Lehrte
Freitag, 11.10.2019 - 10:30 Uhr

Starker Mietpreisanstieg in Lehrte: Die Linke fordert Deckelung der Mieten

Aufn.:

LEHRTE

"Die Stadt Lehrte ist von starken Mietsteigerungen betroffen. Die Angebotsmieten sind seit 2012 um über 31 Prozent gestiegen": Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage des Linken-Bundestagsabgeordneten Victor Perli zur Mietenentwicklung in den größten Städten Niedersachsens hervor. Im Jahr 2012 zahlten Wohnungssuchende noch eine durchschnittliche Kaltmiete von 5,51 Euro pro Quadratmeter, im Jahr 2018 sind die Mieten bereits auf 7,25 Euro pro Quadratmeter geklettert. Dies entspreche einer jährlichen Steigerung von 4,7 Prozent. Neben Lehrte seien auch die anderen Städte von teils drastischen Mietsteigerungen betroffen, am teuersten ist Lüneburg. In Wolfsburg sind die Mieten von 2012 bis 2018 mit 63,1 Prozent am stärksten gestiegen, so Victor Perli.

 

Die Partei "Die Linke" fordert deshalb eine gesetzliche Deckelung der Mietpreise auf dem Wohnungsmarkt. "Die aktuellen Mieten sollen als Sofortmaßnahme nach Berliner Vorbild für fünf Jahre eingefroren und zugleich regionale Höchstmieten festlegt werden", sagt Bundestagsabgeordneter Perli. Entsetzt über die neuesten Zahlen zeigt sich auch Christoph Lokotsch (Die Linke), Fraktionsvorsitzender im Stadtrat von Lehrte: "Steigenden Mieten sind inzwischen auch in Lehrte ein Problem. Günstiger Wohnraum geht verloren. Die Politik darf nicht wegsehen, wenn Mieterinnen und Mieter einen immer höheren Anteil ihrer Löhne und Renten für die Wohnung ausgeben müssen", kritisiert Lokotsch. Ein Mietendeckel sei nötig, um weitere drastische Mietsteigerungen zu verhindern. In Berlin werde der von den Linken initiierte Mietendeckel nach jetzigem Stand im Januar 2020 in Kraft treten.

 

Die Linken-Politiker kündigten Anträge und Protestaktionen für bezahlbaren Wohnraum an. Am 14. Oktober wird es eine Zelt-Aktion vor dem Uni-Hochhaus am Königsworther Platz in Hannover geben. Victor Perli wird auch anwesend sein.