stadt nicht vorgenommen. Dieses sei allerdings in der Vergangenheit mehrfach angemahnt worden, so Bethmann. Im Sinne der Sicherheit für die Einwohner der Stadt werde daher die Alarmierung mit der Sirene wieder für einen Großteil der Alarmierungen vorgenommen.

 

Die Burgdorfer Stadtverwaltung teilt die Meinung über die bereits erfolgte Anmahnung fehlender Meldeempfänger nicht: "Diese Vorgehensweise (die Sirenenalarmierung, die Red.) wird mit einer fehlenden Erreichbarkeit der Einsatzkräfte bzw. einer nicht ausreichenden Personenverfügbarkeit der Ortsfeuerwehr Burgdorf begründet. Lediglich in diesem Zusammenhang wurde die Stadtverwaltung über aktuell defekte Meldeempfänger informiert. In diesem Zusammenhang sind bereits erforderliche (Beschaffungs-)Maßnahmen eingeleitet worden", teilt Alexandra Veith, Pressesprecherin der Stadt Burgdorf, auf Anfrage mit.

 

Das Problem mit den defekten Meldeempfängern ist jedoch derzeit nicht das einzige Problem der Ortsfeuerwehr: Zwei von drei Löschfahrzeugen sind derzeit nicht einsatzbereit. Daher wird zu jedem Einsatz nun auch die Ortsfeuerwehr Heeßel alarmiert - bei einem Einsatz in der Burgdorf Kernstadt ebenfalls mit Sirenenalarm in dem Burgdorfer Ortsteil. Abhilfe wurde bereits in die Wege geleitet. Beide Fahrzeuge werden allerdings noch einige Zeit ausfallen, bis eine Reparatur durchgeführt sein wird.