Burgwedel
Mittwoch, 28.08.2019 - 17:02 Uhr

Feuerwehren absolvieren Einsatzübung mit neuem Löschgruppenfahrzeug

Unter anderem übten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte auch den Atemschutznotfall, bei dem es galt einen eigenen Kameraden aus dem Gebäude zu retten.Aufn.: Dieter Siedersleben

WETTMAR

Am gestrigen Dienstag, 27. August 2019, um 18:22 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehr aus den Ortschaften Engensen, Thönse und Wettmar zu einem Brandeinsatz mit einer vermissten Person in der Schmiedestraße in Wettmar alarmiert. Hierbei handelte es sich um eine Alarmübung. Die Einsatzkräfte der beteiligten Ortsfeuerwehren waren in das Geschehen nicht eingeweiht und mussten bei der Alarmierung vom Ernstfall ausgehen.

 

Als Übungslage wurde ein Brand auf dem Ebelingshof angenommen bei dem mindestens eine Person als vermisst galt. In der Werkstatt der großen Hofscheune war ein Feuer ausgebrochen, was zu einem starken Qualmaustritt im Dach führte. Die Brandentwicklung wurde durch künstlichen Rauch simuliert. Aufgrund der Schilderungen eines angenommen Anrufers wurden von der Feuerwehrleitstelle in Hannover die drei Ortsfeuerwehren alarmiert. Zur Unterstützung des Einsatzleiters, insbesondere bei der Einsatz-Koordination und Führung des Funkverkehrs, wurde der Einsatzleitwagen (ELW) der Stadt Burgwedel aus Kleinburgwedel eingesetzt.

 

Um 18:28 Uhr erreichten die ersten alarmierten Einsatzkräfte die Einsatzstelle und trafen auf ein sehr realistisch dargestelltes Einsatzszenario. Der Sohn der Hofeigentümerin befand sich im Gebäude und mussten aus dem stark verrauchten und brennenden Werkstattbereich gerettet werden. Vor den Maßnahmen zur Brandbekämpfung musste zuerst die verschwundene Person in der stark verrauchten Scheune gesucht und schnell gerettet werden. Zu diesem Zweck wurde von den Einsatzkräften die bereits eingeübte Einsatzvariante der "Taktische Ventilation" eingesetzt. Soweit es die Einsatzbedingungen zulassen kann bei dieser Vorgehensweise, der mit Atemschutz vorgehenden Such- und Rettungstrupps, mit Hilfe eines Motorlüfters unterstützt werden. Der künstlich erzeugte Luftstrom drückt den Rauch aus dem Gebäude, wodurch sich die Sicht deutlich verbessert und so die Personensuche erleichtert. Im Ernstfall kann mit dieser Einsatztaktik die Lufttemperatur im Gebäude reduziert werden, so dass die Belastung sowohl bei den zu rettenden Personen wie auch der Retter gesenkt wird.

 

Ziel der Übung war es, unter anderem die angepasste Einsatztaktik mit dem neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 10 (HLF 10) der Freiwilligen Feuerwehr Wettmar zu überprüfen. Der jetzt verfügbare 1600 Liter große Wassertank, Teleskoplichtmast, die 360 Grad Umfeldbeleuchtung, die automatische Leiterentnahme, sowie der eingebaute Voltstargenerator ermöglichen es Einsatzabläufe zügiger durchzuführen. Dieses Vorgehen sollte nicht nur in einem Einsatzszenario überprüft sondern auch geübt werden.

 

"Das neue HLF 10 ist kein Selbstzweck der Feuerwehr, sondern dient dem Schutz der Bürger", so der Ortsbrandmeister Karsten Weigt aus Wettmar. "Die Zusammenarbeit der an dieser Übung beteiligten Feuerwehrkräfte hat gut funktioniert, das Übungsziel wurde erreicht. Wie bei derartigen angelegten Einsatzübungen üblich, gibt es als Ergebnis auch Erkenntnisse, auf Grund dessen wir uns weiter optimieren und anpassen werden." So kommentierte Ortsbrandmeister Karsten Weigt den Gesamtablauf dieser Einsatzübung und bedankte sich bei der Familie Knips für die Bereitschaft ihren Hof für die Übung zur Verfügung zu stellen.