Burgdorf
Sonnabend, 21.09.2019 - 15:55 Uhr

Junge Geflüchtete machen Hauptschulabschluss im Mehrgenerationenhaus

Die Teilnehmer freuen sich über ihren Abschluss.Aufn.:

BURGDORF

Im November 2017 startete im Burgdorfer Mehrgenerationenhaus (BMGH) ein Landessprachkurs SEG für junge Geflüchtete im Alter zwischen 16 und 22 Jahren auf dem Sprachniveau A0. Ziel sollte es sein, die jungen Menschen zum Hauptschulabschluss zu führen.

 

Die Teilnehmer aus dem Irak, Afghanistan, Syrien, Iran, Kamerun und der Elfenbeinküste waren zunächst ein schüchterner Haufen, der orientierungslos und neu in Deutschland war. Das erste Etappenziel war im Sommer 2018 mit dem Sprachniveau A2 sowie Grundkenntnissen in Biologie und Mathe erreicht. Zu dem Zeitpunkt wechselten einige Teilnehmer in andere Schulen oder Maßnahmen und neue Schüler kamen mit Deutschvorkenntnissen in den Kurs dazu.

 

Ab September 2018 bis heute wurde dann sechs Stunden täglich in den Fächern Deutsch, Mathe, Biologie, Erdkunde, Wirtschaft und Politik unterrichtet. Der gleichzeitige Erwerb von Sprache und Fachkenntnissen stellte Dozenten und Teilnehmer immerzu vor eine gewaltige Herausforderung. Alle wollten es schaffen und so wurde gemeinsam gekämpft und gerungen. Wichtig für den Erfolg war neben dem Unterricht die Begleitung im BMGH für alle sozialen Bedarfe sowie viele ehrenamtliche Nachhilfestunden.

 

Die Abschlussprüfung fand am 17. September 2019 unter der Aufsicht von einer Mitarbeiterin der Landesschulbehörde im BMGH statt: Egal ob es galt, Brüche in Dezimalzahlen umzurechnen, Ebbe und Flut an der Nordsee darzustellen, die Funktion des Auges zu erklären oder eine Pro und Kontra Erörterung eines Artikels zu geben, überzeugende mündliche Leistungen wurden gezeigt und mit acht bestandenen Hauptschulabschlüssen belohnt.

 

Zwei Schüler haben bereits diesen Monat mit einer Ausbildung als Dachdecker beziehungsweise technischer Zeichner angefangen, die anderen haben Ziele vor Augen.